
Nach Unfallserie auf der A96: Neunjährige nicht mehr in Lebensgefahr

Ein heftiger Graupelschauer hat am Samstag zu sechs Unfällen auf der Autobahn A96 zwischen Mindelheim und Bad Wörishofen geführt. Es gab mehrere Verletzte.
Nach einer Unfallserie auf der Autobahn A96 bei Bad Wörishofen schwebte ein neun Jahre altes Mädchen in Lebensgefahr. Ein Rettungshubschrauber landete auf der gesperrten Autobahn, um das Kind schnell in ein Krankenhaus zu bringen. Am Montag teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West mit, dass sich der Zustand des Mädchens stabilisiert habe. Lebensgefahr bestehe nicht mehr.
Am Samstagmorgen hatten sich auf der A96 bei Bad Wörishofen innerhalb von zwei Stunden sechs Unfälle ereignet. Grund war laut Polizei ein heftiger Graupelschauer - und in fast allen Fällen eine der Witterung nicht angepasste Geschwindigkeit. Insgesamt wurden vier Menschen verletzt, eine Neunjährige schwer. Der Gesamtschaden beläuft sich auf knapp 100.000 Euro.
Der erste Unfall passierte gegen 7 Uhr. Ein 52-Jähriger war in Richtung Lindau unterwegs, als er kurz nach der Anschlussstelle Bad Wörishofen nach rechts von der glatten Straße abkam und in die Leitplanke prallte. Der 52-Jährige blieb unverletzt, sein Fahrzeug wurde abgeschleppt. Der Gesamtschaden beträgt hier ca. 12.000 Euro.
Beim zweiten Unfall auf der A96 war die Autobahnpolizei Zeuge
Eine Streifenbesatzung der Autobahnpolizei Memmingen, die auf der Gegenspur soeben auf Anfahrt zu diesem Unfall war, beobachtete dann, wie eine 22-Jährige ebenfalls aufgrund der Glätte nach rechts von der Fahrbahn abkam. Der Pkw prallte frontal in den dortigen Erdwall, kippte auf die linke Fahrzeugseite, rutsche einige Meter am Erdwall entlang und kam schließlich entgegen der Fahrtrichtung auf dem Standstreifen wieder auf allen vier Rädern zum Stehen. Auch die 22-Jährige hatte Glück im Unglück, sie blieb unverletzt. Ihr Fahrzeug wurde abgeschleppt, der Schaden beläuft sich auf etwa 8.000 Euro.
Weniger Glück hatten nur etwa drei Minuten später die fünf Insassen eines weiteren Autos nur etwa 500 Meter von der zweiten Unfallstelle entfernt. Der 24-jährige Fahrer war zusammen mit vier Mädchen unterwegs zu einer Tae-Kwon-Do-Veranstaltung und fuhr in Richtung München, als er ebenfalls nach rechts von der Fahrbahn abkam und gegen die ansteigende Böschung prallte. Der Pkw überschlug sich und blieb auf dem Dach am Standstreifen liegen.
Eine Neunjährige wurde bei einem der Unfälle auf der A96 lebensgefährlich verletzt
Während der 24-jährige Fahrer, sowie ein zwölf- und ein 15-jähriges Mädchen nur leichte Verletzungen erlitten und eine weitere Neunjährige sogar unverletzt blieb, wurde die Neunjährige, die auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, schwer verletzt und musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Sie wurde mit potenziell lebensgefährlichen Verletzungen mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus verbracht.
Die drei Leichtverletzten wurden mit Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gefahren. Das Auto wurde abgeschleppt. Da der Rettungshubschrauber auf der Autobahn landete, war die A96 in beiden Fahrtrichtungen kurzzeitig voll gesperrt. Die Feuerwehren von Mindelheim und Türkheim, die Autobahnmeisterei Mindelheim, sowie zwei Notarztbesatzungen und vier Rettungswagen waren im Einsatz. Der Schaden beläuft sich hier auf etwa 55.000 Euro.

Ein weiteres Auto überschlug sich und blieb im Grünstreifen stehen
Etwa eine Viertelstunde später kam es fast auf gleicher Höhe, allerdings in Fahrtrichtung Lindau, zu einer Unfallflucht. Ein 52-Jähriger befuhr mit seinem silbernen BMW den rechten Fahrstreifen, als er von einem Transporter, der wohl auf der glatten Straße ins Rutschen gekommen war, auf der linken Fahrzeugseite touchiert wurde. Der Transporter wurde dadurch vermutlich auf der rechten Seite beschädigt. Allerdings kümmerte sich der Fahrer nicht um den Schaden, sondern fuhr einfach weiter. Der 52-Jährige blieb unverletzt, den Schaden an seinem Auto beziffert die Polizei auf rund 4000 Euro. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 08331/100311 an die Autobahnpolizei Memmingen zu wenden.
Kurz nach 8 Uhr kam es zum fünften Unfall: Ein 24-Jähriger fuhr auf der A 96 Richtung München. Kurz vor der Anschlussstelle Mindelheim wollte er ein Fahrzeug überholen. Beim Ausscheren auf den linken Fahrstreifen geriet er aufgrund der Glätte ins Rutschen und prallte zwei Mal hintereinander in die rechten Leitplanken. Der 24-Jährig blieb unverletzt, sein Fahrzeug war nicht mehr fahrbereit und wurde abgeschleppt. Der Schaden beträgt hier etwa 11.000 Euro.

Der sechste Unfall passierte schließlich um kurz nach 9 Uhr in Richtung München. Ein 36-Jähriger geriet im Bereich einer leichten Linkskurve ins Schleudern und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Pkw überschlug sich im Grünstreifen. Der Fahrer blieb unverletzt, sein Pkw musste vom Abschleppdienst geborgen werden. Es wurden auch etliche Felder Wildschutzzaun beschädigt. Der Gesamtschaden beträgt hier ca. 9.000 Euro. (mz. mhe)
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