Kaserne wird zur Großbaustelle
In den Standort Ulm werden in den nächsten drei Jahren Millionen investiert, um das Kommando fit für die Nato zu machen. Wo der General noch Handlungsbedarf sieht
Zu wenig Personal, mangelhafte Ausrüstung, zu wenig Geld für die Truppe: In seinem soeben vorgelegten Jahresbericht schlägt der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels Alarm. Der SPD-Politiker spricht von „planmäßiger Mangelwirtschaft“, die Ausbildung und Einsatz gefährde. Auch Generalleutnant Richard Roßmanith, der Befehlshaber des Multinationalen Kommandos Operative Führung in Ulm, sieht Handlungsbedarf. Er beurteilt die Lage der Bundeswehr jedoch differenziert. Ein Sanierungsfall sei die Bundeswehr sicher nicht.
Nicht beklagen kann sich Roßmanith über die Investitionen, die für den Standort Ulm in den nächsten Jahren vorgesehen sind. Wie der General gestern sagte, wird der Bund insgesamt 140 Millionen Euro in die Infrastruktur stecken. „In den nächsten drei Jahren wird die Wilhelmsburgkaserne eine einzige große Baustelle sein“, so Roßmanith. Wie berichtet, entstehen am Michelsberg mehrere neue Gebäude, unter anderem eine Halle zur Lagerung und Pflege von Material, um einen mobilen Gefechtsstand aufzubauen. Ein weiteres Gebäude wird ein neues, hochmodernes Führungsinformationssystem beherbergen. Dazu kommen das eigentliche Gefechtsstandsgebäude, in dem Planungen für Einsätze im Auftrag der Europäischen Union oder der Nato erfolgen können, sowie ein Konferenzgebäude. Bis Ende 2018 oder Anfang 2019 soll der Umbau bewältigt sein. Die Großinvestitionen sind ein wesentlicher Baustein auf dem Weg des Ulmer Kommandos zur Nato-Befähigung, die in zwei Jahren erreicht werden soll. Dann wollen die Ulmer umfassend für Aufgaben des Bündnisses zur Verfügung stehen. Wichtige Erfahrungen hat das Kommando voriges Jahr bereits bei der Nato-Großübung Trident Juncture in Südeuropa gewinnen können. Nachholbedarf sieht Roßmanith bei der Internationalisierung des Ulmer Kommandos. „Das wächst nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte der Befehlshaber. Von bis zu 170 möglichen multinationalen Dienstposten sind derzeit nur 45 besetzt. In diesem Jahr soll ein General aus Ungarn nach Ulm kommen. Auch aus anderen Nationen wie Bulgarien und Rumänien gibt es Anfragen. Aber Ulm steht hier auch in Konkurrenz zu anderen Kommandos und multinationalen Einrichtungen.
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