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  3. TSV Aindling: Seit der Razzia geht im Amateurfußball die Angst um

TSV Aindling
30.07.2014

Seit der Razzia geht im Amateurfußball die Angst um

Auch im Amateurfußball ist Geld im Spiel. Allerdings halten sich einige Vereine nicht an die steuerlichen Regeln.
Foto: imago

Die Steueraffäre des TSV Aindling wirkt sich unmittelbar auf den Amateurfußball aus. Vereine fürchten das Finanzamt und müssen sparen. Die Spieler reagieren auf ihre Weise.

Wenn es um den Auslöser geht, sind sich alle einig. Spieler und Trainer, ebenso Vereinsfunktionäre und Verbandsoffizielle. Ende November 2011 war das. Nach der Steuerrazzia beim TSV Aindling.

Seitdem rumort es in den Vereinen, mit weitreichenden Folgen. Volker Wedel, der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbands, muss eingestehen: „Diese Steueraffäre steht dem Amateurfußball nicht gut zu Gesicht. Dem muss Einhalt geboten werden.“ Die Befürchtung: Die Aindlinger Machenschaften sind kein Einzelfall.

Razzia wegen Verdachts auf Versicherungsbetrug und Steuerhinterziehung

Mit einem Großaufgebot rückte der Zoll beim damaligen Bayernligisten an, durchsuchte die Geschäftsstelle und weitere Objekte aktueller und ehemaliger Vorstandsmitglieder. Der Verdacht: Sozialversicherungsbetrug und Steuerhinterziehung. Vor kurzem hat die Staatsanwaltschaft Augsburg gegen vier Funktionäre Anklage erhoben. Darin legt sie ihnen zur Last, von 2003 bis 2011 dem Staat rund 2,1 Millionen Euro vorenthalten zu haben. Bei einer Verurteilung drohen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren.

Sollten sich die Anklagepunkte bestätigen, basierte die Bezahlung der Fußballer über Jahre hinweg auf einem betrügerischen System. Spieler waren als geringfügig Beschäftigte beim Verein angestellt, darüber hinaus sollen unversteuerte Fahrtkosten und Prämien an sie ausbezahlt worden sein.

Um sich die Mannschaft leisten zu können, trickste der TSV Aindling laut Anklage auch bei den Einnahmen. So sollen Ablösesummen, Sponsorengelder, Zuschauereinnahmen und Erlöse aus dem Kioskverkauf an Heimspieltagen schwarz in die eigene Vereinstasche gewirtschaftet worden sein.

Das schwebende Verfahren dient seither als Drohung. Ein Effekt, den zuletzt Bayern-Präsident Hoeneß prägte: Die Angst vor der Steuerbehörde geht um, Amateurfußballvereine fürchten, der nächste zu sein. Bezirkschef Wedel setzt auf dieses Wachrütteln: „Ich denke schon, dass ein Umdenken stattfindet.“

Beschleunigt wird dieser Denkprozess durch die Vorgänge, die sich im Mai 2013, nur ein paar Kilometer südwestlich von Aindling, beim TSV Gersthofen zutrugen. Auch dort tauchten Steuerfahnder auf, bei der Lohn- und Umsatzsteuer soll getrickst worden sein. Nach Informationen unserer Zeitung muss der Verein eine Summe im niedrigen sechsstelligen Bereich nachzahlen.

Vereine stehen grundsätzlich im Fokus der Fahnder

Gerade Vereine im Nordosten Augsburgs gerieten nach der Steuerrazzia in den Fokus. Die Staatsanwaltschaft und das Finanzamt Augsburg verneinen einen Zusammenhang, ein Münchner Finanzbeamter bestätigt hingegen, man schaue bei Vereinen grundsätzlich genauer hin. Und: Es seien mehr Außendienstmitarbeiter im Einsatz.

Nicht jedes Steuervergehen wird als Straftat behandelt und vom Staatsanwalt verfolgt. Für Ordnungswidrigkeiten kann das Finanzamt Bußgelder verhängen. Oft kommt es nicht so weit. Der BC Aichach und der FC Affing haben Steuern und Abgaben an die Berufsgenossenschaft nachgezahlt, weil sie sich sonst strafbar gemacht hätten. Äußerstes Mittel wäre für sie eine Selbstanzeige gewesen.

Der finanzielle Engpass hat sich unmittelbar auf die Mannschaftskader ausgewirkt. Seit Affing und Aindling zum Sparen gezwungen sind, suchen Spieler das Weite. Weil in Aichach zusätzlich Mäzen Weingartner ausstieg, löste sich die Bayernliga-Meistermannschaft gleich gänzlich auf. Der BCA kickt jetzt in der Kreisliga.

BFV schickt Finanzexperten, um den Vereinen zu helfen

Etliche Spieler haben auf die Finanzkrise ihrer Klubs reagiert, indem sie wie Nomaden zu Vereinen mit potentem Sponsor weiterzogen. In keiner anderen Sportart werden Freizeitathleten für ihr Hobby derart üppig entlohnt. Die Vereine bewegen sich in einer Grauzone, steuerlich reizen sie alles aus. Da Vertragsamateure einen Verein mit Steuern und Sozialabgaben rund 400 Euro im Monat kosten, rückten in der jüngsten Vergangenheit etliche Klubs von dieser Praxis ab. Folge: Gelder werden unter der Hand gezahlt oder als Aufwandsentschädigungen getarnt. Ein ehemaliger Aindlinger Spieler erzählt, Kilometergeld sei bei Auswärtsfahrten abgerechnet worden, obwohl die Mannschaft mit dem Bus gefahren sei. Er musste kräftig nachzahlen.

Im Rahmen seiner Kampagne „Pro Amateurfußball“ schickt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) Finanzexperten an die Basis. „Die Vereine nehmen das Thema ernster als früher“, bestätigt BFV-Sprecher Thomas Müther. 2012 und 2013 ließen sich insgesamt rund 600 Vereine schulen. Bestätigen will Müther es nicht, aber vielleicht hat auch hier Aindlings Steueraffäre ihren Teil beigetragen.

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