Vorwurf der Nazi-Parolen: Deutliche Verzögerung im Höcke-Prozess
Mit Anträgen haben die Verteidiger von Björn Höcke für deutliche Verzögerungen im Prozess gesorgt. Wie der erste Verhandlungstag in Halle bislang verlief.
Wegen verschiedener Anträge und Beschwerden der Verteidigung hat sich der Beginn des Prozesses gegen den AfD-Politiker Björn Höcke am Donnerstag deutlich verzögert. So hatten Höckes Rechtsanwälte unter anderem beantragt, dass die Verhandlung vollständig per Tonaufnahme dokumentiert werden soll. Zudem hatten sie gefordert, dass das Bundesverfassungsgericht darüber entscheiden soll, ob das Landgericht in Halle oder das Amtsgericht in Merseburg für die Verhandlung zuständig ist.
Die Unterbrechungen durch die Verteidigung fanden noch vor Verlesung der Anklage statt. Der Vorsitzende Richter und die Kammer hatten den Antrag auf Aufzeichnung der Verhandlungen per Beschluss abgelehnt. Vor der Mittagspause - zweieinhalb Stunden nach offiziellem Beginn des ersten Hauptverhandlungstages - stand die Entscheidung der Kammer über die Einbeziehung des Bundesverfassungsgerichts noch aus.
Staatsanwalt zu Prozess-Verzögerungen: Habe so etwas noch nie erlebt
Die Staatsanwaltschaft brachte ihren Ärger über das Vorgehen der Verteidiger zum Ausdruck. So etwas habe er noch nie erlebt, sagte Staatsanwalt Benedikt Bernzen. Gerichtssprecherin Adina Kessler-Jensch sagte, es sei denkbar, dass die Verhandlung in Halle auch dann fortgeführt werde, wenn dem Antrag stattgegeben werde, dass das Bundesverfassungsgericht über die Zuständigkeit entscheiden soll.
Ermittelt wurde gegen Thüringens AfD-Chef Björn Höcke schon mehrfach, in dem aktuellen Verfahren wird dem Thüringer AfD-Chef Höcke vorgeworfen, Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen verwendet zu haben. Konkret geht es um eine Rede, in der der 52-Jährige eine verbotene Losung der Sturmabteilung (SA), der paramilitärischen Kampforganisation der NSDAP, verwendet haben soll. Höcke hatte seine Wortwahl kurz vor Beginn des Prozesses verteidigt. Noch vor einer Woche bestritt der frühere Geschichtslehrer im Fernsehen, gewusst zu haben, dass es sich um eine verbotene Parole handelte.
Höcke ist Spitzenkandidat der Thüringer AfD für die Landtagswahl am 1. September. Sein Landesverband wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet. Bei einer Verurteilung reicht der Strafrahmen von einer Geldstrafe bis zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Bis zu einer möglichen Verurteilung gilt die Unschuldsvermutung. Bislang sind vier Verhandlungstage angesetzt.
Die NS-Parole fiel bei Höckes Rede im Landtagswahlkampf
Ausgangspunkt für die Anklage gegen Höcke ist eine Rede, die er im Mai 2021 in Merseburg in Sachsen-Anhalt (Saalekreis) gehalten hat. Dabei soll er gesagt haben: "Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland". Der damalige sachsen-anhaltische Grünen-Chef Sebastian Striegel erstattete Anzeige gegen den AfD-Politiker und verwies auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags, demzufolge das Verwenden der Formulierung "Alles für Deutschland" im Rahmen einer Rede auf einer Versammlung strafbar ist.
Im vergangenen Jahr erhob die Staatsanwaltschaft Halle Anklage. Sie wirft Höcke vor, von der Herkunft und der Bedeutung der Losung gewusst zu haben. Nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft hatten Höckes Anwälte die strafrechtliche Relevanz seiner Äußerung in Abrede gestellt.
Außerdem wird dem Politiker vorgeworfen, die Losung im vergangenen Dezember bei einer Veranstaltung der AfD im thüringischen Gera noch einmal verwendet zu haben - da waren sein Auftritt in Merseburg und die juristischen Folgen längst Thema in den Medien. In Gera soll Höcke als Redner den Angaben zufolge den ersten Teil "Alles für" selbst gesprochen und das Publikum durch Gesten animiert haben, "Deutschland" zu rufen.
