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Parteien
09.06.2023

Die schleichende Normalisierung der AfD

Die AfD erlebt in Umfragen aktuell regelrechte Höhenflüge. Aber was bedeutet das für die Zukunft?
Foto: Hendrik Schmidt, dpa

Die AfD erlebt derzeit in Umfragen einen Höhenflug. Das könnte einen Prozess in Gang setzen, an dessen Ende sie eine Partei wie jede andere ist. Wie Experten die Lage einschätzen.

Es ist nur ein Zufall, aber einer, der zeigt, wie schwierig und komplex Politik bisweilen sein kann. Während Außenministerin Annalena Baerbock und Arbeitsminister Hubertus Heil gemeinsam durch Südamerika touren, um dort dringend benötigte Arbeitskräfte für den deutschen Arbeitsmarkt anzuwerben, lässt hierzulande die AfD die Sektkorken knallen: Umfrage um Umfrage bescheinigt der rechten Partei gerade einen massiven Zuwachs an potenziellen Wählerinnen und Wählern, mit 18 Prozent liegt sie unter anderem im ARD-Deutschlandtrend inzwischen gleichauf mit der Kanzlerpartei; andere Umfrageinstitute sehen sie auf ähnlichem Niveau. Zwei Drittel der AfD-Sympathisanten geben dort an, die Partei wegen der Migrationspolitik wählen zu wollen, knapp die Hälfte nennt die Energiepolitik. Themen wie Inflation oder Soziales landen weit dahinter.

Eine Entwicklung, die nicht nur die etablierten Parteien aufhorchen lässt, sondern auch die Wirtschaft. Christian Kullmann, Vorstandsvorsitzender des Essener Chemiekonzerns Evonik, macht aus seiner Sorge kein Geheimnis. Er spricht von einer "sehr konkreten Bedrohung unserer liberalen, unserer toleranten Demokratie“. Und das keineswegs nur aus politisch-gesellschaftlichen Beweggründen. Experten mahnen: Rückt Deutschland nach rechts, könnte das auch wirtschaftliche Folgen haben. Der Vizepräsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Oliver Holtemöller, sagt dem Handelsblatt: "Wenn mehr Menschen Forderungen unterstützen, die sich gegen eine offene Gesellschaft richten, dann ist das auch aus wirtschaftlicher Perspektive bedenklich.“ 

Jürgen Falter: "Für eine Entwarnung gibt es keinen Grund"

Doch was lässt sich aus den Umfrageergebnissen für die Zukunft der deutschen Parteienlandschaft herauslesen? Bleibt die AfD eine Protestpartei – oder schafft sie, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird, es, ihr Image abzulegen und bis weit in die Mitte der Gesellschaft wählbar zu werden? 

Der Mainzer Politikwissenschaftler Jürgen Falter warnt davor, sich die gesellschaftliche Lage schönzureden. "Das Potenzial der AfD könnte sogar noch größer werden, wenn die Proteststimmung im Land anwächst und keine Partei sich in der Lage zeigt, das aufzufangen“, sagt er. "Für eine Entwarnung gibt es keinen Grund.“ Zwar gaben bei der Umfrage "nur“ ein Drittel der AfD-Sympathisanten an, die Partei aus Überzeugung wählen zu wollen – doch das könnte seiner Einschätzung zufolge auch daran liegen, dass sich ein Teil der Sympathisanten nicht öffentlich bekennen wolle. "Das ist gesellschaftlich immer noch relativ stark sanktioniert“, sagt er. "Deshalb gehe ich davon aus, dass der Anteil der Überzeugungswähler etwas größer und der Anteil der Protestwähler etwas kleiner ist.“ 

Wie hilflos SPD, Grüne und Union sind, zeigte sich schon in den vergangenen Tagen. "Das Problem ist, dass die Parteien solche Entwicklungen sofort instrumentalisieren für den parteipolitischen Streit“, sagt Falter. "Jeder sieht die Schuld beim anderen.“ Ein Rezept gegen den Höhenflug der AfD hätte weder die Ampel noch die Union gefunden. Die Erwartung der AfD-Anhängerschaft, dass die Regierungsparteien ihre Energie- und Migrationspolitik grundlegend ändern, dürfte sich kaum erfüllen. Aber auch CDU und CSU haben ein Problem: "Sie waren 16 Jahre lang für die Migrationspolitik verantwortlich“, sagt Falter. "Der Name Angela Merkel ist mit dem ersten Flüchtlingszustrom eng verbunden, das vergessen die Wähler nicht.“ Friedrich Merz als heutiger CDU-Vorsitzender habe in dieser Frage längst nicht die nötige Glaubwürdigkeit gewinnen können – aber er befinde sich auch in einer Zwickmühle: Anders als AfD und Linkspartei könne eine Partei der Mitte, wie es die CDU ist, keine Fundamentalopposition betreiben.

