DSL: Lösung auf dem Lechfeld
Die Telekom will zum Jahresende 1700 neue DSL-Anschlüsse auf dem Lechfeld zur Verfügung stellen. In anderen Gebieten im Landkreis geht die Verbreitung des schnellen Breitband-Internets allerdings nur im Schneckentempo voran. Zwar ist der Versorgungsgrad mit DSL-Anschlüssen hoch, aber dort, wo es derzeit noch Technik-Lücken auf der Landkarte gibt, ändert sich zunächst nichts, das sagten zwei Vertreter der Telekom in der Stadthalle Schwabmünchen.
Landkreis Augsburg (cako).
Der DSL-Anschluss erlaubt es den Nutzern, je nach gewählter Anschluss- und Tarifart, bis zu 100-mal schneller als mit ISDN im Internet zu surfen. Während in den Städten die Verfügbarkeit seit längerem gegeben ist, warten die ländlichen Gemeinden noch immer und meist vergebens auf die Anbindung an die moderne Übertragungstechnik.
Martin Sailer will den politischen Druck zur flächendeckenden Einführung des Breitband-Internets erhöhen. Auch zu diesem Zweck hat er zusammen mit Amtskollegen Georg Winter ein Gespräch mit Vertretern der Telekom und zahlreichen Bürgermeistern in der Schwabmünchner Stadthalle arrangiert und jeweils 250 DSL-Anträge aus den Landkreisen Augsburg und Dillingen an Mitarbeiter der Telekom überreicht.
Der Leiter des Verbindungsbüros Bayern von T-Systems, Dr. Hans-Martin Rummenhohl, will die Anträge nun prüfen, machte aber deutlich: Vieles ist wünschenswert, aber nicht alles davon ist machbar. Die flächendeckende Einführung sei schlicht zu teuer, da die Haushalte oder Firmen, die DSL nutzen, nicht mehr als fünf Kilometer von einer Vermittlungsstation entfernt sein dürfen.
Je dünner die Besiedlung, desto teurer die Versorgung mit DSL. Zudem sei die Telekom ein Anbieter von vielen. Es sei eine politische Entscheidung gewesen, die Telekom zu privatisieren und den Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt zu öffnen. Wir investieren nur dort, wo wir eine Rendite erwarten, so Lorenz Bögle vom T-Systems Regionalbüro München.
DSL-Brachland im Landkreis gibt es zum Beispiel in Nordendorf und Biberbach. Probleme gibt es auch in den Stauden. Zumindest auf dem Lechfeld scheint nun eine Lösung gefunden zu sein. Bereits im Sommer stellte die Telekom mehrere Hundert Anschlüsse zur Verfügung. Zum Jahresende sollen weitere 1700 dazu kommen. Möglich macht das eine Aufrüstung der Glasfasertechnik, erklärte Bögle. Sailer zeigte sich zufrieden und hofft, dass die Telekom das Modell Lechfeld in anderen Bereichen im Landkreis nachahmt.
Auch in Diedorf hat sich im Sommer etwas in Sachen DSL getan: Dort gibt es nun die langsame Light-Version mit 384 Kilobite. Immerhin, sagte Sailer. Er will weiter kämpfen, um die Versorgungslücken im Kreis zu schließen und fordert auch von der Politik mehr Einsatz: Wenn der Freistaat Staatsstraßen ausbaut, kann er auch über eine DSL-Anschubfinanzierung als Infrastrukturmaßnahme nachdenken. Sailer plant nun ein weiteres Gespräch mit anderen Netzbetreibern. Vielleicht lässt sich über Kabel oder Funk noch die ein oder andere Lücke schließen.
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