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Humor in der Politik
24.01.2012

Die hohe Kunst der Heiterkeit

Edmund Stoiber geht inzwischen lässig mit den Pointen um, die er früher unfreiwillig lieferte.

Politiker geben sich gerne staatstragend und seriös. Aber witzig? Auf den ersten Blick scheint das nicht zu passen. Doch es gibt Ausnahmen.

Augsburg Preisfrage: Was ist einfacher? In der CSU bis in fünf Jahrzehnten einen geeigneten Nachfolger für Horst Seehofer als Parteichef zu finden? Oder einen Politiker zu benennen, der mit Humor ausgestattet ist? Beides dürfte sich als schwieriges Unterfangen erweisen.

Wir wissen nicht, über was alles im Keller der bayerischen Vertretung in Berlin zu vorgerückter Stunde und nach dem vierten Weißbier (oberbayerische Variante) beziehungsweise nach dem dritten Schoppen Wein (fränkische Lösung) schon gelacht worden ist. Ziemlich genau ist aber dank Ralph Müller bekannt, wie häufig es zwischen 1994 und 2006 während der Plenarsitzungen des Bundestages heitere Momente gab: ungefähr 7500 Mal.

Das deutsche Parlament als Bastion des Frohsinns? Mitnichten. Der Literaturwissenschaftler an der Universität Fribourg (Schweiz), der auch zu Komik und Humor und der „Rhetorik der Pointe“ forscht, hat die Sitzungsprotokolle ausgewertet – auf der Suche nach witzigen Momenten. Erstaunt hat ihn dabei, wie genau die Abläufe im Hohen Hause festgehalten werden. Da ist jeder Augenblick, in dem der Bundestag zum Land des Lächelns wird, mitprotokolliert. Gelacht wird demnach, um dem eigenen Mann oder der eigenen Frau am Rednerpult den Rücken zu stärken. Oder um dem politischen Gegner eins auszuwischen. Das ist dann die herablassende Variante des Lachens, die mit aggressiven Bemerkungen erzeugt wird – zum Beispiel wenn mitten in einer Rede aus den Reihen der Abgeordneten laut bemerkt wird: „Das war jetzt ein sehr schöner Schlusssatz.“ Für nicht wenige ist das zum Wegwerfen komisch.

Über die Parteigrenzen hinweg ist die „Heiterkeit im ganzen Hause“ nur selten anzutreffen. Gerade mal drei Prozent der analysierten Beiträge entfallen auf diese Koalition der guten Laune. Oft werden da Redezeiten überschritten oder der Vortragende fällt in den Dialekt.

Erstaunt ist Müller über die vielen Reden ohne jeglichen „ rhetorischen Schmuck“, die er untersucht hat. „Man könnte meinen, die Redner wollten mit ihrem Beitrag nur nicht auffallen“, sagt er. Sein Rat: Wer überzeugen will, sollte auf Humor nicht ganz verzichten.

Humor und Politik – sind das zwei unvereinbare Welten? Wir meinen ganz und gar nicht und führen drei bayerische Beispiele an. Hubert Aiwanger ist der Erste. Auf dem Twitteraccount des Freien-Wähler-Chefs war am Montag ein Link zu finden, der zu einem wohl nur mäßig gehaltvollen Blondinenwitz führte. Renate Dodell, CSU-Vizechefin der Landtagsfraktion, verlangte – wenig amüsiert – eine Entschuldigung. Die erfolgte prompt: eine „technische Fehlleistung“ eines Mitarbeiters, hieß es. Dann Markus Rinderspacher. Der SPD-Fraktionschef zitiert regelmäßig auf der SPD-Winterklausur in Irsee (Ostallgäu) aus einem „lieben Tagebuch“ und hält der politischen Konkurrenz, aber auch den eigenen Genossen und sich den Spiegel vor: ein Beispiel von Selbstironie.

Zuletzt Edmund Stoiber. Der frühere CSU-Chef und Ministerpräsident geht inzwischen lässig mit den Pointen um, die er früher unfreiwillig lieferte – wenn er etwa davon sprach, dass seine Frau die Blumen im Garten „hinrichtet“. Vor wenigen Monaten erst hat er eine Lobrede auf sein Alter Ego, den Kaufbeurer Kabarettisten Wolfgang Krebs, gehalten. Und jetzt veräppelt er in einem kleinen Filmchen seine ebenso verwirrende wie legendäre Transrapid-Rede. Eine Verwandlung, die den Bremer Humorforscher Rainer Stollmann überrascht: „Das hätte ich ihm nicht zugetraut.“

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