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Der Ausstieg aus der Atomkraft hinterlässt eine Lücke

Kommentar Von Michael Kerler
30.12.2021

Die Abschaltung von Gundremmingen ist Konsens in weiten Teilen der Bevölkerung und hat gute Gründe. Doch hat es die Politik versäumt, die Weichen zu stellen, was an die Stelle tritt.

Am Silvestertag geht eine Ära zu Ende. Steuerstäbe werden zwischen die Brennelemente eingefahren, das Atomkraftwerk Gundremmingen geht endgültig vom Netz. Die Dampfwolken über den Kühltürmen verschwinden. Seit 1966 hat das Kraftwerk Strom produziert und Schwaben zum Atomstandort gemacht. Ein großer Teil des Strombedarfs Bayerns ist hier gedeckt worden. Der Atomausstieg in Deutschland ist in großen Teilen der Bevölkerung Konsens. Es gibt gute Gründe dafür. Sie reichen von den Risiken des Betriebs hin zur bisher ungelösten Frage, wo die hochradioaktiven Abfälle eines Tages lagern sollen. Ein Endlager hat Deutschland bisher nicht. Dass heute aber trotzdem bereits über eine Renaissance der Atomkraft debattiert wird, hat seine Ursache auch darin, dass die Politik fatalerweise unzureichend geklärt hat, was anstelle der konventionellen Kraftwerke treten soll.

Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hatte unlängst mit der provokanten These Aufsehen erregt, dass es die Atomkraft brauchen werde, um alle Elektroautos des Jahres 2050 am Laufen zu halten. Neben Microsoft-Gründer Bill Gates begeistert sich auch eine kleine Gruppe anderer Technikerinnen und Techniker an der Idee neuer, kleinerer Kernkraftwerke. Zu einem großen Teil ist dies aber eine Scheindebatte. Denn ihren Praxistest haben diese Meiler bisher nicht bestanden, mit radioaktiven Stoffen müssen auch sie arbeiten. Und dass sich in Deutschland auch nur eine Gemeinde findet, die sich als Standort für ein neues AKW andient, ist zweifelhaft. Die großen deutschen Energiekonzerne haben an der Technologie das Interesse verloren. Dass Frankreich auf neue Atomkraftwerke setzt, erklärt sich zu einem großen Teil auch aus militärischen Gründen. Frankreich ist Atommacht. Trotzdem legt die Diskussion über eine Renaissance der Atomkraft in Deutschland ein Problem offen. Denn die vom Netz gehenden konventionellen Kraftwerke hinterlassen eine Lücke.

Bisher ist nur ein Fünftel der Energie in Deutschland erneuerbar

Der Atomausstieg bis Ende 2022 könnte gut zu schaffen sein, doch Deutschland hat sich auch die Aufgabe auferlegt, sich in den Jahren danach auch von der Kohle zu verabschieden. Bis 2045, das ist der Ziel der alten wie der neuen Bundesregierung, soll das Land klimaneutral werden - eine gigantische technische Herausforderung. Denn im Jahr 2020 lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch zwar schon bei rund 45 Prozent. Berücksichtigt man aber den gesamten Energieverbrauch - schließlich gibt es neben Strom auch Benzin, Heizöl, Erdgas - sind es gerade einmal 19 (!) Prozent.

Denkbar und auch möglich ist es, das Land zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien zu versorgen, das haben Energiefachleute wie Claudia Kemfert in seriösen Gutachten aufgezeigt. In der idealen Welt würde sich Deutschland dann nur noch mit Strom aus Photovoltaik und Windkraft - an Land wie auf See - versorgen. Um zum Ziel zu gelangen, müsste das Land das Ausbautempo für die Erneuerbaren massiv steigern, vom Vierfachen des Bisherigen ist die Rede. Dazu benötigt es zahlreiche Batteriespeicher und Wasserstoffturbinen, die einspringen, wenn der Wind nicht hinreichend weht.

