Legionellen: Duschverbot in 168 Wohnungen
In einer großen Wohnanlage in Wiblingen wurde eine sehr hohe Konzentration gesundheitsgefährdender Bakterien gemessen. Politiker kritisieren die Hauseigentümer.
Im Donaucenter in Neu-Ulm dauerte die Leidenszeit der Bewohner viele Monate. Erst seit Dezember vorigen Jahres ist dort Duschen wieder erlaubt. Jetzt hat es eine große Wohnanlage in Wiblingen erwischt. In einer Wasserprobe wurde eine sehr hohe Konzentration an Legionellen gemessen. Das hat Folgen für die Bewohner des ganzen Blocks an der Reutlinger Straße. Wie die Hausverwaltung bestätigte, wurde für insgesamt 168 Wohnungen ein Duschverbot erlassen. Wie lange dieses bestehen bleibt, ist derzeit offen. Eine Fachfirma wurde damit beauftragt, das Leitungsnetz der Wohnanlage zu überprüfen und den Bakterienbefall zu beseitigen.
Warmwasseranlagen ab einer bestimmten Größe, beispielsweise in Schulen, Krankenhäusern oder größeren Wohngebäuden, müssen jährlich auf Legionellenbefall untersucht werden. Die Ergebnisse müssen dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Ab einer sehr hohen Konzentration von über 10000 Kolonien bildende Einheiten (KBE) pro Milliliter Wasser spricht die Behörde dringende Empfehlungen an den Eigentümer oder Hausverwalter für Sofortmaßnahmen zur Gefahrenabwehr aus. Das betrifft vor allem ein Duschverbot, da Legionellen über Sprühnebel aufgenommen werden und beim Einatmen schwere Lungenentzündungen auslösen können. Um den gefährlichen Bakterien den Garaus zu machen, müssen die Wasserleitungen desinfiziert werden. In Einzelfällen kann es auch sein, dass die Leitungen ausgetauscht werden müssen. Bei einer leicht erhöhten Konzentration ab 100 KBE genügt es in der Regel, die Leitungen durchzuspülen und die Anlage zeitweise auf über 60 Grad zu erhitzen, da die Bakterien dies nicht überleben. Wie Pressesprecher Bernd Weltin vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis sagte, wurde in Wiblingen eine Legionellen-Konzentration von 17000 KBE gemessen. Dies war zwar nur an einer Stelle der Fall und dazu in einer leer stehenden Wohnung, dennoch wurde vorsorglich ein Duschverbot für die ganze Anlage erlassen. Die Bewohner wurden darüber von der Hausverwaltung per Aushang informiert. Das wiederum kritisieren Lokalpolitiker – denn den Zettel haben viele Bewohner gar nicht gelesen und wussten deshalb nichts von dem Befund.
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