Was Türken in der Region zu Erdogan sagen
Das Referendum zur Verfassungsänderung spaltet auch eine Woche nach der Abstimmung noch die Nation. Weshalb es in Deutschland viele Fans des Präsidenten gibt und warum manche Deutschtürken Angst haben.
Ein Friseurladen im Landkreis: Dort treffen sich viele Türken – auch um zu reden. Um zu diskutieren über die aktuelle politische Lage in ihrem Heimatland. Die anfängliche Bereitschaft, die persönliche Meinung über die Politik Erdogans kundtun zu wollen, wich nach nur einer Nacht Bedenkzeit misstrauischen Blicken und Zweifeln. Diese führten letztlich dazu, dass niemand mehr mit der Presse sprechen wollte. Bei der Recherche zum Referendum in der Türkei häuften sich solche Situationen. Beispiele wie dieses zeigen: Die Abstimmung zur Verfassungsänderung von einer parlamentarischen Demokratie zum Präsidialsystem ist ein heikles Thema.
So heikel, dass ein in Donauwörth lebender Türke anonym bleiben möchte. Er habe „ein bisschen Angst“ vor möglichen Konsequenzen, sagt er, während er unsicher zu Boden blickt. Bei der Abstimmung vor Wochenfrist hat er mit ’Nein’ gestimmt – und das obwohl er vor einigen Jahren noch pro Erdogan war. „Ich hatte gehofft, dass er Frieden und Gleichberechtigung bringt. Aber genau das Gegenteil war der Fall“, sagt der Donauwörther sichtlich enttäuscht. Das Problem sei, dass alle Machtinstanzen hinter dem Präsidenten stünden und somit Druck auf die Bevölkerung ausüben können. Deshalb sei er sich auch sicher, dass die Abstimmung nicht korrekt abgelaufen sei. Was den EU-Beitritt seines Heimatlandes betrifft, hat der gebürtige Türke wenig Hoffnung: „Es arbeiten Millionen Türken in Europa. Eigentlich muss das Land zur EU gehören, aber mit dieser Regierung wird das sehr schwierig.“ Für die Menschen in der Türkei wünsche er sich ein friedvolles Miteinander.
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