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Leichtathletik: Stadt Ulm kämpft gegen Müll und CO2 bei Laufveranstaltungen

Leichtathletik

Stadt Ulm kämpft gegen Müll und CO2 bei Laufveranstaltungen

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    Wie hier beim Einsteinmarathon in Ulm sammelt sich der Müll am Rand der Strecke. Diese Bilder sollen der Vergangenheit angehören.
    Wie hier beim Einsteinmarathon in Ulm sammelt sich der Müll am Rand der Strecke. Diese Bilder sollen der Vergangenheit angehören. Foto: Alexander Kaya (Archiv)

    Das Laufen steht eigentlich nicht im Verdacht, sonderlich klimaschädlich zu sein. Was zwar für kleine Joggingrunden im Wald gilt, sieht bei Großveranstaltungen wie dem Einstein-Marathon in Ulm ganz anders aus. Mehrere Hundert Tonnen CO2 würden an dem Laufwochenende ausgestoßen, haben die Veranstalter errechnen lassen. Dagegen wollen sie und die Stadt Ulm nun etwas tun.

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    Probleme gibt es bei Laufveranstaltungen einige: Hunderte, oft Tausende Teilnehmer, die anreisen, vor Ort verpflegt und bespaßt werden müssen. Die Folge sind Berge an Müll und CO2-Emissionen, die durch Autos oder sonstige Fortbewegungsmittel entstehen. Bestes Beispiel für die Vermüllung sind die Becher, aus denen die Sportler während eines Laufs trinken und die anschließend fallen gelassen werden. Um dem allem Herr zu werden, zeigte Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch die Devise des Projekts „Cool Running“ auf: „Erst vermeiden, dann kompensieren.“ Die Becher sollen bei den Läufen in Ulm – neben dem Einstein-Marathon etwa auch der Frauenlauf oder der Firmenlauf – aus unbeschichteter Pappe sein und im Papiermüll landen, die T-Shirts der Läufer werden aus recyceltem Kunststoff hergestellt und die Shirts der insgesamt 1700 Helfer aus Öko-Baumwolle. Es sind nur ein paar Beispiele, die der Veranstalter SUN Sportmanagement nennt, um eine zu große Umweltbelastung zu vermeiden. Ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Anreise.

    Ulmer Einstein-Marathon soll klimaneutral werden

    Pro Jahr gehen bei den Läufen in Ulm insgesamt um die 20000 Teilnehmer an den Start. Oft haben sie Helfer oder Begleiter mit dabei, die alle mit anreisen müssen. Dafür haben die Veranstalter eine Kooperation mit den Ding-Verkehrsverbund geschlossen: Jeder Sportler und seine Begleiter dürfen am Wettkampftag im gesamten Ding-Gebiet gratis fahren. Was den Teilnehmern und dem Klima zugutekommt, kostet die Macher Geld. Etwa 20000 Euro kostet der Deal. Dazu kommen bis zu 40000 Euro an zusätzlichen Kosten. Macht in der Summe rund 60000 Euro, die die Klimaneutralität kostet. Das Geld soll neben den Sponsoren (die Stadt steuert 10000 Euro bei) auch von den Teilnehmern und Helfern kommen. Jeder soll einen Euro zahlen.

    Das sind die Maßnahmen, die Czisch unter „vermeiden“ versteht. Und das Kompensieren? Das soll über zwei Neuerungen funktionieren. Erstens soll auf der Ulmer Markung ein kleiner „Einstein-Marathon-Wald“ mit etwa 7000 Bäumen entstehen und zweitens soll das Bad Blau eine Fotovoltaik-Anlage bekommen. „Wir wollen uns nicht einfach vom CO2 freikaufen und Bäume in Ghana pflanzen“, erklärt Organisator Bernd Hummel. „Sondern Ulm mitnehmen.“ Das werde aber alles nicht einfach, ergänzt Wolfgang Beck, der Abteilungsleiter der SSV-Leichtathleten. Vieles ist noch im Prozess. Hundertprozentig umweltfreundlich geht es ohnehin nicht, erklärt Organisator Matthias Ebner: „Alles, was wir nicht verhindern können, müssen wir kompensieren.“ Ein „Klimabeirat“ unterstützt sie dabei.

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