AfD-Politiker Björn Höcke verteidigt seine Wortwahl
Noch vor Beginn des Prozesses äußerte sich Höcke im Fernsehen zu den Vorwürfen. Er verteidigte seine Wortwahl in einem TV-Duell gegen den Thüringer CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt. Er habe die Parole in einer freien Wahlkampfrede genutzt und letztlich den Slogan "America First" von Donald Trump frei interpretierend ins Deutsche übertragen, sagte er eine Woche vor Prozessbeginn beim Sender Welt.
Auf die Frage, ob er während der Rede nicht gewusst habe, dass "Alles für Deutschland" eine SA-Parole sei, sagte er: "Nein, ich wusste es nicht." Es handele sich um einen Allerweltsspruch.
Höcke wird von einem Rechtsanwalt aus Erfurt verteidigt. Dieser sagte der dpa, dass spontan entschieden werde, ob er oder sein Mandant sich zu den Vorwürfen äußern werden. Zu Beginn der Verhandlung kam es vor dem Gericht zu Protesten. So hatte etwa die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten" zu Demonstrationen aufgerufen. Die Verhandlung findet im Sicherheitstrakt des Justizzentrums in Halle statt. Um einen störungsfreien Ablauf der Hauptverhandlung zu gewährleisten, hatte das Gericht unter anderem Einlasskontrollen angeordnet.
Was für Höcke auf dem Spiel steht
Höcke will in Thüringen Ministerpräsident werden. Er gilt als chancenlos, weil keine der bisher im Landtag vertretenen Parteien mit der AfD koalieren will. Im ostthüringischen Landkreis Greiz will er sich um ein Direktmandat bewerben. Im Thüringer Wahlgesetz steht, nicht wählbar sei, wer vom Wahlrecht ausgeschlossen ist oder "infolge Richterspruchs die Wählbarkeit oder die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter nicht besitzt".
Theoretisch könnte das Gericht unter bestimmten Voraussetzungen tatsächlich entscheiden, dass Höcke sein aktives und auch sein passives Wahlrecht vorübergehend verliert. Voraussetzung ist aber, dass Höcke zu einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten verurteilt wird. Darüber hinaus steht im Parteiengesetz: "Personen, die infolge Richterspruchs die Wählbarkeit oder das Wahlrecht nicht besitzen, können nicht Mitglieder einer Partei sein." Bisher ist völlig offen, ob es überhaupt zu einer Verurteilung kommt.
Höcke wird sich nicht nur in Halle einem Prozess stellen müssen. Auch am Landgericht Mühlhausen (Thüringen) wurde eine Anklage zugelassen - dort geht es um den Vorwurf der Volksverhetzung. Ermittlungen gab es gegen Björn Höcke schon häufiger. In Halle muss er sich nun aber erstmals vor Gericht verantworten. (dpa)
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Die AfD kann sich gern noch lächerlicher machen, der Nachwuchsführer von wish.com ist schon eine Lachnummer.
Diese Partei hat nicht das wohlergehen des Volkes im Sinn, im Gegenteil. Pöstchen und Geldköfferchen zuschanzen, aus einem kruden Narzissmus heraus möchte Höcke wohl Reichskanzler werden.
Mit markigen Worte fängt man die Ratten die selbst Symbole verkehrt herum auf Wände schmieren.
Warum nicht eine eigene Ideologie erfinden und den alten Nazi-Scheiss abschaffen?
Warum sich auch mit dem Wagner-Abschaum aus Russland auf eine Stufe stellen?
"Dabei soll er gesagt haben: "Alles für unsere Heimat, alles für Sachsen-Anhalt, alles für Deutschland"
.
Wirklich ganz ganz schlimm so ein Satz.................................
SA Parole alles für Deutschland und verboten...............................
Frau Viktoria R.
Es gibt auch Videos wo diesen Satz ausspricht. Das ihm als Geschichtslehrer (Studium der Geschichtswissenschaft) dies durchaus bekannt ist, dass dieser Satz ein Leitsatz der SA war, darf man davon ausgehen. Insbesondere auch durch seien enge Freundschaft mit dem NPD-Vertreter Herrn Heise. Auch durch seine Autorenschaft unter dem Pseudonym Ladig in dessen Zeitschrift "Volk in Bewgung & Der Reichsbote" verherrlichte er das NS-Regime. Die Annahme ihm nicht bekannt war, dass dieser Satz von der SA war und verboten ist, ist eine Beleidigung seiner Intelligenz und eine Verarsc... aller anderen.
