Warum das Handwerk in Mittelschwaben eine "total verrückte Zeit" durchlebt
Plus Im Raum Günzburg und Neu-Ulm fehlt es an Arbeitskräften und Material, man fürchtet Teuerungen bei der Energieversorgung und wünscht sich weniger Bürokratie. Einblicke in die Handwerksbranche.
"Wir erleben derzeit eine total verrückte Zeit, deren Ende nicht absehbar ist und niemand sagen kann, wie es in naher Zukunft aussieht. Für mich sind die Aussichten düster und verbunden mit großen Herausforderungen für das gesamte Handwerk." Auf diesen Nenner bringt Kreishandwerksmeister Michael Stoll die Situation des Mittelstands in den beiden Landkreisen Günzburg und Neu-Ulm. Geschäftsführerin Ulrike Ufken von der Kreishandwerkerschaft (KHW) Weißenhorn gibt ihm recht. Sie geht von einer "sehr guten Auftragslage mindestens bis Jahresende" aus, verweist aber gleichzeitig auf erhebliche Probleme. Konkret sind dies fehlende Arbeitskräfte, wenig Nachwuchs, lange Lieferzeiten für Material und Ersatzteile, dadurch extrem steigende Mehrkosten, stark erhöhte Energiepreise für Strom, Heizöl und Gas bei immer mehr bürokratischen Vorschriften.
Materialknappheit und hohe Preissteigerungen im Handwerk
Der westschwäbische Handwerkssprecher, Michael Stoll, scheut sich nicht, die derzeitige Sachlage in seinem eigenen Sanitär- und Heizungsbetrieb mit 40 Beschäftigten in Pfuhl zu erläutern. Besonders der Metallbereich stöhne unter den inzwischen langen Lieferzeiten für Chips, kleine Steuerungselemente und "stinknormale" Ersatzteile. Das Fazit für ihn daraus: "Just in time, wie früher, gibt es heute nicht mehr." Die Bestellung am Abend und die Lieferung am anderen Morgen seien kaum noch möglich. Stoll: "Plötzliche Materialknappheiten auf allen Ebenen sowie damit verbundene Preissteigerungen bis zu 100 Prozent erschweren das Planen in noch nie da gewesener Form." Hinzu kommt: "Nicht nur das Fachpersonal, auch Gesellen und Arbeiter sind kaum noch zu gewinnen. Wie sollen wir das unseren Kunden plausibel erläutern, wenn es um alltägliche Defekte geht, die dringend behoben werden müssen?"
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