
CSU-Generalsekretär Martin Huber attestiert Ampel "energiepolitischen Blindflug"

Plus Martin Huber ist seit Mai neuer Generalsekretär der Christsozialen in Bayern. Beim CSU-Neujahrsempfang im Rieskrater-Museum teilt er gegen die Ampel aus.

Der Job des CSU-Generalsekretärs bringt es mit sich, die Speerspitze der Abteilung Attacke der Partei zu sein. Das gilt insbesondere in Wahlkampfzeiten. Dafür winken später wichtige Ämter: Allein fünf Generalsekretäre wurden Parteichef oder Ministerpräsident, Markus Söder ist einer von ihnen. Der Rieser Anton Jaumann, von 1963 bis 1967 CSU-Generalsekretär, wurde später bayerischer Wirtschaftsminister. In dieser Hinsicht hatten die Mitglieder der CSU im Landkreis Donau-Ries bei ihrem Neujahrsempfang im Nördlinger Rieskrater-Museum gewisse Erwartungen an den Ehrengast, den amtierenden Generalsekretär Martin Huber.
CSU-Generalsekretär Martin Huber spricht im Rieskrater-Museum
Der 45-Jährige übernahm den Job im vergangenen Mai, nachdem sein Vorgänger Stephan Mayer einen Journalisten der Bunten vehement beschimpft und das Amt anschließend niedergelegt hatte. Huber hatten wohl wenige als Generalsekretär im Blick. Im Rieskrater-Museum zeigte der Landtagsabgeordnete aus dem Landkreis Altötting, dass er Attacke sehr wohl kann und teilte ordentlich gegen die Berliner Ampelkoalition aus. Zur sichtlichen Freude der Anwesenden.

So ging Huber auf den aus seiner Sicht schlechten Umgang der Ampelkoalitionäre untereinander ein, ein Boxkampf sei dagegen ja ein Rendezvous. Die CSU habe bereits im Juni 2022 ein 15-Punkte-Papier auf den Weg gebracht. Darin habe die Partei beispielsweise eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke oder eine Gas- beziehungsweise Strompreisbremse gefordert. Die Ampel habe genau diese Dinge oft zu spät und halbherzig aufgegriffen. Hubers Schlussfolgerung: "Es ist eben nicht egal, wer regiert." Es gehe darum, wer eine Krise meistern könne.
Der Ampel sprach Huber das ab, sie sei eine linke Regierung, in der die "FDP überflüssig" sei, und feiere zudem "regelrechte Umverteilungsorgien". Dabei müsse doch auch erst einmal etwas erwirtschaftet werden, damit auch etwas umverteilt werden könne. Fordern und fördern sei das Credo der CSU, betonte Huber. Man helfe sicherlich – aber denen, die nichts leisten könnten, nicht denen, die nichts leisten wollten. Zudem attestierte der Generalsekretär der Regierung in Berlin einen "energiepolitischen Blindflug". Für seine Forderung nach einer grundlastfähigen Energie bekam er im Rieskrater-Museum besonders großen Beifall.
Nicht vor der "letzten Generation" einknicken
Die CSU sei eine Volkspartei, verfolge einen Gesamtansatz, der der Ampel fehle. Man knicke auch nicht vor der "letzten Generation" ein, sondern schaffe Chancen für die nächste, beispielsweise mit einer "Hightech-Agenda" für den Freistaat. Mit Blick auf die Krawalle in Berlin in der Silvesternacht sagte der 45-Jährige, man müsse dem Rechtsstaat Rückhalt geben. Überhaupt, Berlin: Offensichtlich ist Huber kein Fan dieses Bundeslandes. Denn mit bayerischem Geld werde dort "Schwachsinn" finanziert, Huber nannte das 29-Euro-Ticket oder Gendertoiletten. Konsequent sprach sich der Familienvater zudem gegen die Legalisierung von Drogen aus – und gegen eine schwarz-grüne Regierung in Bayern.
Wer den Freistaat regiert, das entscheiden die Bürgerinnen und Bürger am 8. Oktober. Als Direktkandidat tritt für die CSU Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler wieder an, der betonte, dass Bayern ein "Chancenland" sei und die Christsozialen bereits viel erreicht hätten. Auf der CSU-Liste kandidiert die stellvertretende Landrätin Claudia Marb aus Rain. Sie wolle nah bei den Menschen sein und deren Anliegen bei den entsprechenden Stellen hartnäckig vertreten, kündigte sie an. Ebenfalls am 8. Oktober wird der Bezirkstag gewählt. Direktkandidat der CSU ist der amtierende Bezirksrat Peter Schiele, der den Blick insbesondere auf den Fachkräftemangel im Sozialbereich lenken will. Für die CSU-Bezirkstagsliste wurde die Nördlinger Stadträtin Maximiliane Böckh nominiert. Die Mutter, Lehrerin und pflegende Angehörige möchte ganz bewusst den gesamten Landkreis vertreten.

CSU-Kreisvorsitzender Ulrich Lange hatte seine Parteifreunde zuvor auf die Wahl eingeschworen. Die kindermedizinische Versorgung im Landkreis bezeichnete Lange als eine der "drängendsten Fragen". Die Menschen wünschten sich, dass ihre Kinder auch vor Ort behandelt werden.
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