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Wer in Zukunft sicher leben will, muss jetzt über die Wehrpflicht reden

Kommentar Von Bernhard Junginger
13.02.2023

Die Landesverteidigung krankt nicht nur am Material. Sondern auch am Personal. Eine Aufgabe, die alle angeht, erfordert eine breite gesellschaftliche Debatte.

Ohne Wehrpflicht wird Deutschland sich auf Dauer kaum verteidigen können – auch das hat der Schock des russischen Überfalls auf die Ukraine schonungslos offengelegt. Richtete sich der Blick zunächst auf die eklatanten Mängel bei der Ausrüstung der über Jahrzehnte kaputt gesparten Bundeswehr – auf Flugzeuge, die nicht fliegen, Panzer, die nicht fahren und Kriegsschiffe, die nicht schwimmen – wird immer klarer, dass es auch im personellen Bereich einer Zeitenwende bedarf. Selbst die derzeitige Truppenstärke von unter 200.000 zu gewährleisten, wird angesichts eines immer heftigeren Fach- und Arbeitskräftemangels zur riesigen Herausforderung. Soldatinnen und Soldaten aber können nicht wie in anderen Bereichen im Ausland angeworben werden. Das verbietet das Leitbild des "Staatsbürgers in Uniform" in einer vom Parlament kontrollierten Armee. Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius und Eva Högl, die Wehrbeauftragte des Bundes, beide von der SPD, denken also wie etliche Unionspolitiker mit gutem Grund laut über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht nach.

Die Bundeswehr braucht neben finanziellen Mitteln auch Personal

Die war 2011 wohlweislich nicht abgeschafft, sondern nur ausgesetzt worden. Damals galt das Ideal einer schlanken Berufsarmee, die in weit entfernten Krisengebieten eher indirekt die deutsche Sicherheit mit verteidigt. Nach dem Ende des Kalten Krieges war das wiedervereinte Deutschland nur noch von Freunden umgeben, der Gedanke, die Bundeswehr müsse in absehbarer Zeit die eigene Bevölkerung vor mordenden, plündernden und vergewaltigenden Invasoren schützen, schien geradezu absurd. Doch seit rund einem Jahr herrscht Krieg in Europa, ein Ende ist nicht in Sicht, die Bedrohung könnte sich weiter zuspitzen. Die marode Bundeswehr wieder flottzubekommen, wird lange dauern und weit mehr kosten, als die 100 Milliarden Euro im Sondervermögen zur Ertüchtigung der Streitkräfte. 

Ohne hoch qualifizierte Soldatinnen und Soldaten aber wäre selbst das modernste Gerät wertlos. Mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen helfen, reichen aber gerade in gefährlichen Zeiten nicht aus, um genügend Leute zur Truppe zu bringen. Wehrdienstleistende, der Einwand ist richtig, können in einer hoch technisierten Armee nur einen sehr begrenzten Beitrag leisten. Doch eine Wehrpflicht hätte den unschätzbaren Vorteil, dass Menschen, die das sonst nie in Betracht gezogen hätten, sich viel eher für eine solche Spezialisten-Karriere entscheiden, wenn sie die Truppe erst von innen kennen. Gleichzeitig wäre für stetigen Nachschub an Reservisten gesorgt.

Junge Menschen sollten ein Pflichtjahr an der Waffe oder im Naturschutz ableisten

Ein simples Zurück zum alten Wehrdienstmodell darf es allerdings nicht geben. Zu reden wäre etwa über ein für Frauen wie Männer einheitliches Pflichtjahr, das wahlweise an der Waffe, in Krankenhäusern und Altenheimen, der Jugendarbeit oder im praktischen Klima- und Naturschutz abzuleisten ist. Denn in all diesen Feldern sind die Aufgaben groß. Wenn sich junge Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen eine Zeit lang gemeinsam in den Dienst der Gesellschaft stellen, würde das zudem deren Zusammenhalt fördern. 

Ohne ein bestimmtes Maß an Zwang aber wird es nicht gehen, das macht das Thema in der Politik so unpopulär. Wer die Renaissance der Wehrpflicht fordert, riskiert die Gunst der Wähler. Wer die Debatte jedoch rundweg ablehnt, macht es sich zu einfach. Das Argument etwa, dass es älteren Generationen gar nicht zustehe, über die Lebenszeit der jüngeren Menschen zu verfügen, geht am Kern des Problems vorbei. Denn eine Gesellschaft zu werden, die dauerhaft ihre Sicherheit gewährleisten und ihre demokratischen Werte verteidigen kann, liegt im ureigensten Interesse gerade der jüngeren und künftigen Generationen.

