Immer mehr Sex-Straftaten auf der Urlaubsinsel Mallorca
Die Zahl der Anzeigen wegen Attacken in den Party-Hochburgen steigt seit Jahren. Zuletzt gab es eine ganze Reihe an Massenvergewaltigungen. Was ist dort los?
Es fängt mitunter in bester Partylaune an: Urlauber und Urlauberinnen kommen auf Mallorca ins Gespräch. Am Strand, im Biergarten, in einer Bar oder Diskothek. Es wird zusammen getrunken, gelacht und gefeiert. Doch irgendwann, meist zu vorgerückter Stunde, kippt die Stimmung: Das anfangs so scheinbar nette Zusammensein gerät außer Kontrolle und endet zuweilen mit Vorwürfen der sexuellen Gewalt.
Die Zahl der Anzeigen wegen Sexattacken in den Party-Hochburgen Mallorcas steigt seit Jahren kontinuierlich. Im vergangenen Jahr wurden auf den Balearischen Inseln 111 Vergewaltigungen angezeigt. Im Vergleichsjahr 2019, also vor der Pandemie, waren es 89. Nirgendwo in Spanien verzeichnet die Kriminalstatistik pro 10.000 Einwohner so viele Sexualstraftaten wie auf Mallorca. Was ist los auf der Urlaubsinsel?
Seit Mitte Juli sitzen fünf Deutsche in Untersuchungshaft
In letzter Zeit machten zudem mehrere mutmaßliche Gruppenvergewaltigungen Schlagzeilen. Die jüngste ereignete sich, wie an diesem Wochenende bekannt wurde, erst vor wenigen Tagen. Eine junge Britin alarmierte die Polizei, nachdem sie offenbar von drei Landsleuten in einem Hotelzimmer in Magaluf unter Drogen gesetzt und dann vergewaltigt worden war. Die drei mutmaßlichen Täter konnten kurz vor ihrer Abreise Richtung Heimat auf dem Flughafen in Palma festgenommen werden.
Seit Mitte Juli sitzen fünf Deutsche in Untersuchungshaft, weil sie an der „Ballermann“-Partymeile Playa de Palma eine 18-jährige deutsche Touristin nach durchzechter Nacht missbraucht haben sollen. Wenig später wurden sieben Franzosen und ein Schweizer verhaftet, weil sie in Magaluf eine junge britische Urlauberin nach einer Partynacht vergewaltigt haben sollen.
Die Schilderungen dieser Vorfälle im Polizeibericht gleichen sich oft: Die Frauen und die jungen Männer feierten zunächst in der Nacht zusammen. Die mutmaßlichen Vergewaltigungen fanden dann in Hotelzimmern statt. Auf den Handys einiger Männer finden sich Videos vom Sex. Und die Beschuldigten verteidigen sich beim Verhör durch die Polizei meist mit der Aussage, dass dieser einvernehmlich stattgefunden habe.
Auch Prominente wurden auf Mallorca schon zwischenzeitlich festgenommen
So ähnlich lesen sich die Polizeiprotokolle auch in vielen anderen Fällen, in die manchmal sogar Prominente verwickelt sind. Etwa Lukas Kwasniok, der Trainer des deutschen Fußball-Zweitligisten SC Paderborn, der Ende Mai von der mallorquinischen Polizei vorübergehend festgenommen wurde. Der 42-Jährige war von einer Urlauberin, die er offenbar am Strand kennengelernt hatte, wegen eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs angezeigt worden.
Oder der deutsche Fußballprofi Atakan Karazor, der beim Bundesligaverein VfB Stuttgart spielt. Er verbrachte im Juni und Juli 2022 sechs Wochen in U-Haft auf Mallorcas Nachbarinsel Ibiza, bevor er wieder freikam. Auch gegen den 26-Jährigen läuft ein Ermittlungsverfahren, weil eine 18-Jährige aussagte, sie sei nach einer Partynacht von ihm missbraucht worden.
Kwasniok wie Karazor bestreiten die gegen sie erhobenen Missbrauchsvorwürfe. Sie konnten wieder in die Heimat reisen, um dort den Ausgang ihrer Verfahren abzuwarten. Doch die Untersuchung der Vorwürfe kann noch dauern. Die spanische Justiz ist so überlastet, dass sich bei Anklageerhebung der Prozessbeginn jahrelang hinziehen kann.
So schlimm wie in diesem Sommer war es noch nie, klagen Menschen auf Mallorca
Derzeit wird die Polizei auf Mallorca nahezu jede Woche wegen Sexualdelikten benachrichtigt. Erst vor Kurzem alarmierte eine 20-jährige deutsche Touristin die Polizei und berichtete, dass sie auf der Toilette einer „Ballermann“-Kneipe vergewaltigt worden sei. Die Polizei geht davon aus, dass die wirkliche Zahl der Sexualdelikte noch größer ist, als die Statistik es aussagt. Viele Taten würden nicht angezeigt.
Experten machen zudem darauf aufmerksam, dass die meisten Sextaten in der touristischen Hochsaison von Mai bis Oktober gemeldet werden. „Drogen und Alkohol wirken dabei oft als Beschleuniger“, schreibt die Inselzeitung Ultima Hora. Auch schlüpfrige Trinklieder, die in den Party-Tempeln gegrölt werden, heizen das Ambiente auf fragwürdige Weise an. Wie etwa der „Ballermann“-Hit „Bumsbar“, in dem der Refrain gegrölt wird: „Heute sind wir wieder bumsbar. Geile Mädels, geile Jungs da.“
Gerät die Lage außer Kontrolle? Francisco Javier Santos, Chef der Nationalpolizei an der Playa de Palma, sagt: „Spanien ist ein sicheres Land.“ Aber richtig sei die Beobachtung, dass der „Tourismus der Exzesse“ Diebstähle, Prügeleien und eben auch Sexualstraftaten mit sich bringe. So schlimm wie in diesem Sommer war es allerdings noch nie, klagen Gastronomen, Hoteliers und Anwohner. Die Mallorca Zeitung schreibt von „unappetitlichen Vorfällen am mit volltrunkenen Deutschen nur so strotzenden Ballermann“.
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"Wer niemals einen Rausch gehabt ..." https://www.volksliederarchiv.de/wer-niemals-einen-rausch-gehabt/
Ich musste leider aus organisatorischen Gründen bei kurzfristig angesagten Geschäftsreisen nach Nordafrika die Ehre mit einer Billig Airline über Spanien zu fliegen und in den Genuss des Benehmens von " deu " Sauf- und Partytouristen Richtung Mallorca usw zu kommen. Lautstark zwängen sie sich mit leichten Sturmgepäck in die Mittelsitzreihen und unterhielten so die Mitreisenden während des Fluges. Zum Teil machten sie den Eindruck schon vor Flugantritt Party vorgeglüht zu haben. Mit richtigem Proll Verhalten bequatschten sie die Mitreisenden gegen ihren Willen- man kann das natürlich auch als positive Urlaubsstimmung a la Ballermann titulieren. Daheim klein mit Hut und Mantel wie eine Maus - und im Urlaub den großen Macker heraushängen lassen.
Wenn Idioten erheblich Alkohol konsumieren, dann werden sie zu größeren Idioten. Der Sauf Tourismus sollte beendet werden. Die speziellen Touristen nicht mehr eingelassen werden. Erkennt man gut am Checker Outfit.
Man hat in Mallorca schon damit angefangen und sollte härter durchgreifen. Es ist eine schöne Insel mit netten Leuten, die von einer kleinen Gruppe spezieller "Touristen" belagert werden.
Die wären im Freibad besser aufgehoben.