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Antisemitismus
07.07.2018

Spaenle bereitet Melderegister für Antisemitismus vor

Ludwig Spaenle, Antisemitismus-Beauftragter der bayerischen Staatsregierung, traf kürzlich Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Exklusiv Verprügelt und mit dem Tod bedroht: Übergriffe auf jüdische Schüler häuften sich zuletzt. Wie „Anti-Mobbing-Profis“ helfen sollen.

Verantwortungsvolle demokratische Weltbürger. Das sollen die Schüler einmal sein, die die John-F.-Kennedy-Schule in Berlin besuchen. Auf eins legt die Schule besonderen Wert, wie ein Blick in ihr Leitbild zeigt: auf gegenseitige Achtung. Doch Ende Juni war die Einrichtung, die viele Diplomatenkinder besuchen, aus dem gegenteiligen Grund in den Schlagzeilen: Deutsche Neuntklässler steckten einem jüdischen Mitschüler Zettel mit Hakenkreuzen zu, bliesen ihm Rauch ins Gesicht und erzählten von Auschwitz. Zutiefst verächtlich.

Es der jüngste in einer Reihe von Fällen, in denen jüdische Schüler in Deutschland gemobbt wurden. Die Leiter der Schule haben versprochen, die Sache so schnell wie möglich aufzuklären. Um derartige Mobbing-Fälle gar nicht erst aufkeimen zu lassen, will SPD-Bundesfamilienministerin Franziska Giffey ab Herbst speziell ausgebildete „Anti-Mobbing-Profis“ an die Schulen schicken. Der Bund finanziert zunächst 170 dieser sozialpädagogischen Fachkräfte, von denen 20 in Bayern im Einsatz sein sollen.

Antisemitismus an Schulen ist „großes Problem“

„Antisemitismus an Schulen ist ein großes Problem“, sagt Giffey. Lehrkräfte allein könnten das nur schwer bewältigen. Die „Anti-Mobbing-Profis“ sollen ihnen dabei helfen. Welche Schule einen der Pädagogen bewilligt bekommt, hat Giffey bislang nicht erklärt.

Fest steht: Berlin ist ein Schwerpunkt, was das religiöse Mobbing an Schulen betrifft. Im März hatten Schüler dort ein jüdisches Mädchen mit dem Tod bedroht. Im Bezirk Friedenau verprügelten arabischstämmige Jugendliche einen jüdischen Schulkameraden so oft, bis er die Schule wechselte. Das passt zur bundesweiten Kriminalstatistik, wonach die Zahl antisemitischer Straftaten 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf 1500 Fälle stieg. Die allermeisten Fälle, 95 Prozent, seien rechts motiviert, sagte CSU-Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Präsentation der Statistik. Der sogenannte importierte Antisemitismus islamischer Zuwanderer spielt im Vergleich dazu eine kleine Rolle.

An der Berliner John-F.-Kennedy-Schule wurde ein jüdischer Schüler so lange drangsaliert, bis er nicht mehr zum Unterricht kam.
Foto: Ralf Hirschberger, dpa

Doch werden jüdische Kinder auf dem Pausenhof angegriffen, taucht das meist in keiner Statistik auf. Oft sind die Täter noch nicht einmal strafmündig, oft geschieht es hinter dem Rücken der Lehrer. Wird ein Fall öffentlich, könne man „auch die Eltern einbestellen oder disziplinarische Maßnahmen verhängen bis hin zum Schulverweis“, sagt Familienministerin Giffey. Wie die Kennedy-Schule in Berlin mit den Tätern umgeht, ist bislang nicht bekannt. Man habe „mit der betroffenen Klasse und einzelnen Schülerinnen und Schülern gesprochen“, heißt es aus der Schulleitung. Ab dem kommenden Schuljahr sollen fächerübergreifend die Themen Antisemitismus und Diskriminierung ein Schwerpunkt sein.

Bayern soll Melderegister für Antisemitismus bekommen

In Bayern ist die Zahl der antisemitischen Straftaten mit 148 Fällen zuletzt leicht gesunken. Statistiken zum religiösen Mobbing an Schulen gibt es nicht. Kultusminister Bernd Sibler (CSU) will in den nächsten Wochen präventiv „Werteinitiativen“ starten: Die Lehrer würden angewiesen, „aktive Toleranz zu vermitteln und sie zu fördern“. Außerdem sind bereits jetzt Experten an den Schulen unterwegs, die bei Bedarf beraten, über Extremismus informieren und Präventiv-Maßnahmen koordinieren.

Mit Ex-Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU) hat der Freistaat seit Neuestem einen Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus. Er begrüße Giffeys Idee, sagt Spaenle. 170 Experten für ganz Deutschland seien aber „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“. Es brauche auch Konsequenzen für die Täter. Spaenle baut, finanziert vom Sozialministerium, gerade ein Melderegister auf, in dem jüdische Bürger und Zeugen von Antisemitismus online und telefonisch ihre Erlebnisse schildern können – aus Schulen, aber auch aus dem alltäglichen Leben. Denn eine „Kultur des Hinschauens“, sagt Spaenle, sei der effektivste Schutz gegen Antisemitismus.

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