"Zwei Maß Bier liegen an der gefährlichen Grenze"
Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein hat sich mit seiner jüngsten Aussage, ein Bayer wäre nach zwei Maß Bier noch immer fahrtüchtig, einen sicheren Platz in der Hitliste der Furore machenden Aussagen deutscher Politiker gesichert. Im Landkreis Dillingen nimmt man Becksteins Theorie sehr unterschiedlich auf.
"Ich bin zwar nicht für eine Null-Promille-Regelung, ein Glas Wein oder ein Bierchen beim Essen sind aber in Ordnung, wer jedoch zwei Maß trinkt, sollte nicht mehr fahren", sagt Anja Eser aus Binswangen. Klaus Ritzer aus dem Wertinger Stadtteil Hirschbach hat zu der aktuellen Diskussion eine andere Meinung: "Ich finde es eine bodenlose Frechheit von Journalisten und Gutmenschen, die meinen, den Beckstein so drankriegen zu müssen. Ohne den Ministerpräsidententitel hätte kein Hahn nach dieser Aussage gekräht und es wäre unter Humor gelaufen", empört sich Ritzer.
"Ein Mann der Öffentlichkeit wie der Ministerpräsident sollte den Biertrinkern keinen Freibrief ausstellen, betrunken Auto zu fahren", sagt dagegen die Hotelfachfrau Eireen Schulz, eine Angestellte im Stadthotel Convikt in Dillingen. Fritz Stahl, Betreiber des Raucherklub-Stüberls in Wertingen, hält das Statement für einen "totalen Unsinn". Wer zwei Maß besonders starkes Festbier getrunken habe, sei nicht mehr in der Lage, ein Auto sicher zu fahren. Fritz Stahl sagt, dass sich das Trinkverhalten der Leute verändert habe: "Seit der 0,5-Promille-Regelung kommt es nur noch selten vor, dass sich jemand betrunken ans Steuer setzt. Die meisten lassen das Auto stehen und gehen zu Fuß oder lassen sich abholen." Auch Patricia Pippert, die Geschäftsführerin des Hotels Kannenkeller in Lauingen, hält den Ausspruch des Ministerpräsidenten für unglücklich: "Nach zwei Maß Bier darf man natürlich nicht mehr Auto fahren." Die Aussage Becksteins falle in den Bereich Wahlkampf. Patricia Pippert meint allerdings, dass in Deutschland zu viel über Verbote reguliert werde. "Es wäre schön, wenn wieder mehr Bayern zwei Maß Bier in Gaststätten trinken würden - und das ohne Auto", sagt die Hotel-Chefin.
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