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Niederländische Botschafterin
07.04.2016

Monique van Daalen: Beziehung zu Deutschland ist eine "dicke Acht"

Die niederländische Botschafterin Monique van Daalen spricht über die Beziehung zwischen Deutschland und Holland.
Foto: Niederländische Botschaft, Sean Fährmann

Wie die niederländische Botschafterin Monique van Daalen das Verhältnis zwischen Deutschland und Holland sieht und warum sie dem Königspaar das Allgäu empfiehlt.

Am 13. und 14. April besuchen der niederländische König Willem-Alexander und seine Frau, Königin Máxima, zwei Tage lang Bayern. Aber jetzt wird in dem kleinen Nachbarland erst einmal etwas anderes diskutiert.

Die Niederländer haben das Abkommen der EU mit der Ukraine abgelehnt. Welche Folgen hat das?

Monique van Daalen: Unserer Regierung ist klar, dass die Ratifizierung nicht einfach so weitergehen kann. Es wird ein schrittweises Verfahren geben. Das Kabinett wird über das Ergebnis diskutieren, dann mit dem Parlament Rücksprache halten und sich anschließend mit den Partnern in Brüssel und in der Ukraine verständigen. Dieses Verfahren wird einige Zeit brauchen. Wir müssen sehr sorgfältig damit umgehen. Wir werden nach einer Lösung suchen, die für alle Beteiligten akzeptabel ist.

Dieses Votum kommt ausgerechnet in dem Halbjahr, in dem die Niederlande die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Ist das peinlich?

Van Daalen: Das ist reiner Zufall und hat nichts mit der Ratspräsidentschaft zu tun. Wir müssen jetzt einfach mit diesem Ergebnis weitermachen.

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Die niederländische Bevölkerung war bislang nicht bekannt dafür, besonders EU-skeptisch zu sein. Hat sich das geändert?

Van Daalen: Ich glaube nicht, dass die Niederländer so EU-skeptisch sind, aber wir sind manchmal EU-kritisch. Und das ist etwas anderes, glaube ich.

Erklären Sie bitte den Unterschied.

Van Daalen: Wenn man skeptisch ist, dann findet man schon vorher alles falsch, was in Europa gemacht wird. Wenn man kritisch ist, dann versucht man Lösungen zu finden innerhalb der Möglichkeiten, die die EU gibt. Und das ist, was wir normalerweise machen. Es ist uns wichtig, an einer Union zu arbeiten, die sich auf das wesentliche konzentriert und den Kontakt zu den Bürgern sucht.

Könnte die Gefahr bestehen, dass Rechtspopulisten wie Geert Wilders durch das Referendum noch mehr Auftrieb bekommen? Er sieht das Resultat ja nicht nur als schallende Ohrfeige für das politische Establishment in Brüssel und Den Haag, sondern interpretiert es als Anfang vom Ende der EU.

Van Daalen: Was der Herr Wilders dazu sagt, darüber habe ich keine Meinung. Es ist klar, dass Wilders Partei PVV, aber auch die Sozialistische Partei für ein „Nein“ eingetreten sind.

Die Flüchtlingsthematik überdeckt vieles andere, was die Niederlande in den ersten sechs Monaten 2016 – also während der Zeit der Ratspräsidentschaft – anschieben wollte. Können Sie Zwischenbilanz ziehen und konkret sagen, was bereits erreicht wurde?

Van Daalen: Das wird alles letztendlich im Juni feststehen, wenn der Schlussstein dieser Periode gesetzt wird. Das konkreteste Ergebnis bislang ist das beschlossene Migrationsabkommen mit der Türkei. Das ist schon etwas, was man sich auf dem Konto gutschreiben kann. Damit ist nicht alles gelöst. Aber wir sind mit allen 28 Mitgliedsstaaten einen wichtigen Schritt gegangen. Jetzt wird es noch darum gehen, die Außengrenzen wirksam zu schützen. Jenseits der Thematik setzen wir uns für solide Finanzen und eine robuste Eurozone ein, für Beschäftigung und Innovationen in Europa. Wir beschäftigen uns aber auch mit Energie- und Klimapolitik und dem Binnenmarkt. Wir wollen zum Beispiel den grenzüberschreitenden Online-Handel einfacher machen. Man soll im Internet von jedem und in jedem EU-Land bestellen können. Da gibt es noch Hemmnisse. Wir versuchen, das abzubauen.

Weg von Europa und hin zu den bilateralen Beziehungen zwischen den Niederlanden und der Bundesrepublik: Wenn Sie an Deutschland denken, was kommt Ihnen spontan in den Sinn?

Van Daalen: Dass es eigentlich eine gute und freundschaftliche Nachbarschaft ist. Wir sind nicht nur geografisch beieinander, sondern auch im kulturellen und sozialen Sinn. Wir verstehen einander, arbeiten gut zusammen. Freilich gibt es immer noch kleine Sachen, die man besser lösen kann.

An was denken Sie da?

