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Baden-Württemberg
01.05.2023

Wer könnte Winfried Kretschmann beerben?

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann will noch bis 2026 regieren – aber wer könnte in seine Fußstapfen treten?
Foto: Philipp von Ditfurth, dpa

Die offene Frage, wer den beliebten Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg 2026 als grüner Spitzenkandidat beerben soll, hinterlässt bereits Spuren.

Bei den Grünen in Baden-Württemberg steht ein rosa Elefant im Raum. Jeder weiß, dass er da ist. Aber nach außen tun alle so, als ob es ihn nicht gäbe. Dabei wurde der Dickhäuter schon vor zwei Jahren gesichtet, kurz nachdem Winfried Kretschmann im Mai 2021 zum dritten und wohl wirklich letzten Mal im Stuttgarter Landtag seinen Amtseid als Regierungschef abgelegt hatte. Keine vier Wochen dauerte es danach, als Kretschmann erstmals von Journalisten auf den Elefanten angesprochen wurde. „Wahnsinnig“ habe ihn das damals geärgert, sagte Kretschmann kürzlich in Stuttgart, da sei er doch gerade frisch für die nächsten fünf Jahre gewählt gewesen. Aber seitdem wiederholt sich die Frage an Kretschmann, wer ihm dereinst als Spitzenfigur der Grünen in Baden-Württemberg nachfolgen solle, seither quasi im Wochentakt. Wer kommt nach Kretschmann? Gewählt wird erst 2026, doch wenn es keinen Nachfolger gibt, der quasi auf der Hand liegt, kann die Zeit für die Grünen schneller vergehen als gedacht. 

Kretschmann reagiert mal verärgert, mal entnervt, mal resigniert darauf oder versucht, die Antwort einfach wegzufeixen. Und er ärgert sich, weil diese ewigen Spekulationen den Blick auf Projekte seiner Regierung verstellen. Aber je mehr er darauf beharrt, dass die Frage sich jetzt nicht stelle, je mehr wird er danach gefragt: Wie lange er denn machen wolle. Ob es denn für die Südwest-Grünen nicht besser sei, dass er vorzeitig vor der Landtagswahl abtrete. Um damit einem möglichen Nachfolger oder einer Nachfolgerin ins Amt zu verhelfen und für die Wahl mit einem Amtsbonus auszustatten.

Winfried Kretschmann weicht der Diskussion um seine Nachfolge aus

Stoisch antwortet Kretschmann dann: „Wir leben nicht in einer Monarchie und ich bestimme nicht über meinen Nachfolger. Ich halte mich da raus.“ Und: „Ich bin für fünf Jahre gewählt und habe immer gesagt, dass ich für die ganze Legislatur antrete.“ Vorausgesetzt, seine Gesundheit und der Herrgott erlaubten ihm dies. „Und abgesehen davon kann ich jederzeit zurücktreten, wenn ich mag. Sogar nachts um zwölf. Da muss ich niemanden fragen. So sieht es unsere Landesverfassung vor.“ 

Die Grünen wissen natürlich, was auf dem Spiel steht. Kretschmann war der Erste aus ihrer Partei, der es zum Ministerpräsidenten geschafft hat. Beim ersten Mal, im Jahr 2011, lag das auch an der katastrophalen Leistung der CDU im Land. Danach aber war es die Person Kretschmann, die viele Wählerinnen und Wähler überzeugte. Und die Grünen im Südwesten zu einer Volkspartei machten. Hier konnten sie beweisen, dass grüne Politik auch pragmatisch sein kann und nicht in Ideologie verhaftet bleibt. Wer für die Grünen als Spitzenkandidat in die Wahl geht, muss sich immer an Kretschmann messen lassen. Das Risiko ist hoch: Geht Baden-Württemberg verloren, wäre das ein harter Schlag. Ausgeschlossen ist das nicht. Denn so beliebt "der Kretsch" ist, so durchwachsen ist die Bilanz seiner Regierungszeit: bei den Erneuerbaren geht es zu langsam voran, die Bildungspolitik bleibt eine Dauerbaustelle....

Cem Özdemir gilt vielen Grünen als der beste Kandidat

„Natürlich wird über die Nachfolge gesprochen, seit man weiß, dass er aufhört“, sagt ein grünes Regierungsmitglied. „Aber es ist in der Partei noch kein Druck im Kessel.“ Der dürfte steigen, wenn in diesem Herbst die Hälfte der Legislaturperiode vorbei ist. Allerspätestens Ende 2024 aber sollte Klarheit herrschen, mit wem an der Spitze die Grünen in die nächste Landtagswahl ziehen wollen. Denn dann werden die Weichen für die nächste Bundestagswahl gestellt und die Kandidaturen festgezurrt – und dann muss sich derjenige erklärt haben, von dem viele Grüne sagen: Wenn er will, dann wird er es. 

