Günzburg: Hohe Arbeitsbelastung: Schlechte Stimmung am Günzburger Amtsgericht

Plus Auf der einen Seite gibt es Lücken durch länger erkrankte Kollegen im Amtsgericht Günzburg. Auf der anderen Seite steht aber ein Grundsatzproblem.

VonChristian Kirstges

Im Amtsgericht Günzburg wird die Stelle einer Richterin nicht nachbesetzt, nachdem sie befördert wurde und ans Landgericht Memmingen gegangen ist. Dass die Arbeit umverteilt werden musste, hätten die Kolleginnen und Kollegen mitgetragen, sagte im vergangenen Jahr Amtsgerichtsdirektor Walter Henle gegenüber unserer Redaktion, wenngleich nicht alle begeistert seien. Grundsätzlich sei die Stimmung trotzdem und trotz der ohnehin vorhandenen Arbeitsbelastung gut, meinte die damalige stellvertretende Vorsitzende des Personalrats. Inzwischen steht Petra Berchtold dem Gremium vor. Und sie bestätigt nun auf Anfrage unserer Redaktion: Die Belastung habe noch weiter zugenommen. Die Stimmung habe sich gedreht.

Schon damals habe man gut zu tun gehabt, die inzwischen beendete Abordnung einer Kollegin ans Gesundheitsamt habe es nicht einfacher gemacht. Mittlerweile hätten sich durch länger erkrankte Mitarbeiter die Überstunden beim Rest noch weiter aufgebaut. Gerade die Strafabteilung sei wegen der vielen Verfahren gefordert und doch personell unterbesetzt. Letztlich betreffe es aber alle Bereiche. Um die Lücken irgendwie zu füllen, arbeite der Rest mehr. Beispielsweise in der Strafabteilung sitze man auf sehr viel altem Urlaub und einer teils dreistelligen Zahl an Überstunden. Man versuche, allem irgendwie gerecht zu werden und gerade eilige Dinge abzuarbeiten, manches müsse aber etwas länger liegen bleiben. Wann ein Ausgleich möglich ist, vermag Berchtold nicht zu sagen.

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