Neuer Anlauf für die Sanierung der Aussegnungshalle in Kissing
Für die Sanierung der Aussegnungshalle in Kissing soll ein neuer Architekt ein Konzept erstellen. Warum es dieses Mal keine Probleme mit dem Urheberrecht geben dürfte.
Die Aussegnungshalle am Friedhof in Kissing ist in einem schlechten Zustand. Der Putz ist deutlich beschädigt und die Türen und Fenster aus Holz lösen sich teilweise aufgrund von Feuchtigkeit auf. Das in den 1980er-Jahren errichtete Gebäude ist schon lange dringend renovierungsbedürftig. Über diese Problematik ist oft im Gemeinderat und den Fachausschüssen diskutiert worden. Zudem gab es mehrere Gutachten. Bisher führte aber nichts zu konkreten Maßnahmen. Nun kommt wieder Bewegung in die Sache.
In der vergangenen Sitzung des Bauausschusses setzte Bürgermeister Reinhard Gürtner einen Punkt zur Abstimmung auf die Tagesordnung, über den er eigentlich allein hätte entscheiden können. Der Rathauschef in Kissing ist für für die Verwendung von Haushaltsmitteln bis zu 40.000 Euro zuständig, ohne den Gemeinderat zu involvieren. Dieses Mal ging es nur um rund 3380 Euro. "Ich wollte ihnen in dieser Sache aber etwas an die Hand geben", sagte Gürtner in Richtung des Bauausschusses. Das Geld soll nämlich dafür verwendet werden, eine neue Kostenberechnung für die Sanierung der Aussegnungshalle zu erhalten.
Für die Aussegnungshalle sind schon viele Gutachten erstellt worden
Gürtner erinnerte daran, dass für das Gebäude schon mehrere Gutachten erstellt und Pläne entwickelt worden sind. Vor ein paar Jahren war darüber diskutiert worden, die Aussegnungshalle abzureißen. Das Gremium entschied sich aber dagegen, da das Gebäude zu prägend für den Ort sei. Ein Gutachten danach hatte Wellen geschlagen, weil der Sachverständige damals von Fehlern bei der Errichtung und Planung sprach. Das rief den Erbauer, den Münchner Architekten Herbert Bühler, auf den Plan. Der wies das Gutachten zurück. Schon bei der Sanierung der Kissinger Paartalhalle gab es Ärger, weil Bühler, der auch dieses Bauwerk entworfen hat, sein Urheberrecht in Gefahr sah. Eines der letzten Gutachten ergab immerhin, dass das Fundament der Aussegnungshalle tragfähig ist. Zudem sagten die Experten, dass eine Renovierung günstiger als ein Neubau sei.
Nun bleibt aber weiterhin die Frage, wer die Sanierung ausführt. Wie Bürgermeister Gürtner in der vergangenen Sitzung berichtete, hat er die Aussegnungshalle mit dem Architekten Klaus Pilz aus Issing, einem Ortsteil von Vilgertshofen im Landkreis Landsberg, in Augenschein genommen. Der sei ein Beauftragter des Büros Bühler & Bühler aus München. "Eigentlich haben wir uns zusammen das Dach der Paartalhalle angeschaut. Da müssen wir ja auch noch etwas machen. Dann haben wir überlegt, auch einen Blick auf die Aussegnungshalle zu werfen", sagte Gürtner.
Das Gespräch lief aus Sicht des Bürgermeisters vielversprechend. Der Architekt habe vorgeschlagen, den Putz abzutragen und die Wände darunter trocken zu legen. Auch die Fenster und Türen sollten ausgetauscht werden. Das Dach müsse zumindest überprüft werden. Gürtner sprach von einer vorläufigen, groben Kostenschätzung von rund 240.000 Euro. "Also der Rahmen, den wir uns vorgestellt haben." Zudem betonte der Bürgermeister: "Mit dem Urheberrecht können wir auch keine Probleme bekommen, weil der Herr Pilz ja direkt vom Büro Bühler & Bühler kommt."
Bauausschuss in Kissing vergibt Auftrag an Architekten
Die Beauftragung des Büros aus Issing soll stufenweise erfolgen. Mit den ersten drei Leistungsphasen erhält die Gemeinde eine genaue Kostenberechnung. Hierzu könne das Büro bereits in diesem Monat mit der Grundlagenermittlung beginnen. Später könne der Architekt dann in einer Sitzung sein Sanierungskonzept vorstellen, erklärte Gürtner auf Anfrage.
Franz-Xaver Sedlmeyr von der CSU begrüßte das Vorgehen. "Es ist erfreulich, dass wir einen Architekten gefunden haben, der das in unserem Sinne verwirklichen kann." Der Bauausschuss entschied dann einstimmig, den Auftrag für die ersten drei Leistungsphasen für rund 3380 Euro an das Büro aus Issing zu vergeben.
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