Russland feiert Siegestag mit größter Militärparade seiner Geschichte
Russland erinnert an das Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine riesige Militärparade zieht am Samstag durch die Hauptstadt. Kanzlerin Merkel ist erst am Sonntag in Moskau.
Mit der größten Militärparade seiner Geschichte feiert Russland am Samstag den 70. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Hitlerdeutschland. Bei der Waffenschau in der Hauptstadt Moskau rollen moderne Panzer und Interkontinentalraketen über den Roten Platz.
An der Seite von Weltkriegsveteranen nimmt Präsident Wladimir Putin die Siegesparade ab. An ihr nehmen auch rund 16 000 Soldaten teil. In zahlreichen weiteren Großstädten des Landes finden ebenfalls Militärparaden statt.
Viele westliche Politiker boykottieren die Waffenschau wegen Russlands Rolle in der Ukraine-Krise. Zahlreiche Staatsgäste auch aus der EU sind dennoch nach Moskau gereist.
Auch die Staatschefs von China und Indien schauen sich die Parade an. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) legt am Sonntag in Moskau am Grabmal des Unbekannten Soldaten gemeinsam mit Putin einen Kranz nieder.
Erinnerung an den Krieg mit mehr als 55 Millionen Toten
Im Zweiten Weltkrieg waren in Europa und Asien mehr als 55 Millionen Menschen gestorben, zum Großteil Zivilisten. Mit mehr als 26 Millionen Toten erlitt die Sowjetunion die größten Verluste. Zu den Opfern gehören auch rund sechs Millionen von den Nazis ermordete Juden.
In der Ukraine und in Westeuropa war bereits am Freitag an das Ende des Krieges in Europa durch die Kapitulation Hitlerdeutschlands erinnert worden. Frankreichs Staatspräsident François Hollande sagte, der 8. Mai sei kein Sieg einer Nation über eine andere. "Es war der Sieg eines Ideals über eine totalitäre Ideologie." US-Präsident Barack Obama sagte über die gefallenen alliierten Soldaten: "Das war die Generation, die ganz wörtlich die Welt gerettet hat."
Bundespräsident Joachim Gauck würdigte die getöteten Sowjetsoldaten, die Deutschland von der Nazi-Herrschaft befreit haben. "Ihr Schicksal mahnt uns, mit all unserer Kraft für Verständigung, Frieden und Versöhnung einzutreten." Er legte auf dem zentralen sowjetischen Soldatenfriedhof in Brandenburg in Lebus einen Kranz nieder. Zuvor hatte er gemeinsam mit Merkel an einer Gedenkstunde im Bundestag teilgenommen. dpa
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