Van Daalen: Ein Beispiel: Wir teilen eine lange Grenze. Entlang dieser Grenze arbeiten Niederländer in Deutschland und Deutsche in den Niederlanden. Manchmal haben die Holländer Schwierigkeiten damit, dass ihre Studien- und Berufsabschlüsse nicht so eingestuft werden, wie sie eigentlich sollten.

Welche Schulnote würden Sie den deutsch-niederländischen Beziehungen geben?

Van Daalen: Ich würde sagen eine dicke Acht. Das wäre hier eine Zwei plus. Bei uns gehen die Schulnoten von Eins bis Zehn. Und Zehn ist das Beste.

---Trennung _König Willem-Alexander und Königin Maxima kommen nach Bayern_ Trennung---

Wenn jetzt der Begriff Bayern fällt, was kommt Ihnen dann in den Sinn?

Van Daalen: Das sind verschiedene Sachen. Einerseits die herrliche Landschaft mit den Bergen. So etwas haben wir in den Niederlanden überhaupt nicht. Ich glaube, die höchste Erhebung bei uns ist irgendwo um die 200 oder 300 Meter. Andererseits fällt mir bei Bayern auch immer gleich ein wirtschaftlich sehr starkes Land ein. Das finden wir sehr interessant. Gemütlichkeit, leckeres Essen, die Tradition und die Eigenheit von Bayern sind weitere Stichwörter.

Waren Sie jetzt häufig in Bayern?

Van Daalen: Ja, auch außerhalb dieser Besuchsvorbereitungen. Meinen formellen Antrittsbesuch habe ich in München gemacht. Bei der Sicherheitskonferenz war ich in den vergangenen drei Jahren. Bayern kenne ich aber auch aus meiner Kindheit. Ich erinnere mich an Urlaube am Bodensee oder südlich von München.

Dass das Königspaar Bundesländer besucht, ist nicht neu. Aber erstmals wird es mit Bayern nur ein einziges Land sein. Gibt es dafür einen Grund?

Van Daalen: Das ist jetzt das vierte Mal. Baden-Württemberg und Hessen war die Premiere – und das während der Zeit des Thronwechsels. Dann kam Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Und im vergangenen Jahr ging es nach Schleswig-Holstein und Hamburg. Bayern liegt weiter weg als die Länder vorher. Außerdem ist das Land sehr vielseitig. Da sind schon die zwei Tage knapp, die zur Verfügung standen.

Wie unterscheidet sich der Regierungsstil von König Willem-Alexander zu seiner Mutter Beatrix?

Van Daalen: Er ist ein moderner König, der sich viel mit Wirtschaft und Handel beschäftigt. Er hält das für sehr wichtig, weil er darin die Wohlstandsmotoren für unser Land sieht. Außerdem nutzt er im Gegensatz zu seiner Mutter soziale Medien, ist auf Facebook und Twitter unterwegs. Da postet der König schon mal ein Foto seiner Tochter Prinzessin Amalia, wenn sie eingeschult wird.

Botschafterin Monique van Daalen hat in Bayern eine Empfehlung für das niederländische Königspaar.
Foto: Niederländische Botschaft, Sean Fährmann

Die Monarchie kehrt am 13. und 14. April gewissermaßen nach Bayern zurück. Ist das eine Empfehlung für den Freistaat?

Van Daalen: Das muss der Freistaat selbst entscheiden. Wir sind hier froh, dass wir ein Königshaus haben.

Warum?

Van Daalen: Weil es ein verbindender Faktor ist. Und weil der König Türen öffnen kann im Ausland.

Ist da ein König geeigneter als zum Beispiel ein Präsident?

Van Daalen: Ja, ich denke schon. Denn ein König gibt mehr Kontinuität. Und wir haben gute Erfahrungen mit unseren Königen und Königinnen.

Welche Schlagzeile würden Sie gerne über den Besuch des Königspaares und der Handelsdelegation in Bayern lesen?

Van Daalen: „Hollands Hightech trifft Laptop und Lederhose“ würde mir gefallen.

Wenn Sie unabhängig von Termin- und Protokollzwängen einen Urlaub für König Willem-Alexander und Königin Máxima organisieren dürften, sagen wir mal ne knappe Woche Zeit: Was müssen die Beiden unbedingt sehen?

Van Daalen: München und Nürnberg wären wieder dabei. Aber kein Hetzen von Termin zu Termin. Ich würde sie auf den Donau-Radweg schicken. Und keinesfalls fehlen dürfte das Allgäu. Diese Region drückt für mich in besonderer Weise die bayerische Landschaft aus. Wenn es König und Königin nicht machen sollten: Ich werde mich im Sommer in jedem Fall im Allgäu aufhalten.

Über Monique van Daalen: 55, ist seit 2013 die Boschafterin der Niederlande in Berlin. Nach ihrer Diplomatenausbildung Ende der 80er Jahre war sie unter anderem in Südkorea (Seoul) und den USA (New York, Miami) tätig. Sie hat in Amsterdam asiatische Geschichte, internationales Recht, Kunstgeschichte und Archäologie studiert. Van Daalen ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter.

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