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Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

13.02.2023

Einfach den Herrn Wolfgang L. träumen lassen,
denn welcher Mensch, der ein Leben lang hart gearbeitet hat, hängt noch freiwillig 1 Jahr seines kostbares Lebens (soweit er/sie noch gesund ist) noch an sein Berufsleben dran? Soetwas kann doch nur "Schreibtisch-Attentätern" einfallen!
Ich hoffe der gute Wolfgang, denkt einmal daran wenn er mal selber in Rente gehen kann. Ob er sich dann noch entsinnen kann, was für einen Unsinn er da verzapft hat, um sich mal wieder größer zu machen, als er eigentlich ist.
Es gibt genügend Sachen in Vereinen tätig zu werden wo man mithelfen kann, gerade eben für Kinder etwas zu tun kann.
Ich selber habe nicht groß darüber geplappert,
sondern habe mich über 15 Jahre in die Jugendarbeit eingebracht und einigen Buben und Mädchen, das Schachspielen mit meinen "bescheidenen Schach-Kenntnissen" beigebracht. Und das nicht nur bei uns im Verein, sondern auch "ehrenamtlich" in den Ganztages-Klassen der Realschule Bobingen, 1 x wöchentlich für 2 Stunden am Nachmittag.

13.02.2023

Wehrpflicht darf es nur geben, wenn männlich, weiblich und divers allesamt eingezogen werden oder alternativ Sozialdienst ableisten. Drückeberger*innen darf es nicht mehr geben.

13.02.2023

Zitat: "Ohne Wehrpflicht wird Deutschland sich auf Dauer kaum verteidigen können". Glaubt das wirklich jemand im E(e)rnst? Die Probleme, die zeitliche Dauer und der effektive Nutzen einer Reaktivierung der Wehrpflicht wurde in Beiträgen weiter unten schon breit getreten und muß nicht wiederholt werden. Für eine Wehrpflicht würde m.e. der Anschub der Bedarfsdeckung für Zeit- und Berufssoldaten sprechen. Das wärs aber auch schon. Für diesen Zweck wären aber andere Modell auch denkbar.

13.02.2023

Soziales Jahr für alle! Bundeswehr, Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz, Altenpflege, Kindergarten usw... Auch die Mädels ohne Ausnahme und es währe viel passiert.

13.02.2023

Ludwig B., ich würde das sogar noch ergänzen um ein freiwilliges soziales Jahr für Menschen, die in den Ruhestand gehen. Viele ältere Menschen könnten mit ihrer Erfahrung der Gesellschaft noch einmal etwas geben und vielleicht den Einstieg in eine sinnvolle Beschäftigung im Rentenalter finden.

13.02.2023

Antwort an Wolfgang L: Freiwilliges soziales Jahr nach der Pensionierung- da müssen Sie erst Mal Freiwillige finden. Alternative in Teilzeit weiterhin arbeiten oder nach Pensionierung falls möglich als freiberuflicher oder angestellter Berater seine Erfahrung einbringen. Doch die Ideen von Ludwig B finde ich ok; aber nicht für Rentner oder Pensionäre.

14.02.2023

Das war doch sicherlich als Faschingsscherz gedacht.

14.02.2023

Antwort an Wolfgang L: Das gibt es schon - während das "Freiwillige Soziale Jahr" nur junge Erwachsene unter 27 ableisten können ist der Bundesfreiwilligendienst (der ja als Ersatz für den ausgelaufenen Zivildienst geschaffen wurde) ein Angebot an Frauen und Männer *jedes Alters*.

13.02.2023

Bei allen für wider die Wehrpflicht. Der BW fehlt hierzu die Infrastruktur und ausreichend Ausbildungspersonal sowie die notwendige
Ausstattung. Eine hohe Anzahl an Kasernen sind aufgelöst und geschliffen worden. Auch hat sich die Struktur der Streitkräfte in Richtung höhere technische Anforderungen geändert. Da lassen sich Leute mit W15 kaum einsetzten und erforderliche Vorbildung fehlt in der Regel noch. Abgeschlossene Lehre bedeutet noch nicht geeignet für die Wartung von modernen Waffenanlagen usw.

13.02.2023

In keinem anderen Land müssen Arbeitnehmer so hohe Steuern und Abgaben zahlen wie in Deutschland. Und jetzt sollen wir obendrein unsere Kinder als billige Arbeitskräfte zur Verfügung stellen? Soll die von manchen Kreisen gewünschte Wehrpflicht diesmal auch für Bürger, die keine deutsche Staatsangehörigkeit haben, aber in Deutschland leben, gelten? Und wie genau soll unser Land verteidigt werden, wenn junge Leute alternativ für den Klima- und Naturschutz verpflichtet werden sollen? Herr Junginger, Sie wiedersprechen sich in Ihrem Kommentar an vielen Stellen selbst.
Junge Leuten sollen studieren bzw. eine Ausbildung beginnen und nicht die Kriegsromantik ahnungsloser Mitbürger bedienen, denen sie definitiv nicht das geringste schuldig sind.

