"Gipfeltreffen" in Sachen Straßenbau
Nördlingen Zusagen gab es erwartungsgemäß nicht. Aber allein die Tatsache, dass sich der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Dr. Andreas Scheuer (CSU), einen halben Tag lang in Nordschwaben aufhielt, bewertet Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange als positiv. Der Besuch Scheuers wurde zu einem regelrechten "Verkehrsgipfel", bei dem aktuelle Verkehrsprobleme in der Region zur Sprache kamen. Zum einen ging es um die Bundesstraße 29 zwischen Nördlingen und Aalen und hier besonders um die Ortsumfahrungen von Pflaumloch und Trochtelfingen, die derzeit im "weiteren Bedarf" des Bundesverkehrswegeplanes eingestuft sind und in dieser Kategorie keinerlei Aussicht auf Realisierung haben. Zudem war das Programm "Stadtumbau West" in Nördlingen ein Thema und hier speziell die Problematik mit der Wemdinger Unterführung, bei der es seit Jahren Schwierigkeiten mit der DB, weil sich das Unternehmen am Rückbau der Gleisanlagen finanziell nicht beteiligen will.
Anbindung an die Autobahn
B 29: Ulrich Lange wies nach dem Gespräch gegenüber unserer Zeitung auf die große Bedeutung dieser Bundesstraße als Anbindung zur Autobahn A 7 für die Region Ostalb/Donau-Ries hin. Im Vorfeld habe er Staatssekretär Scheuer darauf aufmerksam gemacht, dass der Landkreis Donau-Ries als einer der größten Bundeswahlkreise über keinen Autobahnanschluss verfüge. Der B 29 komme deshalb eine zentrale Bedeutung zu. Roderich Kiesewetter, CDU-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Aalen/Heidenheim, betonte die Notwendigkeit der Ortsumfahrungen Pflaumloch und Trochtelfingen, die unbedingt vom weiteren in den "vordringlichen Bedarf" oder zumindest in den "weiteren Bedarf mit Planungsrecht" kommen müssten. Über das "Bundesfernstraßenplanungsgesetz" gebe es die Möglichkeit, die beiden Projekte vorzuziehen, ohne auf die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes 2013 warten zu müssen. Gleich in dieser Woche werde er sich mit seinem Kollegen Ulrich Lange in Berlin zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen. CSU-Fraktionschef Georg Schmid unterstrich die "essentielle" Bedeutung der B 29. Der Verkehr werde in den kommenden Jahren weiter zunehmen, weshalb man den Menschen in Pflaumloch und Trochtelfingen die Belastungen durch den Straßenverkehr nicht länger zumuten könne. Ziel müsse sein, die Rückstufung der beiden Umgehungen aus dem Jahr 2002 zu revidieren. "Die B 29 hat eine hohe verkehrsstrategische Bedeutung in der Verknüpfung der Länder Bayern und Baden-Württemberg", betonte Schmid. In dieser Frage werde er zusammen mit seinem Landtags- und Bundestagskollegen auch nicht nachlassen, zu einer Verbesserung der augenblicklichen Situation zu kommen.
Wemdinger Unterführung in Nördlingen: Der Nördlinger Abgeordnete wertete es positiv, dass es im Verkehrsministerium mittlerweile mit Staatssekretär Ferlemann einen Ansprechpartner für Bahnangelegenheiten gebe. Mit ihm habe er demnächst ein Gespräch, bei dem er die Probleme im Zusammenhang mit dem Tunnel besprechen will. Für Oberbürgermeister Hermann Faul, der ebenfalls mit dabei war, ist es wichtig zu wissen, "wie viele Gleise über diese Unterführung gehen müssen". Im April, so der OB, werde eine Machbarkeitsstudie vorgestellt. Dies sei der Beitrag der Stadt Nördlingen in dieser Angelegenheit. MdB Lange ergänzte, es werde keine Lösung des Problems Wemdinger Tunnel ohne das Programm "Stadtumbau West" geben. Von seinem Gespräch im Verkehrsministerium erhoffe er sich weitere Aufschlüsse hinsichtlich der finanziellen Beteiligung der Bahn bei Rückbau der Gleisanlagen.
Treffen mit Bürgerinitiative
Zum Thema "Mautausweichverkehr" bekräftigten Roderich Kiesewetter und Winfried Mack ihre Absicht, bei einer Verlängerung der B-25-Sperrung bei Dinkelsbühl über den 31. März hinaus, ebenfalls ein Durchfahrtsverbot für schwere Lkw auf der B 29 und der L 1060 in Erwägung zu ziehen. Kiesewetter will sich Ende des Monats mit der Bürgerinitiative "Verkehrsentlastung östlicher Ostalbkreis" in Dirgenheim treffen und die Probleme diskutieren. Ulrich Lange hielt sich bei diesem Thema zurück. Es werde wohl zu einer Verlängerung der Sperrung kommen; "Aber grundsätzlich sind für mich Straßensperrungen keine Lösung".
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