Aufstiegsheld Dreßler sagt Ade
Sören Dreßler wird amEnde der Saison den FCA verlassen. Der Profi hat einen Zweijahresvertrag beim FC Ingolstadt unterschrieben. Von Robert Götz
Von Robert Götz, Augsburg
Es ist kein Aprilscherz. Ganz und gar nicht. Sören Dreßler (32) wird am Ende der Saíson den FC Augsburg verlassen. Am Dienstag wurde bekannt, dass der Fußball-Profi einen Zweijahresvertrag beim (Noch-) Regionalligisten FC Ingolstadt unterschrieben hat.
Dass Dreßler den FCA schon länger verlassen will, war längst kein Geheimnis mehr. Denn schon am Ende der vergangenen Saison verbannte ihn der damalige Trainer Rainer Hörgl auf die Bank. Warum, dies weiß Dreßler bis heute nicht: "Vielleicht werde ich es irgendwann einmal erfahren."
Einen sportlichen Grund gab es eigentlich nicht. Dreßler war als Abwehr-Organisator ein Mit-Garant für den Aufstieg aus der Regionalliga und zeigte auch in der zweiten Bundesliga gute Leistungen. Hörgl hatte ihn sogar zum Kapitän gemacht.
Schon in der Sommerpause soll Dreßler ein Wechsel nahegelegt worden sein. Denn in dieser Spielzeit erhielt Neuzugang Vaclav Drobny den Vorzug. Dreßler war draußen, und auch unter Hörgl-Nachfolger Ralf Loose konnte er sich seinen Stammplatz nicht mehr zurückerobern. In der Winterpause hatte Dreßler dann ein Angebot aus Ingolstadt vorliegen. Der FCA ließ ihn nicht gehen. "Der Verein hat gesagt, ich werde im Abstiegskampf gebraucht. Im ersten Moment war ich natürlich enttäuscht."
Dass sein Verhältnis zu den FCA-Offiziellen danach merklich abkühlte, war nicht zu übersehen. Auf dem Platz gab und gibt Dreßler aber weiter sein Bestes. Doch wie seine Kollegen konnte er den Negativtrend auch nicht stoppen. "Es ist nicht einfach für alle Beteiligten, aber man kann nicht von heute auf morgen den Schalter umlegen", ist Dreßler auch etwas ratlos.
Seit 2002 ist er beim FCA. Eine Zeit mit Höhen und Tiefen. Nach zwei Schulterverletzungen war er unter Armin Veh schon fast abgeschrieben, ehe ihn Rainer Hörgl in die Dreierkette beorderte.
Danach lief es bei Dreßler und beim FCA: "Da hat alles optimal gepasst, da ist keiner in eine Richtung ausgebüxt", sagt Dreßler. 20 Spiele war der FCA ungeschlagen, der Aufstieg wurde erst im letzten Spiel verpasst. Dann gelang der Sprung in die 2. Liga. "Die Spiele bei 60 waren schon ein Höhepunkt", sagt Dreßler.
Mit ihm sagt einer der Aufstiegshelden Ade, eine Identifikationsfigur, die für den Aufschwung des FCA steht. Seine Familie bleibt in Diedorf wohnen, er selbst wird sich in Ingolstadt ein Appartement mieten.
Dass er beim FC Ingolstadt, der nach fünf Siegen weiter Richtung 2. Liga marschiert, keinen Freibrief hat, ist Dreßler klar. "Ich sehe für mich persönlich eine größere sportliche Perspektive beim FC Ingolstadt und hoffe auf ein Wiedersehen in der zweiten Liga im nächsten Jahr. Ich werde meinerseits alles dafür tun, dass der FCA in dieser Saison die Klasse erhält."
Dreßler wird bis zum Abpfiff alles geben. Ob er am Sonntag (14 Uhr) im Rosenaustadion im Spiel gegen Aue die Gelegenheit dazu bekommt, weiß er noch nicht.
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