13.02.2023

Ja gerade weil wir unsere Kinder nicht als "Billige" Arbeitskräfte zur verfügung stellen haben wir durch wegfall der Zvildienstleistenden noch mehr Pflegekosten und Personalmangel! Haben eir keine Verpflichtete mehr bei THW und Feuerwehr, die freigestellt wurden. Unsere Kinder zur verfügung stellen? Mit 18 ist der Balg Volljährig und braucht keinen Rockzipfel zum vor der Arbeit verstecken. Der ist auch nicht Ihr Eigentum!!!

13.02.2023

@Johannes K.
Wir dürfen der gleichen Generation angehören. Auch ich war ein “W15”. Allerdings kann ich Ihren Pathos nicht teilen, und will ihn auch nicht teilen. Sie wissen genau dass es nicht so war wie sie jetzt darstellen, sondern es entspringt eher den Erinnerungen, die sie jetzt im Nachhinein als “War ja nicht so schlimm” bezeichnen wollen.
Klar, Ich hatte auch positive Erfahrungen in der BW.
Nur, verstellen um "Vorgesetzten" ihren Allerwertesten …, entsprach es weder damals noch entspricht es heute meinem Lebensverständnis.

13.02.2023

Ich gehöre zu der Generation, die selbst noch 15 Monate gedient hat. Und einmal ganz abgesehen von der militärischen Ausbildung (ja, man kann darüber durchaus diskutieren, ob die Wehrpflicht die Verteidigungsfähigkeit Deutschland elementar steigert - insbesondere vor dem Hintergrund der unzureichenden Materialversorgung der Bundeswehr), hatte die damalige Wehrpflicht durchaus auch erzieherischen Effekt. Man musste sich unterordnen. Man musste auch mal Gehorsam üben. Man wusste, im Gegensatz zu unserer heutigen Jugend, dass man in unserer Gesellschaft nicht nur Rechte sondern auch Pflichten hatte. Man wusste, dass es Grenzen gibt, die zu beachten sind und deren Nichtbeachtung unmittelbare sanktionierende Konsequenzen (ohne Anwalt, ohne Schmusejustiz, ohne lange Wartezeiten auf Gerichtsprozesse) hatten. Eine Wehrpflicht hätte deshalb durchaus auch erzieherischen Effekt, der unser Sozialleben wieder einigermaßen ins Gleichgewicht bringen könnte. Ein hoher Anteil der heute potentiell Wehrpflichtigen, die in unserer Gesellschaft regelmäßig für Probleme sorgen, könnten nicht einfach herumlungern, Drogen konsumieren, sich nicht völlig respektlos gegenüber Polizei und Hilfskräften benehmen und gerade gewaltkriminell gegen Schwächere der Gesellschaft vorgehen, ohne wirkliche Konsequenzen befürchten zu müssen. Die Bundeswehr vermittelt gerade auch Wehrpflichtigen Werte wie Sozial-, Gemeinschaftsinn und Respekt gegenüber anderen Menschen. Hätte man die Wehrpflicht nie abgeschafft, wären in unserer Gesellschaft elementare Werte des respektvollen Zusammenlebens nicht so vor die Hunde gegangen, wie es heutzutage insbesondere bei vielen potentiell Wehrpflichtigen der Fall ist. Die entsprechenden negativen Vorfälle lesen wir tagtäglich in der AA und den anderen Medien.

13.02.2023

", hatte die damalige Wehrpflicht durchaus auch erzieherischen Effekt. Man musste sich unterordnen. Man musste auch mal Gehorsam üben"

Alles schön und recht für so manchen autoritären Charakter. Nur ist es halt so, dass die Verfassung und die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte Zwangsdienste eben nur in sehr engem Rahmen erlauben. Die Wehrpflicht zur Landesverteidigung gehört dazu. Dazu muss aber erstmal klar dargelegt werden, dass zur Landesverteidigung die Wehrpflicht benötigt wird, dazu muss es Wehrgerechtigkeit geben usw. Dazu bitte den Kommentar von Thomas T. lesen, ich könnte das nur wiederholen.
Das ganze Geseier über erzieherische Effekte, der übliche Sermon, der immer wieder vorgetragen wird, den können Sie sich sparen. Dass es manchem gut tun würde, geschenkt, ist halt keine hinreichende Grundlage für einen Zwangsdienst. Eine Watschn, so hat es früher geheißen, hat auch noch keinem geschadet. Ihrer Argumentation folgend könnte man fordern, jedem einmal im Monat eine Ohrfeige zu geben, hat ja auch einen erzieherischen Effekt. Sie können ja gerne Ihr Bettzeug jeden Tag auf A4 falten und Ihre Stiefel blank und glänzend wienern, aber extrapolieren Sie das, was Ihnen gut tut, nicht auf alle anderen.

