Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Samstag in Rom erwartet. Dort empfängt ihn Staatspräsident Sergio Mattarella. Aus Kreisen des Vatikans hieß es zudem, ein Treffen Selenskyjs mit Papst Franziskus sei möglich, eine offizielle Bestätigung dafür gab es jedoch nicht. Es ist der erste Besuch Selenskyjs in Rom seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022. Möglicherweise reist er noch am Wochenende weiter nach Deutschland. Bestätigt ist das aber nicht.
Papst Franziskus fordert die Gläubigen seit mehr als einem Jahr praktisch täglich zu Gebeten für die "gefolterte Ukraine" auf und appelliert regelmäßig an Kiew und Moskau, einen Waffenstillstand zu vereinbaren. Einladungen in die ukrainische Hauptstadt nahm er bisher nicht an. Er betonte mehrfach, dass er nur nach Kiew reisen wolle, wenn er auch in Moskau empfangen werde.
Jüngst hatte Franziskus vor Journalisten angedeutet, dass eine "Mission" des Vatikans rund um den Krieg im Gang sei. Details nannte er nicht. Zunächst blieb unklar, ob er damit den Besuch Selenskyjs in Rom und im Vatikan oder etwas anderes meinte.
Der Tag:
Für den Weg in die Europäische Union hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen "umfassenden strategischen Plan" zur Reform des Strafrechts und des Strafverfolgungssystems ausgearbeitet, sagte er am Donnerstag in seiner allabendlichen Videoansprache. Es müsse ein System für Recht und Ordnung in der Ukraine sichergestellt werden, das im Einklang mit dem Ziel eines raschen Beitritts der Ukraine in die EU stehe.
Die Ukraine ist seit vergangenem Sommer bereits offiziell EU-Beitrittskandidat. Ob es zu Beitrittsverhandlungen kommt, müssen die 27 EU-Staaten allerdings noch einstimmig entscheiden. Davor muss die Ukraine sieben Voraussetzungen erfüllen. Bei diesen geht es etwa um das Auswahlverfahren ukrainischer Verfassungsrichter und eine stärkere Korruptionsbekämpfung – insbesondere auf hoher Ebene. Die EU fordert zudem, dass Standards im Kampf gegen Geldwäsche eingehalten werden und ein Gesetz gegen den übermäßigen Einfluss von Oligarchen umgesetzt wird.
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Mit einem Visa-Verbot will Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine Teilnahme von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus an internationalen Wettkämpfen in Deutschland verhindern. "Wenn mir das Auswärtige Amt in dieser Haltung zustimmt, werden wir den russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten bei der Einreise nach Deutschland das Visum verweigern", sagte die SPD-Politikerin nach der 47. Sportministerkonferenz am Freitag in Frankfurt am Main.
Das Internationale Olympische Komitee hatte für beide Nationen, die im Vorjahr wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine von allen internationalen Sportwettkämpfen ausgesperrt worden waren, die Tür zur teilweisen Rückkehr auf die Bühne des Weltsports geöffnet. Die Hoheit über eine Zulassung liegt nun in den Händen der internationalen Fachverbände. Vorerst vom Tisch ist eine angedachte Streichung der staatlichen Förderung von internationalen Wettkämpfen in Deutschland im Falle einer Beteiligung von russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern.
Bild des Tages:
Ukrainische Soldaten schauen in der ostukrainischen Kleinstadt Tschassiw Jar unweit von Bachmut aus einer Panzerhaubitze. Nach Darstellung eines Kriegskorrespondenten des russischen Staatsfernsehens herrscht bei den bei Bachmut kämpfenden russischen Truppen höchste Alarmstufe. Wegen der ukrainischen Angriffserfolge an den Flanken der in der Stadt kämpfenden Söldnertruppe Wagner drohe eine Einkesselung.
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(mit dpa)
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