Ulm feiert den Halbfinaleinzug
Nach einer deutlichen Führung noch im dritten Viertel werden die Oldenburger im letzten Spielabschnitt überrollt. Irgendwie scheinen die so etwas geahnt zu haben.
Die Oldenburger haben offensichtlich geahnt, dass sie Saison für sie zu Ende gehen würde. Während die Basketballer von Ratiopharm Ulm im Fanblock den 80:79-Sieg und damit den Einzug in die Halbfinalserie um die deutsche Meisterschaft feierten, entrollten sie kurz nach Spielende vor ihren wenigen mitgereisten Anhängern ein mitgebrachtes Transparent, auf dem sie sich für die Unterstützung in dieser Spielzeit bedankten. Dabei hatte es noch zum Ende des dritten Viertels ganz danach ausgesehen, als könnten die Oldenburger das Banner im Bus lassen.
Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit und einer Oldenburger 47:44-Führung zur großen Pause fiel den Ulmern nämlich ein beinahe komplettes Viertel lang nichts ein gegen die Zonenverteidigung des Hauptrunden-Zweiten. Dreier gelten gemeinhin als probates Mittel gegen diese taktische Variante, aber auch die wollten diesmal zunächst nicht fallen. Einen einzigen Distanztreffer bei neun Versuchen brachten die Ulmer in den ersten drei Spielabschnitten im gegnerischen Korb unter, die Mannschaft wurde hektisch und nervös, sie wirkte im vierten Spiel der Serie in dieser Phase ausgelaugt und lag zwischenzeitlich mit 13 Punkten hinten (52:65.).
Fantastisches Comeback der Ulmer Basketballer
Trainer Thorsten Leibenath forderte seine Spieler in der letzten kleinen Pause dazu auf, die freien Würfe von draußen auch weiterhin zu nehmen und auf keinen Fall zu zögern. Später bescheinigte er ihnen „ein unglaubliches Kämpferherz und Kaltschnäuzigkeit“ für das fantastische Comeback im Abschlussviertel. Acht Minuten lang wurden die Oldenburger von der plötzlichen Ulmer Angriffswucht überrollt.
Unter anderem traf Per Günther zwei Dreier und erzielte damit seine ersten Punkte überhaupt in diesem Spiel, drei Treffer von draußen steuerte in diesem Spielabschnitt Da‘Sean Butler bei und beim Stand von 72:67 hatten die Ulmer ein schon verloren geglaubtes Spiel gedreht. Es folgte das übliche Foul-und-Freiwurfspiel und als nach einem Fehlversuch von Pierria Henry sich der diesmal ganz starke Augustine Rubit den insgesamt 18. Offensivrebound geschnappt hatte, war endgültig klar, dass Ulm der Herausforderer von Frankfurt in der Halbfinalserie ist.
Spiel eins der Halbfinalserie steigt am kommenden Freitag (20 Uhr) in Frankfurt, Spiel zwei am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) in Ulm.
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