"Wetten dass..?": Augsburger Wettkönigin: Lanz ist zu Unrecht der Buhmann

Mit dem Zählen und Sortieren von Buchstaben erkämpfte sich Nina Kaimer in Augsburg den Titel der Wettkönigin. Dass "Wetten dass..?" nun vor dem Aus steht, kann sie kaum fassen. Sie denkt gerne an ihrem Auftritt im Dezember zurück - und hat auch den viel kritisierten Moderator Markus Lanz in guter Erinnerung. Mit uns sprach sie nun über das Ende der ZDF-Show - und über ihre Hoffnung auf ein Comeback.

Frau Kaimer, wie fühlt es sich an, eine der letzten Wettköniginnen zu sein?

Kaimer: Stimmt - ich gehöre jetzt ja zu einer aussterbenden Art. Das macht meinen Titel einerseits noch wertvoller. Andererseits finde ich es aber auch sehr traurig, dass nun eine Institution des deutschen Fernsehens vor dem Ende steht.

Wie haben Sie von dem Aus der Show erfahren?

Kaimer: Ich kam am Samstag später nach Hause und habe noch das Ende von "Wetten dass..?" gesehen. Markus Lanz kündigte dabei ja an, dass ab Oktober die letzten drei Folgen der Show laufen. Ich konnte das zuerst gar nicht fassen. Ich hatte mit einer Modernisierung der Show gerechnet, aber nicht mit der Absetzung.

Wie hätte eine Modernisierung denn aussehen können?

Kaimer: Dazu habe ich keine Idee. Ein Lifting wäre aber auf jeden Fall wichtig gewesen. Schließlich läuft die Show schon seit über 30 Jahren. Andere Sendungen mit solchen Wurzeln haben sich ja schließlich auch im Laufe der Zeit verändert. Ein moderner Tatort mit Till Schweiger in Hamburg unterscheidet sich ja auch deutlich von den Folgen der Krimi-Reihe, die vor 30 Jahren liefen.

Kaimer bricht eine Lanze für Lanz

Viele geben Moderator Markus Lanz die Schuld an den fallenden Quoten. Sehen Sie das genauso?

Kaimer: Ich finde es unverschämt, dass Markus Lanz nun der Buhmann der Nation ist. Seit meinem Aufritt bei "Wetten dass..?" bin ich ein großer Fan von ihm. Er hat sich schon bei den Proben viel um uns Kandidaten gekümmert und dafür gesorgt, dass wir uns wohlfühlen. Man hat richtig gemerkt, wie viel Gedanken er sich macht und wie viel Herzblut er in die Show fließen lässt. Ich kann nicht verstehen, dass die Medien ihm die Schuld an dem Ende der Show geben. Es wirken dabei doch so viele Menschen mit, die bei dieser Kritik vergessen werden. Ein Beispiel dafür sind die Witze: Wenn die nicht zünden, dann liegt das auch an den Gagschreibern.

Aber hätte es bessere Nachfolger für Thomas Gottschalk gegeben?

Kaimer: Jeder andere hätte es genauso schwer gehabt, in so große Fußstapfen zu treten. Gottschalk trug die Show einfach über sehr viele Jahre. Er lockte auch mehr internationale Stars an. Deutsche Promis sind auch in anderen Show zu sehen - für die muss man nicht unbedingt "Wetten dass..?" einschalten.

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Liegt der Absturz der Quoten also an Gottschalks Weggang?

Kaimer: Ich kann gar nicht genau sagen, was der Grund dafür ist. Aber momentan können die Verantwortlichen machen, was sie wollen: Es hagelt eh immer Kritik. Es gab in letzter Zeit ja auch immer wieder Änderungen, die nie angenommen wurden.

Sie haben Ihre Teilnahme an "Wetten dass..?" immer als tolle Erfahrung beschrieben. Sind sie traurig, dass andere Menschen bald keine Gelegenheit mehr dazu haben?

Kaimer: Ja, es war ultra spannend, dabei zu sein. Es ist schon schade, dass diese Möglichkeit nicht mehr besteht. Aber es gibt ja auch noch viele andere Shows.

Glauben Sie an ein Comeback der Show?

Kaimer: Ja, ich glaube fest daran. Nach der ganzen Kritik an "Wetten dass..?" müssen sich die Wogen jetzt erst einmal glätten. Wenn die Zuschauer dann wieder wohlgesonnen sind, kann man einen neuen Versuch starten. So viele gute Alternativen gibt es am Samstagabend im Fernsehen ja auch nicht.

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