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Corona
13.05.2020

Wie zwei Nachbarorte an der Grenze die Trennung erleben

Wegen Corona war der Grenzübergang zwischen Bayerisch Gmain auf deutscher und Großgmain auf österreichischer Seite von Mitte März bis Dienstag gesperrt.
Foto: Lea Binzer

Bayerisch Gmain und Großgmain sind eng verbunden. Corona macht das zum Problem. Denn ein Ort liegt auf deutscher, der andere auf österreichischer Seite.

Es ist kalt. Die Berge sind von tief hängenden, grauen Wolken verhüllt. Leichter Nieselregen setzt ein. Auf der Brücke, die die beiden Orte Bayerisch Gmain und Großgmain über den Weißbach hinweg verbindet, stehen trotzdem zwei Männer, sie halten ein Pläuschchen. Der eine lehnt rauchend am metallenen Brückengeländer, der andere steht etwa zwei Meter schräg gegenüber an einem Holzgeländer. Die kleine Männerrunde, sie ist sich so nah und doch so fern.

Denn für fast alle Bayerisch Gmainer und Großgmainer ist der Treffpunkt an der Brücke momentan die einzige Möglichkeit, persönlichen Kontakt zu halten. Selbst wenn sie wollten, könnten sie nicht näher zueinander kommen. Denn mitten auf der Brücke befinden sich drei aneinandergereihte und mit blauen Plastikplanen verhangene Bauzäune, die mit Metallringen am Brückengeländer befestigt sind. Sie machen ein Übertreten oder Überfahren unmöglich. Der Grund: Bayerisch Gmain liegt auf deutschem, Großgmain auf österreichischem Boden. Und wegen des Coronavirus sind die Grenzen seit Mitte März dicht - nicht nur zwischen Bayern und Österreich, sondern auch die Übergänge zur Schweiz, nach Polen, Frankreich und zu anderen Nachbarn sind geschlossen.

Für Pendler ist die geschlossene Grenze ein Problem

Nur an bestimmten Stellen sind Grenzübertritte mit triftigem Grund unter strengen Kontrollen möglich. Erst Mitte Juni werden die Grenzen wieder geöffnet für die 26 Länder mit ihren mehr als 400 Millionen Einwohnern, die zum Schengen-Raum gehören. Nach Angaben der EU-Kommission gibt es jedes Jahr etwa 1,25 Milliarden Reisen über die Grenzen innerhalb dieser Region. Das grenzenlose Europa – es ist in Quarantäne geschickt worden. Die Entscheidung fiel den politisch Verantwortlichen nicht leicht. Viele Menschen zeigten in den ersten Tagen Verständnis für die neuen, harten Regeln, dann bröckelte der Rückhalt, die Belastung fraß die Zustimmung nach und nach auf. Denn anders als Urlauber erleben Bewohner des Grenzgebietes die Nachteile der geschlossenen Schranken täglich.

Gerade für Berufspendler oder Schüler, die es gewohnt sind, mit dem Fahrrad schnell zur Arbeit oder in die Schule über die Brücke fahren zu können, seien die vergangenen Wochen schwierig gewesen, erklärt Großgmains Bürgermeister Sebastian Schönbuchner am Telefon. „Viele Schüler aus Großgmain gehen in Bad Reichenhall zur Schule und umgekehrt bayerische Schüler in Österreich.“ Doch plötzlich hieß es vor allem für Pendler, statt eines kurzen und raschen Wegs von teilweise nur fünf Minuten einen 20- bis 30-minütigen Umweg zu machen über den 15 Kilometer entfernten Walserberg, der nächstmöglichen Stelle für einen Grenzübertritt.

Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich ist an vielen Stellen seit Mitte März wegen Corona komplett dicht. So auch zwischen den Gemeinden Bayerisch Gmain, Deutschland und Großgmain, Österreich, die nur durch den maximal zwei Meter breiten Weißbach voneinander getrennt werden.
Foto: Lea Binzer

Warenaustausch über die Grenze hinweg

Über gute Kontakte zur Salzburger Landesregierung hat Schönbuchner es vergangene Woche dann nach langem Hin und Her geschafft, dass die Grenze zwischen den beiden Gemeinden seit dem gestrigen Mittwoch wieder passierbar ist. Allerdings auch nur mit triftigem Grund, Passierschein und Grenzkontrollen sowie ausschließlich für Bayerisch Gmainer und Großgmainer zwischen 6 bis 20 Uhr. Alle anderen müssen weiter den Umweg nehmen. Zumindest die Unsicherheit ist also beseitigt. Denn sie war es, die für viele Grenzgänger am belastendsten war.

