Unmut über Windräder ist weiterhin groß
Westlich von Druisheim ist bekanntlich ein Projekt geplant, das die Gemüter erhitzt. Hier sind die neuesten Überlegungen im Gemeinderat Mertingen.
Ob sich im Waldgebiet westlich des Mertinger Ortsteils Druisheim einmal mehrere Windräder drehen, ist weiter fraglich. Der Unmut über das Projekt ist bei den Einwohnern weiterhin groß. Aber offensichtlich kommt Bewegung in die Bemühungen der Gemeinde für einen anderen Standort. Alternative Standorte gibt es wohl, allerdings befinden diese sich in der Nähe von Vogelschutzgebieten. Nun ist fraglich, welcher Abstand hierzu notwendig sein könnte.
Der vom Planungsverband vorgesehene Standort im Wald scheint vom Tisch, denn der Abstand des geplanten Windparks im Forst zur Wohnbebauung in Druisheim entspricht zwar den gesetzlichen Vorgaben, aber wie schon mehrfach im Gemeinderat dargelegt, „eine weitere Entwicklung des Orts nach Westen wäre dann nicht mehr möglich“.
Alternativ-Standorte liegen im Vogelschutzgebiet
Wie Bürgermeister Veit Meggle sagt, habe man inzwischen Gespräche mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt geführt. Das Ergebnis: Die Alternativ-Standorte befinden sich in der Nähe von Vogelschutzgebieten. Ein Abstand von 1000 Metern sei erforderlich.
Mehrfach war aus dem Mertinger Rathaus in der Vergangenheit zu hören, dass man das Thema Windkraft nicht vorschnell zu den Akten legen wolle, könnte dies doch gerade für die Mertinger Betriebe, die „grünen Strom“ künftig mehr denn je benötigen würden, fatal sein.
Bürgermeister und Gemeinderat schwebt ein Bürgerwindrad vor, „zum Nutzen und Profit von Bürgerschaft und Kommune“. Ob und wie man die Investitionskosten stemmen könne, sei derzeit nicht kalkulierbar. Dazu müsse erst der Standort feststehen. Pro Windrad wird wohl eine Fläche von einem halben Hektar benötigt. Sollte man, so Meggle, einen Alternativ-Standort wählen, müsste die Gemeinde selbst eine Verträglichkeitsprüfung in Auftrag geben.
Ein rund 2,9 Hektar großes Gewerbegebiet soll entstehen
Auch bei einem anderen Thema, das im Gemeinderat behandelt wurde, geht es um Umweltaspekte. An der Heißesheimer Straße in Mertingen soll ein rund 2,9 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen. Durch die nahe Wohnbebauung müssten allerdings Lärm- und Geruchsbelästigungen vermieden werden, so Planer Joost Godts.
Die bisherige landwirtschaftliche Fläche könne beispielsweise an der Straße nur für Bürogebiete genutzt werden, im rückwärtigen Bereich möglicherweise auch durch anderes Gewerbe. Die Umweltverträglichkeit müsse aber jeweils nachgewiesen werden. Die Gebäude sollen, so der Planer, nicht höher als acht Meter werden, müsse man doch auch die Nähe zur benachbarten Sportanlage des FC Mertingen berücksichtigen.
Der Gemeinderat gab einstimmig den Auftrag, einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen. Ebenso genehmigte er die Änderung des Solarparks „Pulsäcker“. Die dortigen Anlagen mit Wärmepumpe und Pufferspeicher waren anstatt der geplanten 12 Meter nun 14,65 Meter hoch geworden. Gebilligt hat der Rat ferner, dass dort eine Werbeanlage aufgebaut werden darf, allerdings ohne Beleuchtung.
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