Rauchen am Arbeitsplatz? Firmenchefs zeigen sich tolerant
Landkreis Das Nichtrauchergesetz für Gaststätten ist nun offiziell bestätigt (DZ berichtete). Jetzt soll auch noch ein striktes Rauchverbot in allen Arbeitsstätten durchgesetzt werden. Zwar hat die EU keine Zuständigkeit in Gesundheitsfragen, dafür aber in Sachen Arbeitsschutz und will deshalb eingreifen. Das Europäische Parlament fasste Ende Oktober einen entsprechenden Beschluss. Die Donau-Zeitung hat Firmen im Landkreis befragt, inwiefern sie dieses neue Gesetz betreffen könnte und wie es momentan mit dem Qualmen im Betrieb gehandhabt wird.
BSH Bosch und Siemens Hausgeräte Dillingen: "Alle ab 18 Jahren dürfen bei uns rauchen, Minderjährige nicht", betont Standortleiter Peter Karl. Er sei grundsätzlich für das Rauchverbot am Arbeitsplatz. Derzeit stehen den rauchenden Mitarbeitern ausgewiesene Raucherräume zur Verfügung. Diese können in den vorgesehenen Pausen aufgesucht werden. "Zusätzlich sind im Freien noch verschiedene Bereiche mit Aschenbechern ausgestattet und somit ist dort das Rauchen erlaubt", informiert Peter Karl.
Grünbeck Höchstädt: "Es wird den Mitarbeitern selbst überlassen wann und wo sie rauchen, solange sie damit keinen belästigen oder gefährden", erklärt Personalleiter Dieter Schiller. Grünbeck wird sich auf keinen Fall für ein striktes Rauchverbot einsetzen, da damit die Toleranz verloren gehe. "Solange man gegenseitig aufeinander Rücksicht nimmt und auch die Firma nicht darunter leidet, kann es so bleiben", so Schiller.
Same Deutz Fahr Lauingen: "Die Qualmer haben die Möglichkeit, immer dann zu rauchen, wenn es die Arbeit zulässt", erklärt Personalleiter Sascha Brunnhuber. Es sei mit dem Betriebsrat jedoch abgestimmt, dass dies nur in bestimmen Bereichen erlaubt sei. "Sowohl in der Produktionshalle als auch im Freien sind Plätze eingerichtet, die weit genug vom Band weg sind", erläutert Brunnhuber. Jedoch begrüße er als Nichtraucher ein striktes Rauchverbot. "Es ist zum Schutz der Nichtraucher", ist er sich sicher.
Gartner Gundelfingen: "Ich zahle lieber für als gegen die Gesundheit", betont Personalleiter Elmar Dollinger. Er als strikter Nichtraucher würde das Gesetz begrüßen. "Momentan gibt es zwei Raucherräume, in denen die Arbeiter, wann sie wollen, rauchen können", berichtet er. Außerdem dürfe im Freien auf dem Betriebsgelände geraucht werden. Arbeitszeit werde dadurch nicht verschwendet, solange es man nicht übertreibt, laut Dollinger. "Auch ständige Nasenbohrer arbeiten nicht", so der Personalleiter. Wenn das Gesetz kommt, ist er sich sicher, dass es eine reine Umstellung ist und die Raucher sich einfach das Qualmen während der Arbeit abgewöhnen müssen.
Erwin Müller, Buttenwiesen: Man müsse einfach nur miteinander reden, dann lösen sich so manche Probleme von ganz selbst, ist sich Geschäftsführerin Rita Müller sicher. "So wie ich gerne meinen Kaffee trinke, so sollen auch die Raucher eine Zigarette rauchen dürfen." In ihrem Betrieb gibt es einen Raucher-Raum und zusätzlich die Möglichkeit im Freien zu Qualmen. "Die Arbeit soll Spaß machen, sobald man etwas verbietet, verlieren die Mitarbeiter die Lust", weiß Rita Müller. Falls das Gesetz eingeführt werden soll, will sie trotzdem die Möglichkeit zum Qualmen beibehalten.
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