Nordkorea setzt seine Raketentests fort
Nach vierwöchiger Pause während Olympia testet Nordkorea wieder Raketen. Der Test erfolgt inmitten des Kriegs in der Ukraine.
Aus Rücksicht am verbündeten Nachbarland China setzte Nordkorea seine Raketentests aus. Nun, während des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, scheint die selbst erklärte Atommacht ihre Tests wiederaufgenommen zu haben. Nordkorea feuerte am Sonntagmorgen (Ortszeit) eine mutmaßlich ballistische Rakete in Richtung offenes Meer im Osten ab. Das teilten zumindest die Nachbarländer Südkorea und Japan mit. UN-Resolutionen untersagen dem Land die Erprobung solcher Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können. Experten schlossen nicht aus, dass es sich um eine atomwaffenfähige Rakete von mittlerer Reichweite handeln könnte.
Bereits im Dezember und Januar hatte Nordkorea mehrfach militärische Raketen getestet. Wegen seines Atom- und Raketenprogramms und den wiederholten Testungen unterliegt Pjöngjang bereits zahlreichen internationalen Sanktionen. Gemäß Uno-Resolutionen sind Tests mit ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen können, verboten. Das nordkoreanische Regime hat wiederholt erklärt, es brauche die Waffen, um sich gegen eine drohende Invasion der USA zu verteidigen. Die kommunistische Führung wirft Washington eine feindselige Politik vor.
Raketentests: Nordkorea könnte Ukraine-Konflikt ausnutzen
In Südkorea war bereits befürchtet worden, dass Nordkorea seine Raketentests nach dem Ende der Olympischen Winterspiele in Peking wiederaufnehmen könnte. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte im Januar angedeutet, solche Versuche wiederaufnehmen zu können. Der Ukraine-Krieg könnte dem Land dabei in die Hände spielen: Experten spekulieren seit längerem, Nordkorea könnte den Konflikt auch auszunutzen versuchen, um mehr Druck auf die USA auszuüben, damit diese konkrete Vorschläge für neue Verhandlungen vorlegen. Die Gespräche über einen Friedensprozess zwischen den beiden koreanischen Staaten und die Verhandlungen mit den USA über eine atomare Abrüstung Nordkoreas kommen seit fast drei Jahren nicht mehr voran.
Nordkorea setzt Raketentests fort: vermutlich Mittelstreckenrakete mittlerer Reichweite
Beim jüngsten Test am Sonntag wurde die Rakete nach Angaben der südkoreanischen Streitkräfte in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert. Sie sei bei einer Flughöhe von bis zu 620 Kilometern etwa 300 Kilometer weit geflogen. Der Experte Ankit Panda teilte auf Twitter mit, es könnte eine Mittelstreckenrakete mittlerer Reichweite (MRBM) gewesen sein. Hinsichtlich des Aktionsradius würde sie unterhalb von Mittelstreckenraketen größerer Reichweite von 2400 bis 5500 Kilometer liegen. Bei ballistischen Raketen handelt es sich in aller Regel um Boden-Boden-Raketen.
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