
Kind an Tuberkulose erkrankt: Eltern in Lauingen sorgen sich


Ein dreijähriges Kind einer Kita ist an TBC erkrankt. So schätzt das Dillinger Gesundheitsamt das Ansteckungsrisiko ein.
Nach der Erkrankung eines dreijährigen Kindes in Lauingen an offener Tuberkulose ist die Aufregung bei Eltern des betroffenen Kindergartens groß. Das Gesundheitsamt Dillingen hat deshalb gleich am Mittwoch einen Elternabend anberaumt, um offene Fragen zu beantworten, teilt die stellvertretende Amtsleiterin Dr. Manuela Michl unserer Redaktion mit. "Dass sich Eltern, wenn sie von einer offenen Tuberkulose hören, zunächst Sorgen machen, ist doch verständlich", sagt die Medizinerin. Der Elternabend habe aber zur Beruhigung beitragen können.
Etwa 40 Mütter und Väter waren zu der Informationsveranstaltung gekommen. Sie erkundigten sich unter anderem nach der Ansteckungsgefahr. Diese stuft das Gesundheitsamt nach Worten der stellvertretenden Leiterin als eher gering ein. "Das betroffene Kind ist kaum ansteckend, es zeigt keine Symptome", erläutert Dr. Manuela Michl. Das Amt hatte Kontaktpersonen einer an Tuberkulose erkrankten Person ermittelt und war so auf das dreijährige Kind, das nun in einer Klinik behandelt wird, gestoßen. Es besucht eine Gruppe mit 25 Buben und Mädchen in einer Kindertageseinrichtung in Lauingen.
Acht Menschen sind derzeit im Kreis Dillingen an TBC erkrankt
Wie die stellvertretende Gesundheitsamtsleiterin informiert, gibt es gegenwärtig acht Menschen im Landkreis Dillingen, die an Tuberkulose (TBC) erkrankt sind und behandelt werden. "Dass ein kleines Kind in einer Kita an offener Tuberkulose erkrankt, ist selten", stellt Dr. Michl fest.
Tuberkulose (TBC) ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die häufig auf der Welt vorkommt, in Deutschland allerdings eher selten auftritt. Die häufigsten Symptome sind Husten, Fieber und Gewichtsverlust. Noch am Anfang des vergangenen Jahrhunderts habe es auch bei uns noch viele TBC-Fälle gegeben, erläutert die Medizinerin. Das Infektionsrisiko hänge vor allem von der Häufigkeit und der Dauer sowie der Intensität des Kontaktes ab. Zudem sei es entscheidend, wie stark die erkrankte Person die Erreger ausscheidet.
In der Mehrheit der Fälle, so Dr. Michl, bricht die Erkrankung nicht aus, weil die körpereigene Abwehr die Erreger eindämmt oder unschädlich macht. Manchmal verbleiben die Erreger aber auch im Körper und die Erkrankung bricht nach Jahren oder Jahrzehnten aus. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen erkranken nach einer Ansteckung - Kleinkinder oder Menschen mit einer ausgeprägten Abwehrschwäche hingegen häufiger.
Im schlimmsten Fall, wenn die Krankheit nicht behandelt wird, könne Tuberkulose tödlich sein. "In Deutschland ist das unwahrscheinlich", erklärt die stellvertretende Gesundheitsamtsleiterin. Tuberkulose könne mit speziellen Antibiotika gut behandelt werden.
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