13.02.2023

", hatte die damalige Wehrpflicht durchaus auch erzieherischen Effekt. Man musste sich unterordnen. Man musste auch mal Gehorsam üben"

Alles schön und recht für so manchen autoritären Charakter. Nur ist es halt so, dass die Verfassung und die Europäische Konvention zum Schutz der Menschenrechte Zwangsdienste eben nur in sehr engem Rahmen erlauben. Die Wehrpflicht zur Landesverteidigung gehört dazu. Dazu muss aber erstmal klar dargelegt werden, dass zur Landesverteidigung die Wehrpflicht benötigt wird, dazu muss es Wehrgerechtigkeit geben usw. Dazu bitte den Kommentar von Thomas T. lesen, ich könnte das nur wiederholen.
Das ganze Geseier über erzieherische Effekte, der übliche Sermon, der immer wieder vorgetragen wird, den können Sie sich sparen. Dass es manchem guttun würde, geschenkt, ist halt keine hinreichende Grundlage für einen Zwangsdienst. Eine Watschn, so hat es früher geheißen, hat auch noch keinem geschadet. Ihrer Argumentation folgend könnte man fordern, jedem einmal im Monat eine Ohrfeige zu geben, hat ja auch einen erzieherischen Effekt. Sie können ja gerne Ihr Bettzeug jeden Tag auf A4 falten und Ihre Stiefel blank und glänzend wienern, aber extrapolieren Sie das, was Ihnen guttut, nicht auf alle anderen.

13.02.2023

Wer gehorcht um des gehorchens willen, schaltet das Gehirn aus. Wer nur Respekt vor dem Mitmenschen hat, weil es ihm befohlen wird, dem ist nicht zu trauen. Auf diesen erzieherischen Effekt kann ich gerne verzichten. Ich würde mich einem Jahr "Allgemeindienst" nicht verschließen, aber der Bundeswehr, die zunehmend Spezialisten für hochtechnisches Gerät braucht, ist damit sicher nicht geholfen. Da dümpelt der "neue" Wehrpflichtige höchstens in einer Schreibstube rum.

13.02.2023

Das Argument ist eben doch gültig. Wer in einem Alter wie der Autor ist, sollte sich gefälligst zurückhalten mit der Forderung nach Dingen, die ihn selbst nicht mehr betreffen. Wenn er sich ein solches Schreckensszenario vorstellen kann, steht es ihm doch gerne frei sich zu verpflichten und der Bundeswehr anzuschließen. Ich bin selbst nicht mehr betroffen und würde es mir dennoch nicht anmaßen nachfolgende Generationen zwangszuverpflichten ein Jahr ihres Lebens zu "opfern". Wir leben in einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft. Neben der Tatsache, dass diese verteidigt werden muss, gilt aber auch die Tatsache, dass man dazu niemanden in Haft nehmen darf.

13.02.2023

So ist das - wenn Planlos planlos über von ihnen nicht beherrschbare Probleme gesprochen wird. Das geht in Berlin seit Merkel so und findet in der Ampel seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt.

Zuerst muss die Frage stehen - Welche Aufgaben muss die Armee erfüllen. Dann steht die Frage - Mit welcher Armee geht das am besten. Und danach kommt die Wehrdienstfrage, die von der Ausrüstungsfrage nicht zu trennen ist.

Wenn diese Armee, was ich befürworten würde, einzig ihrem Verfassungsauftrag der Landesverteidigung dienen soll, muss man sich fragen, wer und wie angreifen könnte. Da bleibt vorerst nur Russland übrig. Brauche ich gegen das heutige Russland ein Massenheer des kalten Krieges? Eher nein - den das haben die auch nicht, selbst nach Mobilmachung.
Mit welcher Ausrüstung kann ich einem Russischen Angriff begegnen. Da gibt es nach dem Ukraine-Krieg vielfältige Antworten - das System der verbunden Waffen ist aber sicher der Kern der Antwort.
Haben wir genügend Gerät, um die notwendige Zahl an Wehrdienstleistenden daran auszubilden? Nein. Besitzen wir die Logistik für eine Wehrpflichtigen-Armee? Nein. Reichen 12 Monate, um die notwendigen Fähigkeiten herauszubilden? Wahrscheinlich Nein. Führen notwendige Zahl an Wehrdienstleistenden und Zeit zu Ungerechtigkeiten? Wahrscheinlich Ja.

