Die Kleinen mit der großen Präzision
Mindelheim Geordneter Trubel herrscht in der Halle an der Brennerstraße in Mindelheim. Rund 20 Kinder bilden einen Kreis, machen sich mit Fangen spielen und Dehnübungen gemeinsam warm für das anstehende Training. Die sechs Netze für die Badminton-Einheit hängen schon.
Doris Vichtl-Jousma, Abteilungsleiterin, Trainerin und Mutter in einer Person, erklärt den Nachwuchsspielern die nächsten Aufgaben: "Lang, lang, schmetter, kurz, kurz", lauten die Anweisungen der Trainerin. Was sich anhört, wie ein Morsecode ist für die jungen Spieler das Rüstzeug für spätere Erfolge.
Die haben die Mindelheimer Badminton-Minis schon eindrucksvoll erreicht. In der vergangenen Saison war die Mini-Mannschaft in Schwaben das Maß aller Dinge. Sechs Spiele, sechs Siege lautete die Bilanz am Ende der Saison. Souverän wurde die U11-Mannschaft damit Meister, vor Vereinen wie etwa Neugablonz, Nördlingen oder Schwabmünchen. Selbst die zweite Mannschaft des TSV Mindelheim schaffte eine ausgeglichene Punktebilanz und belegte Rang fünf.
Wohl kaum eine Abteilung des TSV Mindelheim hat einen derart großen Zulauf im Nachwuchsbereich wie die Badmintonspieler. Das liegt auch daran, dass hier Mädchen und Buben lange zusammen in einer Mannschaft spielen können. Trotzdem gibt es laut Vichtl-Jousma kaum einen Verein in Schwaben, der in den höheren Altersklassen Mädchen in der Mannschaft hat. "Wir sind da eine Ausnahme, stehen aber sportlich trotzdem sehr gut da, weil unsere Mädels ziemlich stark spielen."
Natalie Hofmann etwa: Sie ist die Kleinste und Zierlichste im Mindelheimer Team. Trotzdem ist sie schwabenweit kaum zu schlagen. "Sogar die Jungs verlieren gegen sie", sagt Vichtl-Jousma. Neben Natalie Hofmann gehören noch Hannah Lauerer, Stephan Jousma, Daniel Müller, Lukas Maier, Miriam Abbold und Joshua Geese zur erfolgreichen Mini-Mannschaft.
Dass ihnen das Training Spaß macht, zeigt sich bei beinahe jeder Übung: Egal, ob Schmettern, Doppel oder Rundlauf - die Badminton-Minis sind mit voller Begeisterung dabei. Nur eines, das ist nicht so ganz ihr Ding: "Den Sternlauf mag ich nicht", sagt Natalie Hofmann und meint damit eine Übung aus der offiziellen Prüfung zum Spieleabzeichen: In der Mitte des Feldes liegen zwölf Federbälle, die vom Spieler so schnell wie möglich nacheinander in alle vier Ecken des Spielfelds und wieder zurückgebracht werden müssen. Verständlich, dass diese Übung auf wenig Gegenliebe stößt, schließlich ist kein Schläger dabei. Wo doch das Schmettern den größten Spaß bereitet: "Da kann man richtig drauf hauen und der Gegner kriegt nicht jeden Ball", sagt Hannah Lauerer.
Als am Ende des Trainings die Frage aufkommt, warum ausgerechnet die Badminton-Minis zu den MZ-Talenten des Jahres gewählt werden sollen, meldet sich Joshua Geese: "Weil wir ein starkes Team und eine sehr sympathische Mannschaft sind." Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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Schmetterbälle und gefühlvolle Lupfer gibt es in unserem Video über die Badminton-Minis zu sehen unter
mindelheimer-zeitung.de/talent
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