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AfD-Wähler sind verunsichert und frustriert

Norbert Schäuble, Gesellschafter des Sinus Instituts in Heidelberg, hat sich das Milieu der AfD-Anhängerschaft genauer angeschaut. Er sagt: "Das Wertemuster typischer AfD-Wähler ist geprägt durch Vertrauensverlust, Verunsicherung, Überforderung, Frustration und Zukunftspessimismus, umgekehrt durch den Wunsch nach Halt und Verankerung, verbunden mit der Sehnsucht nach einfachen Antworten.“ Man wünsche sich, dass es "so bleibt, wie es nie war“, betreibe eine nostalgische Verklärung der Vergangenheit – im Osten noch stärker als im Westen. So kam die AfD in Brandenburg zuletzt in Umfragen auf 23, in Sachsen auf 26 und in Thüringen auf 28 Prozent. In allen drei Bundesländern werden nächstes Jahr neue Landtage gewählt. Und diese Wahlen könnten so etwas wie eine politische Spirale in Gang halten: "Für die AfD kommen die vorhandene Parteiinfrastruktur im Osten und die entsprechenden Wahlerfolge hinzu – der Erfolg nährt den Erfolg“, sagt der Forscher.

Das könnte irgendwann auch im Westen einsetzen. "Es ist wie ein Naturgesetz: Je länger eine Partei auf der Bildfläche ist, umso mehr gewöhnt man sich an sie“, sagt Politikwissenschaftler Falter. Das sei vor einigen Jahrzehnten schon der Linkspartei und vorher den Grünen gelungen, die beide in ihren Anfangsjahren auf heftigen Widerstand gestoßen waren. "Ein wachsender Anteil der Bürger, inzwischen ist es schon ein Drittel, sieht die AfD als eine normale Partei an – und Normalität bedeutet, dass man sie eventuell auch einmal selbst wählen oder zumindest in Umfragen den anderen Parteien damit einen Schauer einjagen könnte“, sagt Falter.

Dafür spricht eine weitere Entwicklung, die Schäuble und sein Team ausgemacht haben: Es gebe inzwischen so etwas wie eine pragmatische Mitte, die sich durch wachsende Unzufriedenheit und Verunsicherung aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen von der AfD ansprechen lasse. Er verweist auf das Nachbarland: "In Österreich ist dieses Milieu schon länger FPÖ-Potenzial“, sagt er. "Dieses Milieu prägt den modernen Mainstream, hat damit eine Schlüsselfunktion für gesellschaftlichen Zusammenhalt und das Gelingen gesellschaftlicher Transformation für Zukunftsfähigkeit.“

Wie lässt sich der Erfolg der AfD stoppen?

Für die übrigen Parteien bleibt die entscheidende Frage, wie sich diese Entwicklung bremsen lässt. Dafür unterscheidet Norbert Schäuble zwischen dem rechtsextremen Einstellungspotenzial, das er auf etwa zehn Prozent der Wähler schätzt, das den Kern des AfD-Potenzials bildet, und dem zusätzlichen Protestpotential, das mit jeweils aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen stärker schwankt. Der Milieuforscher warnt vor einem Reflex, der in den vergangenen Jahren häufiger zu beobachten war: "Verloren gegangene Wähler kann man keinesfalls zurückgewinnen, indem man sich AfD-Positionen annähert, sei es durch politische Maßnahmen oder auch nur in der Rhetorik“, sagt er. Dies führe nur dazu, das Original zu stärken und wählbarer zu machen. "Es funktioniert auch mathematisch in Wahlanteilen nicht: Was man damit rechts gewinnen könnte, verliert man um ein Vielfaches in der modernen gesellschaftlichen Mitte“, sagt er. "Was wirklich hilft, ist lösungsorientierte, pragmatische Politik, die Verunsicherung und Zukunftsängste vermeidet.“

Doch genau das dürfte einfacher gesagt als getan sein. "Politische Probleme werden generell als zu komplex wahrgenommen, was bei manchen die Sehnsucht nach einfachen Antworten weckt, auch bis hin zu Verschwörungsnarrativen“, sagt Schäuble. Die AfD bediene dieses Bedürfnis, gerade weil sie keine echte Problemlösungskompetenz beweisen müsse. Und das funktioniert auf Dauer nicht bei allen: "Gerade die moderne gesellschaftliche Mitte mit ihrem Nützlichkeitsdenken bei gleichzeitiger Anpassungs- und Leistungsbereitschaft erwartet pragmatische Politiklösungen und vor allem auch sichere Planungsmöglichkeiten“, sagt Schäuble.

