
La Dolce Vita: Das süße Leben in Augsburg


Im La Dolce Vita in Augsburg-Hochzoll gibt es Pizza aus dem Holzofen. Die Gäste sollen sich wie in Italien fühlen.
Auf dem großen Bild reckt Anita Ekberg im Profil das Kinn in die Höhe. Die langen blonden Haare fallen ihren Rücken hinab. Die Augen hat sie geschlossen, die Lippen leicht geschürzt. Woran denkt die schöne Schwedin wohl in diesem Moment? Vielleicht an Tiramisu. Das zaubert zumindest manchen Besuchern im La Dolce Vita einen ähnlichen sinnlichen Ausdruck auf das Gesicht.
Von außen wirkt das Lokal im Augsburger Stadtteil Hochzoll unauffällig. Auf einer Tafel prangt der Name des Italieners. Hinter hohen Säulen, die die oberen zwei Stockwerke des Gebäudes tragen, liegen die Fenster versteckt. Davor ein kleiner Parkplatz. Der Blick des Betrachters wird eher vom benachbarten Glasgebäude einer Bäckereikette an der viel befahrenen Friedbergerstraße abgelenkt. Doch wer das italienische Restaurant betritt, der vergisst den Verkehrslärm sofort.
Die Pizza wird im La Dolce Vita im Holzofen gebacken
Zwei Frauen in Kostümen sind bei Wein und Pasta in ein Gespräch vertieft. In einer anderen Ecke sitzt ein Vater mit seinen Kindern, die ein großes Eis zum Nachtisch essen. Seit 15 Jahren gibt es das La Dolce Vita (italienisch für „Das süße Leben“) nun in Hochzoll, zuvor führte die Familie bereits ein Restaurant in Kriegshaber. Angelo Fuso sagt: „Wir sind schon lange in Augsburg.“ In seiner Stimme schwingt ein italienischer Akzent mit. Fuso ist zwar in Deutschland geboren. Seine Kindheit und die Schulzeit hat er jedoch in Italien verbracht. Seine Familie stammt aus dem südöstlichen Apulien, dem Stiefelabsatz Italiens. „Wir versuchen zu erreichen, dass die Gäste sich bei uns wohlfühlen“, sagt er.

Im Lokal wird die Pizza neben der Bar in einem modernen Holzofen gebacken. Auf der Karte finden sich zudem Pasta- und Fisch-Gerichte wie Lachs in rosa Pfeffersoße. Die Zutaten im Insalata di Mare sind frisch und die Champignons auf der Pizza nicht aus der Dose. Ob Eis oder Tiramisu – auch beim Nachtisch ist die Auswahl vielseitig. Fuso steht meist an der Bar und beobachtet das Treiben im Lokal. Als an einem Tisch eine Kerze zu erlöschen droht, eilt er sofort herbei, um sie auszutauschen. Danach begrüßt er ein paar Gäste, die gerade das Lokal betreten.
Das Geheimrezept, um seinen Gästen ein gutes Essen zu bieten, klingt einfach: „Wir haben frische Zutaten und frische Kräuter, keine fertigen Sachen.“ Aber Fuso verfolgt mit seinem Team ein weiteres Ziel: Sie wollen etwas von Italien nach Augsburg holen. „Das Konzept ist das süße Leben, wir versuchen unseren Gästen für eine kurze Zeit ein Stück Urlaub zu bieten“, erklärt er. Vom Rom der fünfziger Jahre zeugen die Bilder aus Fellinis Kultfilm La Dolce Vita. In Übergröße hängen sie an den Wänden – darunter auch die schöne Ekberg. Abgelichtet, während sie vom süßen Leben träumt.

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