"Eine recht artige Kapelle gebaut..."
Ursberg-Premach "Im Jahre 1807 haben die Einwohner die alte, hölzerne Kapelle samt dem darin befindlichen Geräthe verkauft und mit Hilfe vieler Gutthäter eine ganz neue gemauerte und recht artige Kapelle gebaut." So berichtet Ursbergs letzter Prior Pater Grimo Kormann (1751 - 1831) in seiner Chronik von der Premacher Kapelle, die demnach seit 200 Jahren den Mittelpunkt des Weilers bildet.
Am morgigen Sonntag wird dieses Jubiläum von den rund 100 Premachern und zahlreichen Gästen aus der Umgebung mit einem Festgottesdienst gefeiert (Beginn 18 Uhr). Verbunden damit ist ein historisches Spiel, dem ein zünftiges Dorffest folgt, denn heuer feiert die Gastwirtschaft "Grüner Baum" zugleich ihr 100-jähriges Bestehen. In Premach gilt nämlich noch, was den Zusammenhalt in vielen Dörfern seit Jahrhunderten dokumentiert: Das geistliche und leibliche Wohl (sprich Kirche und Wirtschaft) sind untrennbar miteinander verbunden. Viel ist aus der Geschichte des Kirchleins nicht bekannt. Zitieren wir deshalb noch einmal Prior Kormann: "Zugleich haben die Premacher die Kapelle mit einem schönen Altärlein, daran zwei Bilder von dem berühmten H. Conrad Huber von Weißenhorn gemalt sind, geziehret." Unklar ist, wo die Gemälde geblieben sind. Heinrich Habel berichtet in seiner Auflistung der Kunstdenkmale des Altkreises Krumbach lediglich von einer Grablegung Christi, die um 1800 entstand und "vielleicht von Konrad Huber" stammt.
Im neu erschienenen Denkmalatlas des Landkreises Günzburg sind diese Gemälde nicht einmal mehr erwähnt. Dagegen wird das großformatige Bild von Franz Martin Kuen (er malte die Fresken in der Krumbacher Michaelskirche) aus dem Jahre 1750 als Besonderheit bezeichnet. Es zeigt die romanische Kreuzigungsgruppe Ursbergs mit einer Inschrift im Sockelbereich, die sich mit den Thesen des Abtes Joseph III. Seitz befasst, der von 1746 bis 1771 dem Ursberger Kloster vorstand. Ansonsten besitzt die Premacher Kapelle nach Meinung der Experten eine "schlichte Ausstattung", mit Altar, einigen Bildern, mehreren Holzfiguren und einem alten Votivbild. Trotzdem sei noch ein Detail aus der Baugeschichte erwähnt. Die Bewohner des Weilers erwarben nach dem Kapellenbau vom Kloster Ursberg das sogenannte Loretto-Glöcklein, das nach Kormann "sehr gut dazu stimmt". Es wurde allerdings 1904 wieder an Ursberg verkauft.
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