
Sturmtief „Niklas“ hinterließ auch Spuren in der Region

Etliche Unfälle durch starke Windböen. Das sagt der Betreiber der Zöschinger Windräder
Landkreis Im Landkreis Dillingen kam es nach bisherigen Erkenntnissen zu keinen größeren Schäden aufgrund des starken Sturms vom Dienstag. Es wurden mehrere Baustellenabsicherungen umgeworfen. Dabei entstand kein Sachschaden. Wie die DZ auf Anfrage beim Landkreis und bei der Straßenmeisterei Dillingen erfuhr, hielten sich auch die notwendigen Aufräumarbeiten auf den Kreis- und Staatsstraßen in Grenzen. Tiefbauamtsleiter Roman Bauer: „Wir mussten einzelne Bäume beseitigen, aber keine größeren Schadensereignisse auf den Kreisstraßen.“
Für Georg Honold, Betreiber der acht Windräder im Wald bei Zöschingen, waren die vergangenen Tage zwiegespalten. Bei dem starken Wind haben die Anlagen „ohne Ende“ Strom erzeugt, sagt er gestern auf DZ-Anfrage. Doch weil die Windgeschwindigkeiten teilweise sehr hoch waren, schalteten sich die Windräder zwischendurch immer wieder ab.
In der Spitze, sagt Honold, hatten die Anlagen am Dienstag am höchsten Punkt des Landkreises Windgeschwindigkeiten von 129 Stundenkilometer gemessen. Ob die Windräder abschalten, entscheidet die darin enthaltene Messtechnik. „Das Windrad denkt in Zehn-Minuten-Schritten. Wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit in diesem Zeitraum über 72 Stundenkilometer, also 20 Meter pro Sekunde liegt, schaltet es sich ab.“ Deshalb sei eine Wetterlage, wie sie gestern herrschte, wesentlich idealer. „Es hat nicht mehr so viel Wind und die Anlagen laufen schön durch“, sagt Honold.
Im Landkreis sorgte Niklas vor allem für umgestürzte Bäume. In Gundelfingen knickte laut Polizeibericht gegen 12.45 Uhr in der Alemannenstraße der Wind einen Baum um, der teilweise auf ein geparktes Fahrzeug fiel. Dabei entstand ein Schaden von circa 500 Euro. Weitere umgestürzte Bäume blockierten kurzzeitig die Fahrbahnen der Staatsstraße 2212 zwischen Binswangen und Höchstädt, der Staatsstraße 2028 bei der Abzweigung Zusamaltheim und der Kreisstraße zwischen Affaltern und Osterbuch. Die örtlichen Feuerwehren waren im Einsatz und beseitigten die Hindernisse.
In Dillingen und Wertingen machte der Sturm drei Pkw-Fahrern Probleme, als ihnen der starke Wind beim Aussteigen die Fahrertüren aufwehten und gegen die daneben stehenden Fahrzeuge drückte.
Bei einer ehemaligen Gaststätte in Haunsheim wurde laut Mitteilung der Feuerwehr ein größerer Teil des Daches durch den Orkan abgedeckt. Das aus Blech bestehende Dach wurde aus der Verschraubung gerissen und blieb an der Hausfassade hängen. Dabei wurden mehrere Oberleitungen abgerissen. Diese fielen auf die Straße und blieben dort unter Spannung liegen. Die um 13.10 Uhr alarmierten Feuerwehren aus Haunsheim und Unterbechingen wurden zur Absicherung der Einsatzstelle bis zum Eintreffen des Energieversorgers gerufen. Nach Beseitigung der Oberleitung wurde durch die Feuerwehr das Dach nun ganz abgetrennt um eine weitere Gefährdung für Passanten und den Verkehr auszuschließen.
Ein 37-jähriger Lkw-Fahrer befuhr gegen 12.55 Uhr, die Umgehung bei Höchstädt in Richtung Dillingen. Sein ungeladener Anhänger wurde von dem kräftigen Sturm erfasst und auf die Gegenfahrbahn geworfen. Der 54-jährige Fahrer eines entgegenkommenden Kleintransporters prallte in den umgekippten Anhänger. An den beiden Fahrzeugen entstand ein Schaden von circa 50000 Euro. Die Unfallbeteiligten blieben unverletzt.
Ein 73-jähriger Pkw-Fahrer war gegen 17.15 Uhr auf der Staatsstraße 2028 von Eppisburg in Richtung Binswangen unterwegs als er von einer Böe erfasst wurde und deshalb auf die Gegenfahrspur geriet. Dort stieß er mit dem entgegenkommenden Wagen eines 41-jährigen Autofahrers zusammen. Die Unfallbeteiligten zogen sich bei dem Aufprall leichte Verletzungen zu. Es entstand ein Schaden von rund 40000 Euro.
Gegen 12.45 Uhr fuhr ein 44-jähriger Lkw-Lenker auf der Staatsstraße 2212 von Diemantstein in Richtung Thalheim. Kurz vor der Einmündung nach Thalheim kippte sein unbeladener Anhänger aufgrund des starken Sturms in den Straßengraben.
Das Zugfahrzeug stellte sich daraufhin quer. Der Hänger musste durch einen Kranwagen wieder aufgerichtet werden. Die Staatsstraße war während der Bergungsarbeiten in diesem Bereich komplett gesperrt.
Die Feuerwehr aus Thalheim war im Einsatz und leitete den Verkehr um. Es entstand ein Schaden von rund 7700 Euro. (vN, gau)
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