"Bald ist kein Polizist mehr auf der Straße"
Landkreis Die bayerische Polizei leidet unter Personalnot und wird in den kommenden Jahren noch mehr unbesetzte Stellen haben, stellen der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Schwaben Süd/West, Werner Blaha und sein Stellvertreter, Peter Pytlik fest. Deshalb stoßen die Lobeshymnen auf die Polizeireform ein Jahr nach deren Inkrafttreten bei ihnen auf Unverständnis. Die Polizeidirektionen Kempten und Krumbach wurden im vergangenen Jahr zum neuen Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mit Sitz in Kempten zusammengefasst.
"Schneller, effizienter und nicht weniger erfolgreich" beschrieb die Polizeiführung bei der jüngst abgehaltenen Pressekonferenz in Memmingen die Arbeit ein Jahr nach der Polizeireform. Fakt sei aber, so Blaha, dass die Aufklärungsquote zum Beispiel bei der Inspektion in Mindelheim mit 66 Prozent nicht gestiegen sei, ja sogar nicht ganz erreicht worden ist. "Wenn jemand schneller und effizienter ist, dann gehe ich davon aus, dass dieser auch erfolgreicher ist", fügte Pytlik etwas verwundert hinzu.
"Die Reform wurde vom damaligen Ministerpräsidenten Stoiber mit dem Ziel, bei der Polizei bis zum Jahre 2015 3000 Stellen einzusparen, durchgedrückt," sagte Blaha. Die neu geschaffenen Stellen werden aber nicht von neu eingestellten Polizisten getragen, sondern diese wurden größtenteils von den Polizeidienststellen, also von der Basis, abgezogen und lediglich "umgeschichtet". "Somit haben wir vor Ort, auf den Inspektionen und Stationen, keinen Polizisten mehr", rechnet Blaha weiter, eher weniger. Es sei zwar erfreulich, dass der neue Landtag auf die Forderungen der Gewerkschaft der Polizei nun eingehe und für dieses und kommendes Jahr zusätzlich je 500 neue Ausbildungsstellen zugesagt hat. Nur dauert die anspruchsvolle Ausbildung nun mal mehr als vier Jahre und in diesen Jahren fehle kontinuierlich der Nachwuchs auf den Dienststellen und vor allem in den Dienstgruppen des Schichtdienstes. "Wir haben die schwierigsten Jahre erst noch vor uns, eine vorausschauende Personalplanung sieht anders aus", so Blaha.
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