Daraus folgt - Wehrdienst muss für Deutschland ganz neu gedacht werden. Die alten Systeme sind für die Herausforderungen wahrscheinlich untauglich.
Was könnte helfen? Vielleicht ein Blick in die Schweiz. Ausbildung ist da ein 12jähriger Prozess. Der müsste für Männer und Frauen gleich gelten.
Und alle, die den Dienst an der Waffe verweigern, müssten einen Sozialdienst mit in Summe längerer Dauer ableisten.
Aber bevor das soweit ist, müssten Kasernen und Lager hergerichtet, Unmengen Material beschafft werden. Dazu ist diese Regierung und diese BW derzeit gar nicht Willens und Fähig.

Erst wenn diese Vorraussetzungen gegeben sind, lohnt es sich, über Wehrpflicht zu reden.

13.02.2023

@ Thomas T.
An wirren und nichtssagenden Gedanken lassen Sie auch nichts aus.

13.02.2023

Sehr geehrter Gerd R.

Ich versuche es für Sie in einfacher Sprache:

HERR JUNGINGER REDET ÜBER WEHRPFLICHT. DAS IST, WENN DER STAAT JUNGE MÄNNER EINZIEHT.
WENN KEINER WEISS WARUM UND WOFÜR, IST DAS DUMM.
DUMM IST ABER TYPISCH FÜR DIE AKTUELLE REGIERUNG.
DESWEGEN WIRD ES WOHL SO KOMMEN.

13.02.2023

Thomas T.,
was regen Sie sich denn so künstlich auf? Natürlich muss über die Wehrpflicht und ein allgemeines soziales Jahr nachgedacht werden, wenn unsere Gesellschaft die äußere Sicherheit und den sozialen Zusammenhalt bewahren will. Eine Bundesregierung kann das aber mit einfacher Mehrheit nicht beschließen. Dazu braucht es einen breiten parteiübergreifenden Konsens im Parlament. In Deutschland ist so etwas auch noch möglich.
Sie können sich also wieder beruhigen, außer Sie sind Anhänger der AfD, denn die wird so etwas niemals mittragen.

13.02.2023

@Wolfgang L.: Irgendwann muß das Nachdenken aber auch mal ein Ende haben. Im jährlichen Zyklus kommt das "soziale Jahr", die "Wehrpflicht" u.ä. Diensrte immer wieder an die Oberfläche. Pro und Contras haben sich seit Jahren/Jahrzehnten nicht geändert, auch nicht durch die kriegsfreundliche Politik unserer Regierung. Käme es zu einer irgendwie gearteten Abstimmung (natürlich wäre die Ausprägung wichtig) wäre das Land/die Politik sicherlich gespalten und nicht wie Sie vermuten 90% Pro und 10% Anti (=AfD). Ich würde eher auf ein Remis tippen.

13.02.2023

Wolfgang B., da habe ich einen völlig anderen Eindruck. Die Wehrpflicht war bis vor einem Jahr gar kein Thema und das soziale Jahr nur ein Randthema.

14.02.2023

Sehr geehrter Herr Wolfgang L.

Wieso reg ich mich auf?
Ich stelle nur mal wieder fest, dass regierungsamtliche Dilettanten, begleiten von „regierungsfreundlichen“ Journos das Pferd von hinten aufzäumen.

Alle diskutieren von einem Jahr Wehrpflicht. Keiner redet darüber, ob das die sinnvollste Lösung für eine moderne Armee mit den militärischen Herausforderungen unserer Tage ist. Hauptsache einziehen und dann „Sozialarbeit“ leisten. Das ist doch nicht der Sinn von Wehrpflicht. Man stiehlt mit der Wehrpflicht Menschen Lebenszeit. Man kasernierst sie ein. Das ist nahe an Gefängnis, wenn es dann unter ständiger Gefechtsbereitschaft, wie bei der NVA läuft.
Bei einem Wehrdienst lernt man auch nichts „wertvolles“. Ein Schrank einräumen und das Klo putzen sollte man auch so können. In einer Armee lernt man, wie man effizient Menschen tötet. Soldaten sind Mörder, von Beruf. Mit so etwas muss man verantwortungsvoll umgehen und nicht einfach so daherplappern.

Ich tendiere daher zum Schweizer Wehrpflichtmodel. Das ist effizient und am wenigsten ungerecht.