Mittlerweile hat der Nieselregen aufgehört und die Sonne lässt sich sogar kurz blicken. Die beiden Männer an der Bauzaun-Grenze sind verschwunden. Statt ihrer stehen nun zwei Frauen an derselben Stelle. Sie scheinen sich zu einer grenzübergreifenden Warenübergabe auf der Brücke verabredet zu haben. Die Frau auf der bayerischen Seite reicht der anderen auf österreichischem Boden vorbei am Bauzaun eine Art Katzenkorb. Auf Nachfrage erklären sie, was es damit auf sich hat. „Im Korb befindet sich Katzenwelpen-Aufzuchtsmilch. Wir ziehen damit Eichhörnchen groß“, sagt die Überbringerin Julia Weindl auf bayerischer Seite. Für die Übergabe kam sie extra aus Schönau am Königssee angefahren. „Bei der normalerweise aus China gelieferten Milch gibt es momentan Lieferschwierigkeiten. Jetzt müssen wir uns so behelfen“, fügt sie hinzu. Denn: „Tierschutz kennt keine Grenzen.“

Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich ist an vielen Stellen seit Mitte März wegen Corona komplett dicht. So auch zwischen den Gemeinden Bayerisch Gmain, Deutschland und Großgmain, Österreich, die nur durch den maximal zwei Meter breiten Weißbach voneinander getrennt werden.
Foto: Lea Binzer

"Die Grenze zwischen Bayerisch Gmain und Großgmain ist sinnlos"

Carmen Haslinger, die auf österreichischer Seite den Korb entgegengenommen hat, hat zur geschlossenen Grenze zwischen den beiden Gemeinden eine klare Meinung: „Das ist sinnlos, kompletter Schwachsinn und eine Frechheit. Deutschland und Österreich haben dieselben medizinischen Standards und die Fallzahlen sind hier in beiden Gebieten relativ gering.“ Auch von der Lösung, dass die Grenze nun zumindest für bestimmte Gruppen mit Kontrollen wieder passierbar ist, hält die Großgmainerin nicht viel: „Es ist nur eine weitere Grenze, über die ich ohne triftigen Grund nicht einfach rüber darf.“

Julia Weindl sieht das etwas anders. „Ich komme aus dem medizinischen Bereich.“ Die harten Grenzen zu ziehen sei nötig gewesen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen und zu beobachten. Dennoch hofft auch sie, bald wieder mit der Familie nach Österreich zu dürfen. „Es wäre schön, an Pfingsten mit den Kindern wieder zu unserem Zweitwohnsitz nach Lungau zu können.“ Momentan dürften sie das nicht, da es sich um keinen triftigen Grund handle.

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1200 Euro Strafe drohen bei einem illegalen Grenzübertritt

Währenddessen tritt eine ältere Dame auf bayerischer Seite an den Bauzaun heran. „Darf ich zu Fuß etwa auch nicht rüber?“, fragt sie verwundert. Sie wolle zur Bank, Geld abheben, um das Heizöl zu zahlen. „Ich wohne zwar in Deutschland, bin aber Österreicherin und habe mein Konto dort bei der Bank“, erklärt sie ihre Lage. Eine Bekannte, so erzählt ihr Julia Weindl, sei in der Nähe beim unerlaubten Grenzübertritt mit dem Rad erwischt worden. „Sie musste 1200 Euro Strafe zahlen.“ Die ältere Dame kann die Grenzsperrung nicht verstehen: „Das ist Blödsinn.“

Den Sinn der Grenzschließung sieht auch Matthias Preininger nicht mehr. Deshalb startete er vergangenen Mittwoch eine Online-Petition zur Grenzöffnung zwischen den Gemeinden. Bis Samstag unterschrieben 557 Personen. „Mit so einer großen Resonanz hätte ich in so kurzer Zeit nicht gerechnet“, erklärt der Bayerisch Gmainer. Zwar stehe er hinter den Maßnahmen der Regierung, die versuchen, das Coronavirus einzudämmen.

„Meine Frau, unsere zwei Kinder und ich haben uns auch streng daran gehalten.“ Doch die Infektionszahlen dies- und jenseits der Grenze seien inzwischen recht gering. Zudem sind die beiden Gemeinden eng verbunden. „Wir haben einen gemeinsamen Sportplatz und teilweise gemeinsame Vereine. Verwandte wohnen auf der einen wie der anderen Seite der Grenze.“ Wenn man sich an die Hygiene- und Abstandsregeln halte, sehe er kein Problem, die Grenze zwischen Bayerisch Gmain und Großgmain gänzlich zu öffnen. Von politischer Seite erhofft er sich nun ein Einsehen.

Welche Regeln derzeit an den deutschen Außengrenzen gelten, lesen Sie hier in der Übersicht: Diese Regeln gelten an den Grenzen zu Deutschlands Nachbarländern.

Aktuelle Entwicklungen zum Coronavirus können Sie in unserem Live-Blog verfolgen.

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