Immer noch ein ganz Großer
Nach seinem Abschied hat John Bryant die Ulmer schon oft geärgert. Die müssen gegen Gießen Tugenden zeigen, die sie zuletzt gegen die Bayern vermissen ließen
In seinen drei Jahren bei Ratiopharm Ulm ist John Bryant zu einer Legende geworden, in der Zeit danach hat er seinen ehemaligen Verein mehrfach gehörig geärgert. Beispiel eins: Das Spiel der Basketball-Bundesliga am 10. Februar 2018. Gießen gewann in der Ratiopharm-Arena mit 95:90, John Bryant war mit 33 Punkten und 13 Rebounds der Matchwinner. Beispiel zwei: Das Spiel in der darauf folgenden Saison am 27. Oktober 2018. Ulm führte zwölf Sekunden vor dem Ende mit 91:89 und sah bei eigenem Einwurf wie der sichere Sieger aus. Aber weil Per Günther innerhalb der vorgeschriebenen fünf Sekunden keine Anspielstation fand, kam Gießen noch einmal in Ballbesitz und den Rest erledigte Bryant: Ein Korbleger zum Ausgleich und weil ihm Javonte Green in dieser Szene auch noch höchst ungeschickt in den Rücken gesprungen war, zusätzlich ein Bonus-Freiwurf, mit dem der Koloss aus Kalifornien den 92:91-Sieg seiner Mannschaft perfekt machte. Bryants Zahlen an diesem Abend: 17 Punkte, zwölf Rebounds und sieben direkte Korbvorlagen. Ganz so dominant tritt der Mann, der regelmäßig mit mehr oder weniger Übergewicht aus den Sommerferien zurückkommt, zwar in der aktuellen Saison bisher nicht auf. Aber in der Rebound-Statistik der Basketball-Bundesliga liegt er schon wieder auf Platz zwei hinter dem Braunschweiger Scott Eatherton, bei den Blocks auf Rang drei und bei der Effektivität ist er Vierter. Wie immer vor den Spielen zwischen Ratiopharm-Ulm und Gießen stellt sich somit die Frage: Was tun gegen John Bryant? So auch vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) in der Sporthalle Ost.
Abgesehen vom Bryant-Problem scheint das zumindest auf den ersten Blick eine machbare Aufgabe für die Ulmer. Genau genommen eine, die eine Mannschaft lösen muss, die unter anderem gegen Frankfurt und Würzburg gepatzt hat und trotzdem noch in die Play-offs will. Immerhin haben es die Gießener als einziges Team irgendwie geschafft, sogar gegen den kaum konkurrenzfähigen Aufsteiger Hamburg zu verlieren. Jaka Lakovic warnt indes vor dieser Hochrechnung: „Wir haben mit mehr als 30 Punkten gegen Hamburg gewonnen, Gießen hat gegen Hamburg verloren. Also müssen wir Gießen mit 40 schlagen.“ Der Ulmer Trainer gibt sich vielmehr genügsam: „Ein Sieg mit einem Punkt Vorsprung reicht mir.“
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