Lechhausen triefte früher regelrecht vor Nässe
Lechhausen/Friedberg An Ort und Stelle schauten sich Interessierte auf Einladung des Friedberger Heimatvereins im "einst wasserreichen Lechhausen" um. Darüber hatte der Archivar des Stadtarchivs Augsburg, Georg Feuerer, bereits bei der Jahreshauptversammlung des Vereins einen Vortrag gehalten. Das feuchte Thema machte bei dem Rundgang seinem Namen alle Ehre. Es goss zunächst in Strömen. Doch Feuerer hatte viel Interessantes über das Gebiet zu berichten, das bis 1913 zum Bezirk Friedberg zählte.
Feuchte Wiesen Vor mehr als 300 Jahren gab es nördlich des Dorfes Lechhausen nur feuchte Mooswiesen. Dieses sogenannte Moos erstreckte sich als flaches Land zwischen der heutigen Stadtgrenze bei Lechhausen und den Orten Mühlhausen, Derching, Stätzling hinaus bis über das heutige Stadtgebiet Friedberg am Fuße der Lechleite. Der Anbau von Feldfrüchten war bei diesem vor Nässe strotzenden Boden nicht möglich. Diese wären verfault. Das minderwertige Gras, das man dem Boden abringen konnte, wurde zwar abgemäht, diente aber nur als Streuunterlage für das Vieh.
Schafweiden Dafür nutzten viele Schäfer das Moos als Weideflächen für ihre Schafherden. Schafwolle und Schaffleisch brachten Einkommen. Die Vergabe der Weiderechte stand dem bayerischen Kurfürsten zu. Diese vergab er gegen Geld an "Lechhauser". Schließlich gehörte Lechhausen einst zum Landgericht Friedberg. Die "Lechhauser" wiederum betrieben mit diesen Rechten einen offenbar schwunghaften Handel. Rechtsstreitigkeiten blieben nicht aus. Ein Prozess zog sich noch im 19. Jahrhundert über 30 Jahre hin.
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