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Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

10.06.2023

Es ist nicht die schleichende Normalisierung der AfD gegenüber, sondern die schleichende Entfremdung der Medien. Was bei Corona noch gut funktionierte scheint jetzt überhaupt nicht zu klappen.



10.06.2023

Frau Hufnagel, wie wäre es mal mit ein wenig Selbstkritik? Die Umfragewerte sind vor allem nämlich eines: die Bankrotterklärung der deutschen Presse- und Medienlandschaft, die sich seit 10 Jahren auf die AFD einschießt und ganz offensichtlich keine Ahnung von den Bedürfnissen Ihrer Leser und Zuschauer hat.

10.06.2023

Die Überschrift und den Satz "Das könnte einen Prozess in Gang setzen, an dessen Ende sie eine Partei wie jede andere ist.", ist wie ein Versuch, die AfD wählbar darzustellen.
Die AfD würde dann eine Partei wie jede andere, wenn die AfD die rechtsextremen und Faschisten und Nationalisten aus der Führung rauswirft. Davon ist wenig zu sehen. Höcke und seine Kampftruppe sind fest im Sattel und warten auf den richtigen Zeitpunkt um die Macht an sich zu reißen. Daher könnte man fast unterstellen, die Augsburger will die AfD mit der Überschrift als wählbar darstellen, auch wenn dann im Artikel auch kritische Stimmen zu Wort kommen.

09.06.2023

Genau das ist es! Annalena Baerbock und Hubertus Heil fahren gemeinsam nach Südamerika, um für den deutschen Arbeitsmarkt Fachkräfte anzuheuern. Was ist mit unseren Dauergästen, die sich hier in Deutschland langweilen? Will die niemand so weit qualifizieren, dass sie für den Arbeitsmarkt wenigstens halbwegs geeignet sind?
Vor allem, wie unfair ist es gegenüber einem ärmeren Land, die besten Arbeitskräfte abzuwerben?
Die Grünen stehen für Planlosigkeit und sozialen Abstieg, siehe Heizungsgesetz. Sie brauchen sich nicht wundern wenn sie von immer mehr Wählern als Bedrohung wahrgenommen werden.

09.06.2023

Einfach den Text lesen. In Brasilien gibt es ein Überangebot an Pflegekräften. Und sogar ein AfD-Wähler wird sich ggfs. den Hintern lieber von einer brasilianischen Pflegekraft abwischen lassen, als in seinem Kot liegen zu bleiben, oder?

09.06.2023

@Wolfgang L: Das ist GENAU die politische Einstellung, die die Menschen zur AFD treibt. Ein Problem lösen, indem man ein neues schafft. Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben: In Deutschland herrscht Wohnungsnotstand und den wollen Sie mit zusätzlichen Einwanderern noch weiter verschärfen.
Sind Ihnen die bereits vorhandenen potentiellen Arbeitskräfte in Deutschland, die derzeit nur Transferleistungen beziehen, nicht gut genug, um sie schrittweise zu qualifizieren?

09.06.2023

Ein gelungenes Paradebeispiel für politische Planlosigkeit, Wolfgang.
Und wo sollen die neuen Krankenpfleger mit ihren "Spitzengehältern" wohnen?
Was spricht dagegen, die bereits vorhandene Bevölkerung schrittweise zu qualifizieren?