Bürokratie und Auflagen bremsen den Ausbau

Das Problem ist, dass die Regierung zwar den Ausstieg auf den Weg gebracht hat, nicht aber das Energiesystem der Zukunft. Neue Windräder lassen sich derzeit in manchen Bundesländern an einer Hand abzählen - Bayern inklusive. Fehlende Flächen und bürokratische Verfahren bremsen die Photovoltaik aus. Die Fertigstellung der großen Stromtrassen von Nord nach Süd wird sich bis zum Ende des Jahrzehnts hinziehen. Und der grüne Wasserstoff, der fossiles Erdgas ersetzen kann, existiert bisher lediglich in Strategiepapieren. Wie ein Land aussieht, das sich nur mit erneuerbaren Energien versorgt, wie die Felder, Wiesen und Wälder, das haben die Parteien ihren Wählerinnen und Wählern längst nicht überzeugend erklärt.

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Ein bisschen scheint die Ampel-Koalition bereits vor ihrem eigenen Mut zurückzuschrecken. Den Kohleausstieg bis 2030 statt wie geplant bis 2038 wünscht sie sich nur noch "idealerweise".

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat eine große Aufgabe vor sich

Dass die Energiewende möglich ist, dass Strom von Sonne und Wind günstig sein kann, das beweisen täglich tausende Menschen in Deutschland in der Praxis, angefangen bei Familien, die ihr Haus mit ihren neuen Solaranlagen günstiger mit Strom versorgen, als wenn sie ihn kaufen.

Grünen-Wirtschaftsminister Robert Habeck wird das Potenzial der erneuerbaren Energien viel stärker als bisher heben und schnell zum Handeln kommen müssen, sonst wird die Debatte um neue Kernkraftwerke bald noch lauter werden.

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Die Diskussion ist geschlossen.

03.01.2022

"Seit 1966 hat das Kraftwerk Strom produziert "
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"Das Kraftwerk" gibt es nicht. Es sind deren drei. Block A hat gerade mal 11 Jahre produziert als er 1977 ganz ohne Tsunami und Erdbeben kaputt ging. Die angeblich nicht verstrahlten Arbeiter, die zu Tode kamen wurden neben Atommuell in der Asse versenkt.
Diese Kommunikation hat kein Vertrauen geschaffen. Eine riskante Technik in der Hand von nicht vertrauenswuerdigen Leuten braucht niemand (https://www.br.de/nachricht/schwaben/inhalt/gundremmingen-40-jahre-atomstoerfall-100.html).
Und immer noch wird der Schaden als "wirtschaftlicher Totalschaden" verharmlost.

02.01.2022

Es wird keine Lücke geben. Wir beziehen dann hoch moralisch unseren fehlenden Strom aus ausländischen Atomkraftwerken, wie etwa dem Fehler anfälligen Temelin in CZ. Im Ausland werden dann neue AKW auf unsere Kosten gebaut, Arbeitsplätze geschaffen und hier leben wir die atomfreie Lüge bei teureren Strompreisen, durch die der Staat freudig Mehreinnahmen durch das Mehr an Steuern generiert. Dumm, da in vielen anderen Ländern, die sehr nah zu uns sind die Regulierung und Sicherheit geringer ist. Aber Hauptsache man kann sich in die grüne Tasche lügen.

Man wird in vielen Dingen das Gefühl nicht los, daß vieles in Deutschland bewusst geschwächt werden soll.

02.01.2022

>>Es wird keine Lücke geben. Wir beziehen dann hoch moralisch unseren fehlenden Strom aus ausländischen Atomkraftwerken, wie etwa dem Fehler anfälligen Temelin in CZ.<<

Schade, dass Sie solche Unwahrheiten verbreiten.
Auch im Jahr 2021 war Deutschland Stromnettoexporteur. So wie in jedem Jahr, bis auf eine kleine Ausnahme, seit Einführung des EEG im Jahr 2000.

Stromhandel Deutschlands 2021

Quelle Fraunhofer
https://energy-charts.info/charts/import_export/chart.htm?l=de&c=DE&flow=scheduled_commercial_exchanges_de

Geplanter Stromhandel 2021 zwischen Deutschland und den Atomländern Frankreich und Tschechien (Stand 15.12.21)

D an F: 12,7 Mrd kWh (TWh)
F an D: 11,1 TWh

D an CZ: 8,5 TWh
CZ an D: 4,7 TWh

Der Stromhandel wird überwiegend durch die Preise gesteuert: So kaufen die französischen Elektrizitäts-unternehmen in Deutschland Strom, wenn er hier billiger ist als in Frankreich – und umgekehrt.

