"Das Wichtigste sind die drei Punkte"
Der ERC Ingolstadt kommt nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge gegen Iserlohn zu einem 4:2-Arbeitssieg und verbessert sich damit in der Tabelle auf den dritten Rang. Von Dirk Sing
Nach zuletzt zwei Pleiten hintereinander hat der ERC Ingolstadt in die Erfolgsspur zurückgefunden. Gestern Abend gewannen die Schanzer vor 3336 Zuschauern in der Saturn-Arena gegen die Iserlohn Roosters mit 4:2 (2:2, 2:0, 0:0) und verbesserten sich damit in der Tabelle auf den dritten Rang.
"Es war sicherlich nicht unsere beste Leistung. Doch meine Mannschaft hat Charakter bewiesen und sich diese drei Punkte erkämpft. Das ist die wichtigste Erkenntnis aus diesem Aufeinandertreffen", resümierte nach der Partie Panther-Coach Bob Manno. Seine Schützlinge erwischten dabei eigentlich den besseren Start und hatten durch Rick Girard und DEL-Topscorer Thomas Greilinger (jeweils 1.) gleich zwei gute Einschuss-Gelegenheiten, die Roosters-Schlussmann Danny aus den Birken jedoch reaktionsschnell zunichte machte.
Manno setzte gestern von Beginn an wieder auf vier Angriffsformationen, wobei Youngster Dominic Walsh in die dritte Reihe zu Matt Hussey und Michael Waginger sowie "Rückkehrer" Vince Bellissimo (war gegen Krefeld nach seiner Spieldauer-Disziplinarstrafe aus der Düsseldorf-Partie gesperrt) in die vierte Formation zu Kapitän Glen Goodall und Martin Hinterstocker rückte. Allerdings: Richtig Druck konnten die Einheimischen, bei denen neben Michael Bakos (Rücken/soll am Dienstag gegen seinen künftigen Klub Straubing zurückkehren) und Norman Martens (Adduktorenprobleme) auch Ben Clymer (Knieprobleme) erneut passen musste, im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts zunächst nicht entwickeln. Im Gegenteil, die Roosters kamen immer besser in dieses Match und gingen in der elften Minute fast folgerichtig in Führung. Im Powerplay vollendete Brian Swanson eine schöne Kombination mit Marty Wilford und Quinn Hancock zum 0:1.
Ingolstadt, das die beiden letzten Spiele in Düsseldorf (2:5) und Krefeld (1:2) verloren hatte, wirkte nun verunsichert. Was ein - wenn auch in seiner Entstehung etwas glücklicher - Treffer oftmals ausmachen kann, zeigte sich dann vier Zeigerumdrehungen später. Ein von Danny aus den Birken abgewehrter Walsh-Schuss landete unglücklich am Fuß von Roosters-Verteidiger, von wo aus die Scheibe ins Tor ging - 1:1! Und nur 29 Sekunden danach hatten die Oberbayern diese Begegnung sogar gedreht. Nach einem tollen Zuspiel lief Tyler Bouck alleine auf den Iserlohner Kasten zu und verlud Danny aus den Birken eiskalt zur 2:1-Führung (16.).
Die Panther machten weiter Druck, wollten nachlegen und hatten durch Greilinger und Waginger (beide 16.) weitere dicke Möglichkeiten. Doch diesmal antworteten die Gäste. Bereits nach sieben Sekunden nutzte Robert Hock ein "Strafzeiten-Geschenk" der beiden Referees Roland Aumüller und Willi Schimm, die Center Bobby Wren auf die "Sünderbank" verfrachtet hatten, zum 2:2-Ausgleich (17.).
Greilinger stellt Punkterekord von Bellissimo ein
"Vor allem unsere Leistung im ersten Drittel war nicht sonderlich gut", meinte Manno, für den "die beiden Treffer im zweiten Durchgang letztlich der Knackpunkt in dieser Partie waren, denn sie haben uns deutlich mehr Selbstvertrauen gegeben". Erst Thomas Greilinger mit seinem 29. Saisontor (27./bei Vier-gegen-Vier) sowie Rick Girard (30.) schossen eine scheinbar beruhigende 4:2-Führung heraus.
Apropos Greilinger: Der 28-Jährige erhielt bei Girards Tor auch noch einen Assist gutgeschrieben, womit er den bisherigen Individual-Punkte-Rekord eines ERCI-Spielers in der DEL, aufgestellt von Vince Bellissimo in der Saison 2007/2008 (56 Zähler), nunmehr einstellte! "Natürlich freut mich diese Bestmarke. Aber viel wichtiger ist doch die Tatsache, dass ich damit meiner Mannschaft helfen kann, Spiele zu gewinnen", so der Panther-Angreifer.
Der gestrige Sieg hing trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs durchaus noch einmal am seidenen Faden. Nachdem man zahlreiche "Hochkaräter" ungenutzt verstreichen ließ, hatte man einerseits bei Hancocks Pfostenschuss (34.) Glück sowie mit Dimitri Pätzold erneut einen bärenstarken Schlussmann zwischen den Pfosten, der vor allem bei den Alleingängen von Michael Wolf (51.) und Hancock (58.) großartig reagierte und den "Dreier" festhielt.
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