Das Zuschauer-Chaos in Bayerns Eishockey-Stadien versteht kein Mensch
Während in Nürnberg und Ingolstadt einige Eishockey-Fans ins Stadion dürften, spielen die Panther vor leeren Tribünen. Abstandsregeln werden unterschiedlich interpretiert.
Größer hätte die Diskrepanz kaum ausfallen können. Im Kölner Fußballstadion liegen sich 50.000 Zuschauer in den Armen. Und feiern, teilweise ohne Maske und mit null Abstand, den Sieg der Fußballer. Die Kölner Eishockeymannschaft tritt dagegen 530 Kilometer weiter südlich vor leeren Rängen im Curt-Frenzel-Stadion an. Nun ist bis zur Erschöpfung ausdiskutiert, ob alles erlaubt, was nicht verboten ist. Oder auch, dass es Sinn macht, regional unterschiedlich auf die Verbreitung des Coronavirus zu reagieren.
Bei den Augsburger Panthern herrscht Tristesse
Wenn aber in Nürnberg 2031 Zuschauer und in Ingolstadt 714 Fans im Eisstadion feiern, während in Augsburg Tristesse herrscht, versteht das kein Mensch. Abstandsregeln wurden in Nürnberg und Ingolstadt offenbar völlig ignoriert, während es die Augsburger Behörden sehr genau nahmen. Die VIP-Logen waren in den beiden bayerischen DEL-Hallen gut besetzt, weil dort im Gegensatz zu den Tribünen die Gastronomie-Regeln gelten. Das weiß bestimmt auch das Virus und hält sich daran.
Mit zwei Auswärtsspielen am Wochenende bliebe Zeit, nun auch in Augsburg ein Konzept umzusetzen (entwickelt ist es offenbar schon bis ins Detail), das den Gesundheitsschutz und die Wünsche des Klubs berücksichtigt. Viel wahrscheinlicher scheint jedoch, dass bald wieder Geisterspiele die Regel werden. Im Eishockey wie im Fußball. In Köln genauso wie in Augsburg.
Die Diskussion ist geschlossen.