Ursberg würdigt seinen Ehrenbürger
Ursberg "Theo, wir fahr'n nach Bonn". Die Fußballmannschaft des Dominikus-Ringeisen-Werks singt es noch einmal an diesem Abend. Bonn? Man spürt etwas Entrücktes, als der Name der einstigen Bundeshauptstadt fällt. Vor Jahren spielte dort die Ringeisen-Fußballmannschaft gegen die Bundestagsmannschaft. Organisator im Hintergrund war Dr. Theo Waigel. Er ist Ehrenspielführer der Fußballmannschaft und beim Festakt zur Feier seines 70. Geburtstages im Saal des Klosterbräuhauses hat er eine besondere Überraschung parat. "Ein Spiel in Berlin, gegen die Bundestagsmannschaft, das müsste möglich sein", sagt er. Die Fußballer auf der Bühne jubeln. Der Moment des Abends? Vielleicht ist er das. Die Fußballer überreichen ihm den Pokal ihres jüngsten Erfolges. Sie schwärmen vom Spiel gegen Bundespräsident Horst Köhler, das 2007 in Ursberg stattfand - und nun diese Aussicht auf Berlin. Köhler war Waigels Staatssekretär im Finanzministerium. Allein der Name Köhler deutet an, auf welchen Bühnen der Welt Waigel zu Hause war und ist. Man spürt das auch, als Waigel beim Festabend mit durchaus bemerkenswerter Klasse Persönlichkeiten wie etwa Marcel Reich-Ranicki parodiert. Aber die Weltbühnen haben bei Waigel die Heimat nie verdrängt. Den Begriff Heimat stellt er in seiner Rede in den Mittelpunkt. Er zitiert dabei nicht ohne Ironie den Satz "My homepage ist my castle" - um sogleich hinzuzufügen: "Ich wage es zu bezweifeln."
Viele Gründungen
Ursberg blieb für Waigel über all die Jahre hinweg eine Art Lebensmittelpunkt. Er spricht von den vielen Gründungen, die von Ursberg ausgegangen seien, von Roggenburg, von Ringeisen. Er spricht von dieser einzigartigen Gedenkstätte in Ursberg, die an die Gefallenen des Krieges erinnert - aber zugleich an die Menschen mit Behinderung, die von den Nazis kaltblütig ermordet wurden. Wie viel Waigel im Lauf vieler Jahre für das Dominikus-Ringeisen-Werk und die Gemeinde Ursberg bewegt hat, bringen die Redner des Abends zum Ausdruck. Die Festansprache hält Ursbergs Bürgermeister Peter Walburger. Er lässt viele große Wendepunkte im Leben Waigels - unter anderem den Fall der Mauer und die Einführung des Euro - Revue passieren.
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