09.06.2023

Fehlerkorrektur: Die NSDAP hatte 1933 bei einem Stimmenanteil von 43,9 Prozent einen Anteil von 44,5 Prozent bei den Sitzen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagswahl_März_1933)

@Hans P.: Ich stimme Ihnen zu, nur ein geringer Teil der AFD-Parteianhänger ist (vermutlich) rechtsextrem. (Insgesamt sehe ich heute auch nicht den Nährboden für Rechtsextremismus so gegeben wie damals mit Versailler Friedensdiktat und hohen Reparationsleistungen über viele Jahrzehnte hinweg, 1923 Ruhrbesetzung und in deren Folge eine Hyperinflation, 1929 Weltwirtschaftskrise mit Abzug des ausländischen – vorwiegend amerikanischen – Kapitals aus Deutschland, …)

09.06.2023

H. Eimiller, der Nährboden mag ein anderer sein, die Methoden und Ziele der Rechtsextremisten bleiben immer die gleichen: Ausschaltung der unabhängigen Justiz und Gleichschaltung der Medien, Verfolgung der Opposition durch die auf Linie gebrachten Sicherheitsbehörden, Verfolgung von Minderheiten und am Ende die Abschaffung von freien Wahlen. Schauen Sie nach Polen und nach Ungarn oder in die Türkei. Sogar in Österreich sind die Autokraten trotz ihrer unglaublichen Skandale bereits wieder recht weit gekommen. Sobald die AfD auch in Deutschland einen Fuß in der Tür hat, wird der Funke auf ganz Europa überspringen.
Es sind die deutschen Konservativen, die dieses Mal nicht wieder versagen dürfen. Noch stehen sie scheinbar fest, aber ich traue diesen Leuten nicht. Teile der CSU wären längst dabei, hätten sie nicht Angst, in Bayern vom Regen in die Traufe zu kommen.

09.06.2023

Was Wolfgang B. schreibt ist genau das was kommen würde und mir Angst macht.

10.06.2023

(edit/mod/NUB 7.2/wiederholter Verstoß gegen NUB 7.2/7.3/argumentieren Sie sachlich und an den Regeln dieser Plattform orientiert!)

10.06.2023

Ja, es waren Anfang 1933 die deutschen Nationalkonservativen, die Hitler zum Reichskanzler machten, obwohl die Zustimmung der Bevölkerung zur NSDAP schon wieder rückläufig war. Hitler trat anfangs noch gemäßigt auf und die Leute jubelten ihm zu, weil er "Politik für das deutsche Volk" machte, wie es ja heute auch wieder gefordert wird.
Im Hintergrund aber wurde die Gleichschaltung vorangetrieben, wie es derzeit in Polen oder in der Türkei zu sehen ist, und die Steigbügelhalter wurden bald aus ihren Ämtern gedrängt.
Nach allem, was von den extremen Funktionären der AfD zu hören ist, soll genau das bei einer etwaigen Regierungsbeteiligung wieder geschehen. Deswegen wird die AfD auf Bundesebene nur dann in eine Regierung eintreten, wenn sie den Bundeskanzler stellen kann.
Man kann nur hoffen, dass die deutschen Konservativen aus ihrem fatalen Fehler vor fast 100 Jahren gelernt haben. Wenigstens die deutsche Großindustrie steht heute im Gegensatz zu damals ohne Wenn und Aber zur Demokratie.

09.06.2023

Die Aussagen des Politikwissenschaftler Jürgen Falter bringen es auf den Punkt! Unzufriedenheit einer Masse der Wählerschaft mit der derzeitigen Politik und deren Maßnahmen sowie verstärkt durch die politische Untätigkeit aller etablierten Parteien hinsichtlich des Wählerwillens lassen die Prozente der AfD weiter steigen. Und hier spielt es keine Rolle, ob die AfD realisierbare bzw. glaubwürdige Themen vertritt; der Wähler ist frustriert und wählt aus Protest die AfD. Das hat mit Anhängerschaft nichts zu tun. Nur wann begreifen es die politisch Verantwortlichen und ergreifen Maßnahmen?

09.06.2023

Wäre für einige eine Katastrophe wenn sich die AfD der Normalität annähern würde.:) Damit stünde sie ziemlich alleine.

09.06.2023

Ich habe die Geburtsstunde der Grünen miterlebt und vor Jahren die der AFD.. Wenn die Politik ihre Bürger/Innen in ihrem Tun mitnehmen würde, könnte sich eine Rechte, Linke Partei überhaupt nicht etablieren.. Verändern sich die Parteien und damit auch das bürgerliche Miteinander wachsen aus dem Unmut Gruppierungen.. Die AFD hat auch ganz gute Ansätze.. und es sind auch keine Dummen.. und das ist auch für die Altparteien eine große Gefahr.. weil man ja auch denkt sie hätten nur Wähler aus der Unterschicht.. was so schon lange nicht mehr stimmt..!

