Pilger aus Schwabmünchen veröffentlicht Reise-Tagebuch
Ein Schwabmünchner pilgert über 6000 Kilometer auf dem Jakobsweg. Über seine Reisen hat er ein Buch geschrieben und liest auch daraus.
"Tausende Gedanken gehen durch meinen Kopf. Was wird mich erwarten? War es richtig, allein aufzubrechen?" Seine Bedenken aus dem Jahr 1998 hat Wolfgang Jadwiczek, kurz vor seiner ersten Etappe auf dem Jakobsweg, in einem Buch festgehalten. Seine erste Etappe von Le Puy in Frankreich in die Pyrenäen startet damals am Bahnhof in Augsburg. Sein Weg wird ihn über die Jahre mehr als 1700 Kilometer bis nach Santiago de Compostela führen. Über seine Erlebnisse hat der Schwabmünchner das Buch "Der Weg und der Pilger" geschrieben.
Der Schwabmünchner wandert über 6000 Kilometer
Zu Fuß und allein macht sich Wolfgang Jadwiczek auf. Nach zwei Wochen und 250 Kilometern endet damals allerdings schon wieder seine Reise. "Bei einem Ski-Unfall hatte ich mir zwei Jahre zuvor das Bein gebrochen", erinnert sich der Pilgerer an den holprigen Start. Die Verletzung führte dazu, dass er sein Bein noch nicht wieder wie erwartet belasten konnte.
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Im Jahr 2001 setzte er seine Pilgerreise fort. In vier Wochen wandert er rund 500 Kilometer bis in die Pyrenäen. Eine weitere Etappe folgte ein Jahr darauf. In sechs Wochen wandert er 900 Kilometer bis nach Spanien. Über die Jahre ist Wolfgang Jadwiczek über 6000 Kilometer gewandert.
Schwabmünchner trifft die ganze Welt
In seinem Buch wird der Leser mitgenommen auf den Pilgerweg, läuft mit Wolfgang Jadwiczek jede Etappe. Er nimmt den Leser mit in kleine und größere Herbergen, in Klöster und Bauernhöfe. "Man trifft die ganze Welt auf solchen Wegen", sagt Wolfgang Jadwiczek. Allein unterwegs zu sein, führe zu einem Freiheitsgefühl. Man könne seine Wege ungebunden anpassen und "geistigen und materiellen Ballast auf die Seite legen." Machte er seine erste Etappe noch voll im Berufsleben stehend als Bankkaufmann, konnte Wolfgang Jadwiczek sich für seine folgenden Pilgerreisen als Rentner mehr Zeit lassen. Überhaupt loszulaufen, darauf brachte ihn damals ein Freund. "Ich lag mit besagtem gebrochenen Bein im Krankenhaus und ein Freund schenkte mir ein Büchlein über den Jakobsweg", erzählt der 82-Jährige.
Sein Traum zu Pilgern sei damals gewachsen und habe ihn nie mehr losgelassen. Elf Pilgerreisen hat er insgesamt unternommen. Mittlerweile ist er nicht mehr unterwegs, da er sich um seine kranke Frau kümmert. "Wer einmal den Weg gegangen ist, will immer wieder zurück", sagt Wolfgang Jadwiczek. Der Weg rufe nach ihm, auch heute noch.
Wolfgang Jadwiczek liest am Freitag, 7. Juni, im Pfarrzentrum Schwabmünchen aus seinem Buch. Beginn ist um 19 Uhr. In der Buchhandlung Schmid in Schwabmünchen ist das Buch außerdem erhältlich.
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