Seine Aussage vor Gericht es sei ein Allerweltssspruch ist so glaubwürdig, wie wenn ein Nazi-Skinhead sagen würde, dass der Spruch "Arbeit macht frei" ein Allerweltsspruch sei. Was natürlich nicht ausschließt, dass für diese Personen das tatsächlich solche Sprüche alltäglich sind und daher glauben, dass die für alle Welt laufend auch alltäglich sind.
Herr Höcke aber auch andere Funktionäre der AfD nehmen immer wieder bestimmte Begriffe in den Mund, die dem Durchschnittsbürger erst mal nichts sagen und harmlos vorkommen aber den rechten Verfassungsfeinden und Verschwörungstheoretikern sehr geläufig sind.
Es ist wirklich ganz schlimm, wie sie entweder so etwas nicht erkennen (wollen) und / oder schlicht verharmlosen wollen.
Alsoi ich finde diesen Satz nicht schlimm. Absolut betrachtet ist er nicht falsch. Gibt es einen Unterschied z.B. zu "America first" (o.ä. Statements)? Was die Aussage angeht - wohl eher nicht. Ich kenne bestimmt nicht alle Sprüche die so zwischen 1933 und 1945 gefallen sind. Und wenn man einen neutral anwendet und keinen direekten Bezug zum 3. Reich herstellt - was solls? Ich fühle mich resisternt und nicht empört-traumatisiert.
Herr Wolfgang B.
Sie glauben wirklich ernsthaft, dass Höcke diesen versehentlich gesagt hat? Er weiß ganz genau was er sagt und mit diesem Satz versucht er rechte Kräfte an sich zu binden. Er verwendet immer wieder Formulierungen aus dem Dritten Reich und lässt diese in seine Reden einfließen. Mit seinem Hintergrund und seinen Kontakten ist das kein Zufall und erst recht kein Versehen. Auch seine Schriften als "Ladig" sind klar rechtsextrem und verherrlichen die schlimmste und dunkelste Zeit, die Deutschland erlebt hat. Eine Zeit in der die Staatsverschuldung explodierte, hundertausende gefoltert und ermordert wurden. Die Korruption ungekannte Ausmaße annahm. Deutschland viele Wissenschaftler verlor. Millionen diese Zeit mit ihrem Leben, Gesundheit und ihrer Heimat bezahlten. Deutschland große Gebiete verlor und die Städte im Laufe des von Nazi-Deutschland begonnen Bombenkrieges eingeäschert wurden. Geteilt wurde und erst nach 45 wieder souverän wurde.
"Alles für Deutschland" stimmte da tatsächlich. Alles was die Nazis gesäat hatten, kam auf das deutsche Volk zurück.
@Harald V.: Ich bin für Kritiken offen - auf mache reagiere ich, auf manche bewusst nicht. Nicht mal zwischenm meinen Zeilen können Sie lesen, daß ich Höcke etwas versehentlich unterstelle. Ich habe allgemein zu dem Aspekt "nicht tolerable Sprüche" etwas geschrieben. Stay cool.
MDR 19. Mai 2021, 19:36: "Einst legte er Hitlers Rassegesetze aus, als Adenauers Staatssekretär war er dann 14 Jahre lang einer der mächtigsten Männer der jungen Bundesrepublik - und zugleich einer der umstrittensten: Hans Maria Globke wurde zur Symbolfigur für die unaufgearbeitete braune Vergangenheit des Landes..."
Es wäre an der Zeit, die Adenauerzeit und die Macht der ehemaligen Nazi-Verbrecher aufzuarbeiten und ob es verborgene braune Netzwerke gibt, die in der Adenauerzeit installiert wurden und immer noch die Politik in Deutschland beeinflussen könnten.
Gunther Kropp, Basel
Deutschland hat seine Vergangenheit längst aufgearbeitet, die Schweiz allerdings könnte langsam mal damit anfangen. Der Wohlstand der Schweiz basiert u. a. auf der Kollaboration mit den Nazis und der Unterschlagung von jüdischem Fluchtgeld.
Wolfgang L.
