Hühnerhaltung für die Nächstenliebe
Krankenpflegeverein Elchingen feiert 100-jähriges Bestehen. Heute großes Festprogramm
Elchingen Sie waren Hühnerstallbesitzer und hatten mit ihren Eiern und ihrem bisschen Geld nur ein Ziel: Sie wollten helfen. Am 5. März 1911 hielten 15 Männer aus Thalfingen, Oberelchingen und Unterelchingen in der Zahn’schen Gastwirtschaft in Unterelchingen deshalb eine Versammlung, um einen „Verein für ambulante Krankenpflege durch Franziskanerinnen aus Dillingen“ zu gründen. Dieser Verein zählt heute, 100 Jahre später, 620 Mitglieder und gehört zu den segensreichsten ökumenischen Einrichtungen des Landkreises. Am heutigen Samstag wird das Jubiläum gebührend gefeiert.
„Ambulante Pflege“ mag für uns heute ein gängiger Begriff sein, doch vor 100 Jahren war er für breite Bevölkerungsschichten noch ein Fremdwort. Deshalb darf die Elchinger Vereinsgründung zu Recht als fast revolutionäre Idee der Nächstenliebe betrachtet werden. Für einen Jahresbeitrag pro Familie von drei Mark – Alleinstehende zahlten nur 1,50 Mark – wurden den Vereinsmitgliedern „bei Tag und Nacht von zwei ausgebildeten Krankenschwestern erste Hilfeleistungen bei Unglücksfällen und Wundbehandlungen sowie die unentgeltliche Benützung der dem Verein gehörenden Krankenpflegeartikel gewährleistet“. Doch nicht die Vereinsbeiträge, sondern die Inflation bescherten dem Verein zwölf Jahre später einen Kassenstand von 16 Billionen und 277 Milliarden Mark, wie der Schatzmeister 1923 berichtete. Dass es sich nur um einen vermeintlichen Reichtum handelte, beweist die Tatsache, dass der Lebensunterhalt der Schwestern durch Naturaliensammlungen sichergestellt werden musste. Nach der Geldumwandlung erhielt der Verein für seine Billionen lediglich 16,27 Reichsmark.
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