Profikarriere war fast schon klar
Neu-Ulm Sein Vater machte einst den damals vierjährigen David Hausner mit dem Golfsport vertraut. "Mein Papa hat mich eher dazu gezwungen, immer mitzukommen", erzählt der heute 23-jährige Chef einer Solartechnikfirma, der inzwischen selbst Vater ist und sich als dreifachen Deutschen Golfmeister betiteln darf. Der große Durchbruch, wie Martin Kaymer ihn vor kurzem bei einem Major-Turnier in den USA geschafft hat, blieb dem in Neu-Ulm wohnhaften Golfer bislang allerdings verwehrt. Dabei war David Hausner schon auf einem guten Weg dorthin.
Fast so gut wie Major-Sieger Martin Kaymer
Im Alter von elf Jahren durfte er erstmals zur württembergischen Auswahl und kurze Zeit später wurde Hausner sogar für die Nationalmannschaft nominiert, bei der er sogar auf den Major-Gewinner Kaymer traf und es bis zu einem Stechen geschafft hat. "Kaymer war immer schon ein Guter. Als er aus den Amateuren rauskam, da spielte er völlig verrückt. Er war nicht mehr normal."
Auf der Karriereleiter machte auch David Hausner den einen oder anderen Sprung nach oben. Mit seinem Golferteam von St. Leon-Rot bei Heidelberg holte er sich die erste Deutsche Meisterschaft und nach seinem Wechsel zum Golfklub Stuttgart sicherte er sich Titel zwei und drei. Darauf folgten nicht nur weitere nationale Erfolge, sondern der Neu-Ulmer machte sich zudem international einen Namen. Er gewann die Austrian Amateur Championships, bei einem Turnier in Irland schaffte er es unter die besten Fünf und bei der European Professional Development Tour (EPD- Tour) bestritt Hausner zwölf Turniere, bei denen der (noch) verhinderte Golfprofi immerhin acht Mal zu den besten zehn Spielern zählte und zudem die Spielberechtigung für eine Challenge Tour erhalten hätte, wenn er eben nicht Amateur gewesen wäre.
Der Tod des Vaters zieht einen Strich durch die Rechnung
Es lief alles so gut, dass David Hausner in der zwölften Klasse beschloss, Abitur Abitur sein zu lassen, die Amateure zu verlassen und eine Karriere als Berufsspieler zu beginnen, da es einem Amateur-Golfer ja untersagt ist, die Preisgelder anzunehmen.
Dann folgte für ihn ein schwerer Schlag. Im vergangenen Jahr starb unerwartet Hausners Vater und die angestrebte Profikarriere des 23-Jährigen musste von ihm erst einmal statt aufs Green auf Eis gelegt werden, da jemand die väterliche Photovoltaikfirma aus Ulm übernehmen und weiterführen musste. Und das war er.
"Das Rentenalter eines Golfers ist noch lange nicht in Sicht. Ich habe schon vor, wieder anzugreifen", gibt sich David Hausner, der vor wenigen Wochen mit dem Golfclub Ulm/Neu-Ulm den Aufstieg in die zweite Bundesliga feierte, ganz schön kämpferisch.
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