"Denke immer positiv": Diese Bobingerin wäre fast ausgewiesen worden
Plus Im Alter von 34 Jahren hat Lusine Etibaryan schon viel erlebt. Ihr Mann ist gestorben, zweimal sollte sie Deutschland verlassen. Wieso sie optimistisch bleibt.
Lusine Etibaryan wirkt gefasst, wenn sie erzählt. Dennoch sieht man ihr an, dass es ihr nicht leichtfällt, über manche Situationen zu sprechen, die sie in den vergangenen Jahren erlebt hat. Die 34-Jährige kam 2018 mit ihrem Mann und den zwei Söhnen nach Deutschland, lebte einige Jahre in Königsbrunn und nun in Bobingen. „Von Armenien nach Deutschland zu kommen, ist sehr schwer“, sagt sie. Doch auch hierzulande sah sie sich mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert - auch mit dem Tod ihres Mannes. Dennoch sagt Etibaryan: „Ich denke immer positiv.“ Sie möchte andere Menschen dazu motivieren, niemals aufzugeben.
Bevor sie mit ihrer Familie nach Deutschland reisen konnte, stand ein zweimonatiger Aufenthalt in Russland an. Warten auf das Visum. Einem Vermittler hätten sie viel Geld bezahlt, dafür ihre Wohnung im nordarmenischen Spitak, einer Kleinstadt auf 1650 Metern Höhe, verkauft. Der Grund für die Strapazen und den finanziellen Aufwand: Ihr Mann hatte Krebs. Deutschland war für die Familie eines von wenigen Ländern, in dem sie sich eine aussichtsreiche Behandlung erhoffte. Die ersten Stationen waren Geflüchtetenunterkünfte in Sigmaringen und Schweinfurt, zu viert in einem Zimmer. Nach einigen Wochen sei es ihrem Partner schlechter gegangen, erzählt die Armenierin. Der Arzt habe ihm nur noch wenige Tage gegeben.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Was hindert den Staat daran einer Frau die solch ein Musterbeispiel an Integration ist eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu geben? Einerseits wird gejammert, dass es keine Fachkräfte gibt und niemand arbeiten will - andererseits bekommt die Familie in diesem Fall Steine in den Weg gelegt. Der Staat muss sich entscheiden was er will.
(edit/mod/NUB 7.2)
Menschen, die hier geboren werden und in Sicherheit aufwachsen, können sich überhaupt nicht vorstellen, so eine Geschichte zu durchleben, zu überstehen und noch Kraft und Hoffnunf aufzubringen. Dass jemand, der so viel geschafft hat trotz bürokratischer Hürden und menschlicher Verluste, noch immer keine Aufenthaltsgenehmigung hat, ist eine Schande. Ich wünsche Etibaryan alles gute und dass es bald klappt mit der Aufenthaltsgenehmigung, denn wir brauchen so starke und positiv denkende Menschen wie sie hier in Deutschland dringend.
Typischer Fall der bayerischen Migrationspolitik. Und dann wundern sich manche, dass die Leute keine Kraft mehr haben sich zu integrieren. Wer kann das, wenn er ständig auf gepackten Koffern sitzt?