Raimund Kamm

31.12.2021

Die 3 (in Worten DREI) größten Fehler von Angela Merkel: Überhasteter Atomausstieg in 2011 nach Fukushima, unkontrollierte Asylpolitik in 2015 und der aller größte Fehler war, dass sie 8 Jahre (2-Leg.-Perioden) zulange im Amt geblieben ist.

01.01.2022

Die schlechteste Kanzlerin der Nachkriegszeit!!

03.01.2022

@ALois R. und gleichzeitig die beste Kanzlerin. Oder kennen Sie noch eine deutsche Kanzlerin?

31.12.2021

In dem genannten Kemfert-Gutachten sind recht viele "wenn" und "aber" enthalten, d. h. die dort nicht für unmöglich gehaltene Umstellung auf EE kann nur mit z. T. unverhältnismäßigem und daher unrealistischem Aufwand geschehen. Beispiel dafür sind die Stromtrassen, die sich eben nicht schnell einmal so bauen lassen (ein durchschnittliches Großprojekt in DE dauert derzeit ca. 17 Jahre von der Idee bis zur Pilotphase). Ähnliches gilt für die Energiespeicher, bei denen die verfügbare Technologie mit den Anforderungen bei weitem noch nicht mithält - vom Gestehungs- und Entsorgungsaufwand einmal abgesehen - oder für die neuerdings wieder in Mode gekommene Blockheiztechnik, die nach wie vor unter erheblichen rechtlichen Barrieren leidet. Es ist derzeit völlig unrealistisch, bei gleichzeitiger Unterstellung eines gewissen Wachstums auch nur ansatzweise davon auszugehen, dass EE jemals eine 100-%-Abdeckung auch in den sog. "schwarzen Zeiten" gewährleisten kann. Die Atomtechnik als Grundlastträger lässt sich dagegen - was in den letzten Jahrzehnten bewiesen wurde - sicher betreiben. Ungeklärt ist nach wie vor die Endlagerung, dieser Nachteil sollte jedoch gegen die prognostizierbar ungünstigen Auswirkungen des Verbrennens fossiler Stoffe abgewogen werden.

31.12.2021

AKWs und Kohlekraftwerke abschalten, Elektroautos kommen. Wie soll denn der immer größer werdende Bedarf an Strom gedeckt
werden ? Die grüne Strategie des Abschaltens wird die Ampel zerbrechen und den Ruf nach einer erneuten GroKo lauter werden lassen,
mit Scholz als Kanzler und erfahrenen Leuten wie Merz und Röttgen anstatt "Leichtmatrosen wie Baerbock, Habeck und Lindner".
Dann Bau von neuen, effektiven Atomkraftwerken wie in England und Frankreich.

31.12.2021

Die Abschaltung der einzelnen AKWs folgt meines Wissens einem seit langem angelegten Plan des nach Fukoschima zum zweiten Mal beschlossenen Atomausstieg,. (Dem chaotischen und teuren Atomausstieg, weil die Merkelregierung den erste geregelte Ausstieg rückgängig gemacht hatte.) Sie können gerne auf den Grünen rumhacken, aber Sie können ihnen nicht den Zustand der Energiewende anlasten. Der ist Folge einer 16-jährigen lobbyhörigen Reformverweigerungspolitik.

01.01.2022

Bei beiden Atomausstiegen unter Merkel blieben der Klimawandel und die folgenden völkerrechtlichen Verpflichtungen zur CO2 Reduzierung unberücksichtigt.

Unsere neue Regierung muss jetzt in Einklang mit den EU Naturschutzgesetzen die versprochene klimaneutrale Alternative liefern und den steigenden Strombedarf abdecken und nicht nur naiv die Steuern auf fossile Brennstoffe erhöhen.

Der Strombedarf meiner Familie wird sich kurzfristig durch Indienststellung eines E-Autos um ca. 70% erhöhen.

03.01.2022

"mit Scholz als Kanzler und erfahrenen Leuten wie Merz und Röttgen anstatt "Leichtmatrosen wie Baerbock, Habeck und Lindner"

Als besonders "sturmfest" haben sich bislang weder Merz noch Röttgen erwiesen . . .