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Cem Özdemir. Es gibt neben Kretschmann keinen, der in der gleichen Popularitätsliga spielt wie Özdemir. Özdemir stammt aus Bad Urach am Rande der Schwäbischen Alb, und das hört man auch. Seinen Stuttgarter Wahlkreis gewann er 2021 direkt mit den bundesweit meisten Stimmen aller Grünen. Sein selbsterwählter Beiname „anatolischer Schwabe“ samt Biografie als armes Kind einer türkischen Gastarbeiterfamilie mit Aufstieg bis zum Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung sind in Baden-Württemberg allerorten bekannt. 

Wagt Cem Özdemir bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg den Angriff auf sein wohl größtes Projekt: das Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten?
Foto: Moritz Frankenberg, dpa

Seit der grüne Realo Minister in der Berliner Ampelregierung ist, ist er zwar nicht häufiger in Baden-Württemberg – aber es kommt vielen so vor. Weil ein Bundesminister eben eine enorme Medienpräsenz hat. Özdemir in Uniform und für Waffenlieferungen an die Ukraine, Özdemir im Stall mit dem Bauernpräsidenten, Özdemir beim politischen Aschermittwoch der Grünen in Biberach neben Kretschmann, Özdemir auf Konfrontationskurs mit Erdogan und im Clinch mit der Lebensmittelindustrie, Özdemir und Cannabis, Özdemir bei Maischberger und bei Lanz - der 57-Jährige ist allgegenwärtig und hat mit seinen Positionen eine große Schnittmenge mit den Bürgern im Südwesten. Das heißt: im Prinzip wählbar. Wie Kretschmann. 

Bayaz, Walker, Schwarz: Diese Namen werden in Baden-Württemberg gehandelt

Er gilt als bester Wahlkämpfer der Grünen, kann mit den Leuten schwätzen und hat mit den Jahren auch das Zuhören gelernt und manche Attitüde abgelegt. Jetzt sammelt er Regierungserfahrung in einem für ihn, den Vegetarier, schwierigen und völlig fachfremden Agrarressort. Fragt man ihn direkt nach einer Kandidatur, weicht er aus. Stets sagt er das Gleiche: „Ich mache meinen Job mit großer Leidenschaft.“ Es bleibt ihm auch wenig übrig. Er will Spuren hinterlassen in Berlin. Sollte er vorzeitig Interesse an einer Kandidatur im Südwesten erklären, könnte er nichts mehr durchbringen in der Ampel. Er wäre eine klassische lahme Ente, eine "lame duck". 

Andreas Schwarz ist Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg. Aber kann er auch Ministerpräsident?
Foto: Ilkay Karakurt, dpa

Wer also steht noch auf der Liste? Der landespolitische Quereinsteiger und baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz, 39, hat mehrfach erklärt, dass er seinen Trauzeugen Özdemir für einen sehr geeigneten Kandidaten halte. Ohnehin hat er andere Prioritäten. Mit seiner Ehefrau Katharina Schulze, Teil des grünen Spitzenduos für die bayerische Landtagswahl, hat er einen kleinen Sohn. Das Familienleben in München muss gut organisiert sein. Ein großes Fragezeichen steht noch auf einer Karte ohne Namen, die die grüne Basis gerne spielen würde: die Frauenkarte. Infrage käme etwa die in Partei und Fraktion sehr beliebte Umweltministerin Thekla Walker. Die 54-Jährige winkt aber stets freundlich ab. 

Bleibt Andreas Schwarz. Der 43-jährige Wirtschaftsjurist ist nicht nur wegen seiner Körpergröße von über zwei Metern die überragende Figur der Fraktion und schaut insofern selbst auf den grünen Riesen Kretschmann herab. Über Schwarz, der auch noch in tiefer Nacht zu jedem landespolitischen Themenbereich sattel- und zahlenfest referieren kann, findet nicht einmal der politische Gegner ein böses Wort. Doch er gilt eher als integer denn charismatisch. „Das kann von null auf hundert gehen, auch von Kretschmann hätte keiner gedacht, dass er einmal so beliebt wird“, sagt eine Unterstützerin aus der Fraktion dazu. Doch das ist allenfalls eine Hoffnung. 

Der rosa Elefant, er hinterlässt bereits kleine Risse im grünen Gebälk und Häufchen in verschiedenen Ecken. Wo es doch bislang so sauber und diszipliniert zuging in der Ära Kretschmann. Und Kretschmann? „Wer mich fragt, bekommt Rat“, sagt er. Und schweigt. 

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01.05.2023

Der Satz:"Hier konnten sie beweisen, dass grüne Politik auch pragmatisch sein kann und nicht in Ideologie verhaftet bleibt.", sagt doch alles aus. Man muss als Grüne/r alles, für das man je gestanden hat auch über Bord schmeißen können. Ob Frieden, Atomausstieg oder was es sonst noch alles gibt. Dann wird's was mit der Macht. Und der Wähler/ die Wählerin macht gerne mit.