Gunther Kropp, Basel
Wikipedia Globke "Nach der Pensionierung wollte Globke in die Schweiz übersiedeln, wo seine Frau Augusta 1957 in Chardonne VD am Genfersee ein Grundstück gekauft hatte und eine Villa[37] hatte erbauen lassen. Im Herbst 1963 verweigerte das Parlament des Kantons Waadt Globke jedoch die Aufenthaltsgenehmigung. Dieser verpflichtete sich darauf 1964, „jede räumliche und künftige Verbindung mit der Schweiz abzubrechen“. .."
Watson 07.11.2018, 16:13: "Macron nennt Nazi-Kollaborateur Pétain einen «grossen Soldaten»"
Die Betrachtung der Vergangenheit in der Gegenwart hängt wohl davon ab, wie stark man die dunklen Schatten erhellen will.
"...bestritt der frühere Geschichtslehrer gewusst zu haben, dass es sich um eine verbotene Parole handelte...."
Na - das ist t ja ein "toller" und "fähiger" Geschichtslehrer, der von seinem Beruf offensichtlich keine Ahnung hat
Wie es scheint, ist die Lehrerausbildung in diesem Land nicht von besonders hoher Güte, wenn ein zugelassener staatlicher Geschichtslehrer kein Ahnung von seinem Fach hat.
Wir wollen mit allen Mitteln die AFD aus unserer Gesellschaft werfen.. und denken dass es uns von den Taten unserer Väter, Großväter und Ur Großväter befreit.. Es erscheint uns ja offensichtlich dass man die AFD vor den Wahlen weg haben will.. sie wird den anderen Parteien zu mächtig, aber denen die uns in Schuldhaft halten sind sie Mittel zum Zweck..
Von den CDUlern und anderen aus der Wirtschaft die bei den Treffen in Potsdam dabei waren spricht niemand, wenn dann sind sie genauso gefährlich.. " Alles für Deutschland, alles für.... " dieser Satz ist mir unbekannt.. ich würde damit auch nichts Unrechtes verbinden.. ich suche aber auch nicht in den Geschichtsbüchern danach um jemanden zu diskreditieren oder etwas aufrecht zu erhalten..
Es wird ständig in deutschen Geschichtsbüchern nach Geschichtsträchtigen.. mit dem wir uns heute selbst oder von anderen Geißeln lassen... um dann nach Schuldigen zu suchen. Ich kann mich noch erinnern, wie man bestraft, beschimpft wurde wenn man die deutsche Fahne aufhing oder sagte dass man stolz ist Deutsche/r zu sein. Eigentlich müssten man solche Menschen die in der Geschichte gefangen sind in Therapien schicken um ihnen zu helfen.. dieser Hass und Eigenhass zerstört jede Bemühung unserer Gesellschaft gesund zu werden und um aus dieser Geiselhaft raus zu kommen. Unsere Jungend ist ganz versessen darauf den alten deren Leben vorzuwerfen, wo sie selbst gar keins mehr haben.. die Leben von den Auswirkungen des Holocaust, von Antisemitismus, Rassismus aus der Zeit ihrer Ur Ur Großeltern..
Wir Deutschen sollten diese Zeit aufarbeiten und zu einem Abschluss bringen, dann würde es Beschuldigungen oder Anschuldigungen von Ausland oder Inland Deutschlands, oder solche extremistische Gruppierungen überhaupt nicht mehr geben.. Dann könnten wir uns auch wieder ein Rückgrat wachsen lassen und könnten aufrecht gehen..
Alles für Deutschland die Losung der SA und seit 2006 verboten, den Rest den Sie da schreiben können Sie halten wie sie möchten, wieso soll ich stolz auf ein Land sein, ich bin stolz auf meine Tochter und meine Enkelinnen und Fahnen na ja, weiß nicht wer Ihnen ihr Leben vorwirft, habe mit meiner Mutter früh darüber gesprochen und immer kam der Spruch "wir wussten es nicht", gehe mal davon aus, dass nicht alle Nazis waren, aber Mitläufer, was soll ich davon halten wenn der Krah davon spricht eure Vorfahren waren Helden, macht er ganz geschickt, wie man bei Ihnen sieht.
GISELA B. Was sehen sie denn bei mir.. ich denke nicht dass sie überhaupt verstanden haben was ich geschrieben habe..