Fahrrad-Kontrolle vor dem Vatertags-Bier auf dem Wertinger Volksfest
Die Polizeistation Wertingen will mit ihrer Aktion für mehr Sicherheit beim Radeln sorgen. Wie das ankommt und wie andernorts der Vatertag im Landkreis Dillingen gefeiert wird.
So stellen sich Papas das Wetter am Vatertag vor – Sonnenschein und Temperaturen um die 20 Grad. Klar, dass bei diesen prächtigen Rahmenbedingungen am Donnerstag im Landkreis Dillingen kräftig gefeiert wird. Einen Ansturm erlebt bereits am Vormittag das Wertinger Volksfest. Dort sind beim Oldtimer- und Sportwagentreffen auf dem Parkplatz neben dem Festzelt heiße Schlitten zu sehen. Zudem kommen Radler und Radlerinnen in Scharen zu dem Event in der Industriestraße. Was an diesem Vatertag anders ist: Die "Pedalritter" werden von Beamten der Polizeistation Wertingen und der Einsatzhundertschaft Augsburg erwartet. Im Hintergrund steht eine Aktion der bayerischen Polizei, die im Monat Mai landesweit den Fokus auf die Sicherheit des Radverkehrs legt.
"Wir wollen die Menschen beim Feiern am Vatertag nicht gängeln", sagt der Wertinger Stationsleiter Josef Mayer. "Wir wollen aber die Sicherheit im Radverkehr erhöhen und die Zahl der Fahrradunfälle senken", betont der Polizeihauptkommissar. Die Beamten achten etwa darauf, dass Radfahrerinnen und Radfahrer nicht verbotswidrig den Gehweg in der Industriestraße befahren. Sie werfen einen Blick auf den Zustand und die Ausrüstung der Zweiräder – und der Radler, sofern sie am Vatertag zu tief ins Glas geschaut haben.
Wertinger Polizisten raten zum Tragen eines Fahrradhelms
Josef Mayer, seine Kollegin, Polizeioberkommissarin Jana Meyer, und die Beamten der Augsburger Einsatzhundertschaft scheinen eine besondere Mission zu haben. Sobald ein Radler oder eine Radlerin ohne Helm unterwegs ist, suchen sie das Gespräch. "Das Tragen eines Fahrradhelms ist keine Pflicht", erläutert Mayer. Angesichts der schlimmen Verletzungen, die bei einem Sturz auftreten können, sei es aber äußerst sinnvoll, einen Helm beim Radeln aufzusetzen. Diese Einstellung scheint sich bei vielen Fahrradfahrern durchgesetzt zu haben. Thomas Stadler, Thomas Schmid, Michael Stadler und Günter Lindmair sind am Vatertag von Horgau zum Wertinger Volksfest geradelt. "Das Kesselfleisch hat uns angelockt", sagt Thomas Stadler. Jeder in der Gruppe trägt einen Fahrradhelm, und bisher habe jeder nur ein Radler getrunken, lässt das Quartett wissen.
Der Wertinger Polizeichef führt inzwischen ein Gespräch mit einer Seniorin aus der Zusamstadt, die ohne Kopfschutz unterwegs ist. "Ich habe einen Fahrradhelm", erläutert die Wertingerin. Weil sie nur kurz zum Bäcker geradelt sei, habe sie ihn aber zu Hause gelassen. Die Aktion der Polizei hält die Frau für gut. "Es war ein verständnisvolles Gespräch", sagt sie. Auch vier Meitinger haben sich mit dem Rad auf den Weg zum Wertinger Volksfest gemacht. Für den Vatertag sei das eine gute Adresse. Drei von ihnen tragen einen Fahrradhelm. "Ich wurde schon gefragt, ob ich keinen Helm aufsetze", verrät der Vierte. Sein Radlerkollege Anton Bier freut sich während der Aufklärung durch die Polizei bereits auf den Besuch im Festzelt, wo es am Donnerstagmittag richtig wuselt. "Eine Maß oder zwei Halbe" will sich Anton Bier nun schmecken lassen.
Jana Meyer und Josef Mayer sprechen auch das Thema Alkohol an. Der Grenzwert für Radlerinnen und Radler liegt bei 1,6 Promille, erklärt der Polizeihauptkommissar. Dann drohe ein Strafverfahren. Im Falle von Fahrunsicherheiten könne jedoch schon ein Wert ab 0,3 Promille (straf-)rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. "Problematisch wird es, wenn man da in einen Unfall verwickelt ist", erklärt Mayer einem Senior und rät von einem zweiten Bier vor dem Radeln ab. Die meisten Radler nehmen die Aufklärung durch die Polizei entspannt zur Kenntnis, einige beteiligen sich an dem Gewinnspiel zum Thema. Im Festzelt auf der Dirrmeierwiese nebenan wird unterdessen zünftig gefeiert. Die Wolfgang-Petry-Ohrwurm "Wahnsinn" erklingt. Etwa 1000 Menschen genießen zu den Klängen des Duos Let's Dance die Volksfest-Atmosphäre.
Große Besucherresonanz bei der Bootsgaudi in Gremheim
Kräftig gefeiert wird auch bei den Donaubootsfahrern in Gremheim. Bei strahlendem Sonnenschein verfolgen Familien das Bootsrennen auf der Donau. Angeführt von den Schwenninger Musikanten ziehen die Bootsfahrer am Ende von der Donau zur Treidelhalle. Am bestens gefüllten Vorplatz genießen die Besucher und Besucherinnen den sonnigen Frühlingstag. Vorsitzender Michael Nitbaur verteilt schließlich die Preise, den Sieg beim Bootsrennen holt sich der Fischerverein Gremheim. Schwenningens Bürgermeister Johannes Ebermayer dankt den Organisatoren und zeigt sich überwältigt von der großen Besucherresonanz.
Gleich zwei Veranstaltungen am Vatertag bringen eine Spende für die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung. Eine davon ist das Leser-Golfturnier unserer Zeitung, das bereits zum 17. Mal stattfindet. "Für mich ist der erste Abschlag beim Leser-Golfturnier der Heimatzeitung ein festes Ritual am Morgen des Vatertags", sagt Dillingens Oberbürgermeister Frank Kunz. Auch der Bürgerwehr-Spielmannszug des TV Lauingen unterstützt mit seinem Vatertagsfest erneut die Kartei der Not. Auf dem Gelände in der Alois-Moser-Straße herrscht bei Kindern und Erwachsenen eine ausgelassene Stimmung. Es gibt bei diesem Vatertagsfest für die ganze Familie im Zelt und außerhalb einiges an Programm – vom Kinderschinken, über die Hüpfburg und das Dosenwerfen bis zum Maßkrugschieben und dem Nagel-Wettbewerb. Für zünftige Stimmung an Christi Himmelfahrt sorgen die Original Sudhausmusikanten und der Lauinger Bürgerwehr-Spielmannszug selbst.
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