09.06.2023

Man kann nicht alle in einen Topf werden, nur ein sehr geringer Teil der Parteianhänger ist rechtsextrem. Niemand darf z.B. meinen das alle Flüchtliche kriminell sind, nur einer kleiner Teil hat z.B. eine psysische Erkrankung. Verallgemeinerungen sind kein guter Weg. Die meisten Wähler wünschen sich halt wieder pol. Arbeit die dem Amtseid entspricht "zum Wohle des deutschen Volkes".

09.06.2023

wieso kräht heute kein Hahn mehr danach, dass SPD und Grüne vorbehaltlos mit der SED Nachfolgepartei koalieren, obwohl das doch lange auch "ausgeschlossen" war?
Ich bin beileibe kein AfD Sympathisant, schon wegen deren Nazi-Ausleger "Flügel" (ja man darf diese so nennen), aber wer im Glashaus sitzt, na Sie wissen schon.
Und solange die Partei auch gewählt werden darf, weil nicht verboten und dann auch vielleicht gewählt wird, muss man das respektieren, auch wenn es einem vielleicht nicht gefallen mag. Diesen Prozess nennt man Demokratie, auch wenn es schmerzt.

Wichtiger wäre, wenn sich die etablierten Parteien mal ehrlich Gedanken machen würden, warum diese Partei gerade ihren Höhenflug hat... also mal ehrlich Gedanken machen....

09.06.2023

"der Sehnsucht nach einfachen Antworten."

Wenn ich mir die Politik der Ampel anschaue, dann sehe ich auf nahezu allen Politikfeldern Unfähigkeit und Ideologie als einzigen Maßstab. Manchmal ist es besser keine Antwort zu geben, als eine Falsche. Siehe Atomausstieg und Energiewende, Gasumlage, Heizwende, Corona, Gesundheitspolitik, Rente, Pflege, Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung, Migration und Inflation. Die Unternehmen sind schon am abwandern, aber sicher nicht wegen der AfD.

Wer alles Geld für das Weltsozialamt hat, nur nicht für die eigenen Bürger und das Land, der verletzt seinen Eid und sollte zurücktreten und nicht mehr regieren.

09.06.2023

Richtige Einschätzung. Die AFD gewinnt durch die Fehler der anderen etablierten Parteien. Die Grünen tun ich da besonders hervor: erst der misslungene Gesetzesvorschlag für die Heizungswende und jetzt das Gerangel um die Asylbeschlüsse der EU.
Die grünen Granden sind nur um ihre eigene Klientel bemüht und wollen möglichst von ihrer Ideologie der Bevölkerung aufs Auge drücken. Und nun regt sich Widerstand schlimmstenfalls wandern potentielle Wähler der etablierten Parteien zur AFD.
Da müssen sich die Funktionäre der AFD gar nicht groß bemühen- die kommen von selbst- man muss nur warten.

09.06.2023

1933 wurde eine Alternative zu den damals etablieren Parteien von der Mehrheit gewählt.
Da haben die jetzigen AfD Wähler ja ein prima Vorbild.

09.06.2023

Falsch. 1933 hatte die NSdAP keine Mehrheit. Im November 1932 33 %. Im März 1933 "enttäuschende 34 %. Im November 1933 gab es nur noch eine Partei. Andere Parteien halfen ihr zur Mehrheit bzw. zur Machtergreifung, nach dem Motto , wenn die mal dran sind, sind die schnell entzaubert. Aber es waren halt keinen Demokraten und hielten auch nichts von demokratischen Spielregeln. So wie viele AfD Politiker ebenfalls. Allein die Drohungen Volksgerichte einzusetzen und politische Gegner dort zu verurteilen, zeigt das sehr deutlich.

09.06.2023

Ja, stimmt im Osten (Ostpreußen, Pommern, …) hatte 1933 eine Mehrheit die NSDAP gewählt. Im Gesamtergebnis hatte sie 43,9 Prozent der Stimmen und etwas über 40 Prozent der Sitze.

09.06.2023

Es ist schon abartig was sie für Vergleiche aus dem Hut zaubern.
Wollen Sie im Ernst ein weiter so. Ich will es nicht, weil ich nicht mehr zuschauen kann
wie Deutschland vor die Hunde geht. Die Etablierten Parteien haben auf der ganzen
Linie versagt. Und das seit Jahrzehnten. Es wird allerhöchste Zeit das sich in diesem
Land mal was ändert. Das hat mit 1933 gar nichts zu tun. So langsam aber sicher
wachen die Menschen auf das sie dieser jetzigen Politik überdrüssig sind.
So kann und darf es nicht mehr weiter gehen.