Der "Schwabenstein" wurde auch in den Kreis Dillingen geschleudert
Plus Das „Jahr des Gesteins Suevit“ wird am Freitag in Nördlingen offiziell eröffnet. Es entstand beim Asteroideneinschlag im Ries, von dem die Dillinger Region einiges abbekam.
„Der Schwabenstein befindet sich im ganzen Dorf“, heißt es auf einer bunt bebilderten Seite im Netz, auf der mit zahllosen Fotos auf das grau-grün schimmernde Material hingewiesen wird. Dieses steckt in der mächtigen Schaufel eines grün lackierten Baggers bei den Kanalbaumaßnahmen in Oberringingen, einem von insgesamt 18 Ortsteilen der Gemeinde Bissingen. Das Dorf, hoch über dem Kernort, wird umgeben von sanften Wiesen und windumwehten Hügeln. Es liegt quasi nur einen Steinwurf entfernt von dem bewaldeten Kraterrand zum Nördlinger Ries. Dort entstand vor sehr langer Zeit einst der Stoff, den es auf der Erde vorher gar nicht gegeben hatte. Bis bei einer kosmischen Katastrophe vor rund 15 Millionen Jahren ein Asteroid einschlug, Flora und Fauna in einem Umkreis von über hundert Kilometern auslöschte und den festen Untergrund im Ries bis zu 600 Meter tief radikal veränderte. Dabei entstand Suevit, dessen wissenschaftlicher Name sich aus der Übersetzung des lateinischen Suevia (Schwaben) herleitet.
Die meisten Überbleibsel des himmlischen Bombardements von damals finden sich heute im Boden des Nachbarlandkreises Donau-Ries. Dort kommen Ablagerungen fast überall vor, die meisten im Raum Amerdingen, wie der Geoparkführer Kurt Kroepelin bei einer Dorfwanderung im oberen Kesseltal dort kürzlich erklärte. Neben dem Suevit gab es auch andere Trümmermassen, die beim Aufprall weit in alle Richtungen verstreut wurden. Etwa in die Region zwischen Syrgenstein und Buttenwiesen. So verfügt Wertingens Stadtrarchivar Johannes Mordstein über Aufzeichnungen eines Mitarbeiters beim Augsburger Landesamt für Umwelt, wonach bei Rohstofferkundungs-Bohrungen im Raum Wertingen Material vom Riesunglück entdeckt wurde. Den Dokumenten zufolge weist der Fund nahe dem Reutenhof eindeutig die Merkmale vom Gestein im Ries auf, obwohl von hier aus das Nördlinger Kraterzentrum fast 40 Kilometer weit entfernt liegt. Noch mehr: Weitere Entdeckungen von steinernen Zeugen längst vergangener Zeiten gab es durch Brunnenbohrarbeiten für die Gemeinde Buttenwiesen im Wald bei Lauterbach.
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