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Reportage
07.03.2011

Ein Rheinländer stürzt sich in die Fasnacht

Arm in Arm: Beim Gumpigen rücken die Besucher zusammen.
5 Bilder
Arm in Arm: Beim Gumpigen rücken die Besucher zusammen.

Wie ein rheinischer Jung’ den Gumpigen Donnerstag in der Fuggerstadt erlebt. Oder: Die Suche nach den „Giggalesbronzern“

Weißenhorn Im Rheinland heißt Fasching Karneval und am Donnerstag wird Altweiberfastnacht gefeiert. In Mönchengladbach am Niederrhein herrscht an diesem Tag Ausnahmezustand. Ab 11.11 Uhr stürmen die Narren das Rathaus der Stadt und übernehmen die Macht. In Banken, Unternehmen und Verwaltungsgebäuden werden kleine Bierfässer angestochen, der Chef setzt sich eine rote Pappnase auf und jeder, der eine Krawatte trägt, wird von verkleideten Frauen mit einer Schere erfolgt. Geboren in Mönchengladbach, habe ich dieses Schauspiel von klein auf miterlebt und als völlig normal empfunden. Doch kann der bayerische Fasching mit dem rheinischen Karneval mithalten?

Vor einem halben Jahr hat es mich beruflich in den Süden verschlagen. Bei einem Rundgang durch die Innenstadt von Neu-Ulm am Faschingsdonnerstag sehe ich keine verkleideten Menschen. Als ich dieses Phänomen in der Redaktion anspreche, verpflichten mich die Kollegen am Abend nach Weißenhorn zu fahren. Die Stadt sei in der Region bekannt für ihren Gumpigen Donnerstag. Zudem erhalte ich einen Spezialauftrag: „Finde heraus, was ein ,Giggalesbronzer’ ist.“

Am Unteren Tor der Weißenhorner Altstadt erwartet mich zunächst eine Überraschung. Breitschultrige Security-Männer versperren mir den Weg. Straßenfasching wird in Bayern anscheinend in einem abgesperrten Bereich gefeiert. Andere Länder, andere Sitten. Aber die Ordner lassen mich dann recht freundlich durch, nachdem ich einen kleinen Obolus gezahlt habe und meine Tasche gründlich nach Getränken durchleuchtet wurde.

Auf dem Kirchplatz erwartet mich eine Schar kostümierter Menschen. Na endlich. Aber etwas ist anders: die Musik. Aus den Boxen dröhnen Partysongs und keine klassischen Karnevalslieder von darauf spezialisierten Bands wie den „Höhnern“ aus Köln. Dennoch ist die gute Stimmung ansteckend.

Schunkeln? Das heben sich die Schwaben lieber fürs Bierzelt auf

Vorsichtig nähere ich mich einer Gruppe von vier jungen Männern, verkleidet mit Schlafanzug und Nachtmütze. Martin kommt aus Neu-Ulm, seinen Nachnamen will er mir nicht verraten. Egal, im Rheinland ist man beim Karneval auch direkt per Du. „Bei uns ist Fasching auch Brauchtum“, erklärt er mir. Allerdings sind die Jungs fürs Schunkeln nicht zu begeistern „Das machen wir eher im Bierzelt“, sagt Martin. Von einem „Giggalesbronzer“ haben sie noch nie etwas gehört, da soll ich mich lieber an einen Weißenhorner wenden.

Also gehe ich zu einem Stand namens „Birkle’s Tröpfle“, das klingt irgendwie einheimisch. Dort schließe ich schnell Freundschaft mit Stefan und Stefan. Die beiden Rastamänner mit ihren bunten Anzügen verzichten auch auf Nachnamen, geben mir aber bereitwillig zu allen meinen Fragen Auskunft. Als ich erzähle, dass wir im Rheinland in manchen Städten Bier aus 0,2-Liter-Gläsern trinken, ernte ich nur höhnisches Gelächter. Stefan sagt: „Bei uns geht nichts unter einem halben Liter.“ Einen offiziellen Faschingsgruß kennen die beiden nicht. Bei Weißenhorn Alaf oder Biberach Helau zucken sie nur mit den Schultern. Dafür ruft Stefan gerne etwas mit „Lomper“ und „Stomper“. Eine Übersetzung bekomme ich nicht. Aber die beiden helfen mir bei meinem Auftrag. Im Grunde ist ein „Giggalesbronzer“ das Weißenhorner Pendant zum Manneken Pis, dem berühmten Wasser lassenden Männchen in Brüssel. Viele Weißenhorner haben sich früher nach einer durchzechten Nacht am Unteren Tor, dem sogenannten Giggale, erleichtert. Heutzutage führen die Guggenmusiker stolz den Namen.

Später am Abend soll mir noch eine besondere Ehre zuteilwerden. Ich sitze zwischen Einheimischen beim Metzger Rahn – von dem ich ausnahmsweise nur den Nachnamen erfahre. Meine neuen Freunde versprechen mir eine lokale Spezialität. Grinsend bestellen sie für mich ein Getränk – der Name klingt nach „Kuddelmaß“. Mein erwartungsfrohes Lächeln erlischt, als ich einen Krug mit in Streifen geschnittenem Rinderpansen in einer Sauerbratensoße vorgesetzt bekomme. Dankend lehne ich ab.

Bei uns im Internet

Viele weitere Schnappschüsse vom Gumpigen Donnerstag finden Sie unter

www.nuz.de/lokales

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