3:4 nach Verlängerung in Köln: Ferraro schockt die Panther
Im zweiten „Rheinland-Match“ innerhalb von 24 Stunden unterliegt der ERC Ingolstadt bei den Kölner Haien mit 3:4 nach Verlängerung. Nächster „Doppelpack“ folgt am Ostersonntag und Ostermontag.
Der ERC Ingolstadt hat das zweite „Rheinland-Match“ innerhalb von 24 Stunden nicht zu seinen Gunsten entscheiden können. Einen Tag nach dem Sieg in Krefeld (das ursprüngliche Ergebnis von 6:5 wurde seitens der DEL in ein 5:0 umgewandelt, da die Pinguine vergessen hatten, ihren Verteidiger Kristofers Bindulis rechtzeitig auf den Spielberichtsbogen zu schreiben) mussten sich die Panther am Donnerstagabend bei den Kölner Haien mit 3:4 nach Verlängerung (0:1, 3:1, 0:1, 0:1) geschlagen geben.
Lange ausruhen nach diesen Strapazen kann sich die Truppe von Headcoach Doug Shedden allerdings nicht. Bereits am Sonntag (19.30/Iserlohn Roosters) und Montag (18.30 Uhr/Düsseldorfer EG) stehen die nächsten Partien auf dem Programm – diesmal jedoch in der heimischen Saturn-Arena. Während Justin Feser weiter auf der Ausfallliste steht, erscheint das Comeback von Verteidiger Mat Bodie durchaus möglich.
Beide Teams setzen zunächst auf kontrollierte Offensive
Beide Teams setzten zunächst von Beginn an auf kontrollierte Offensive – was zweifelsohne auch daran lag, dass sowohl der KEC als auch ERCI das jeweilige Match vom Vortag noch in den Beinen hatten. Dabei mussten sich die Kölner dem Tabellenzweiten der Süd-Gruppe, RedBull München, deutlich mit 2:5 geschlagen geben. Dass die Schützlinge von Cheftrainer Uwe Krupp dennoch bereits in der dritten Minute in Führung gingen, entsprang eher dem Zufall beziehungsweise Kuriositäten-Kabinett. Nach einem gewonnenen Bully von Daniel Pietta gegen Haie-Stürmer Jon Matsumoto in der eigenen Zone, ging die Scheibe – noch leicht von Kapitän Fabio Wagner abgefälscht – durch die Schoner des sichtlich überraschten Michael Garteig ins Gehäuse.
Viel Dusel für Köln, Pech für Ingolstadt, das sich in der Folge überaus schwertat, den dichten Abwehrriegel des Gegners ab der neutralen Zone mit langen Pässen zu überwinden. Lediglich Verteidiger Ben Marshall brachte mit einen Gewaltschüssen Haie-Schlussmann Hannibal Weizmann hin und wieder ins Schwitzen (3./9./13.). Aber auch sein Gegenüber Gasteig musste nicht gerade Schwerstarbeit verrichten. Gegen Marcel Marinka (3.), Sebastian Uvira (7.) oder James Sheppard (9.) war der Kanadier stets auf dem Posten.
Ingolstadts Ryan Kuffner trifft auf Vorlage von Petrus Palmu
Deutlich offener wurde diese Begegnung dann im zweiten Drittel. Dies lag möglicherweise auch daran, dass Panther-Coach Shedden seine Angriffsformationen umstellte. Der wohl entscheidende Schachzug: Petrus Palmu, der schon in Krefeld die Kritik seines Übungsleiters mit einem Treffer gekontert hatte, rückte wieder an die Seite von Louis-Marc Aubry und Ryan Kuffner. So dauerte es letztlich auch nur 79 Sekunden, ehe den Gästen der Ausgleich gelang. Nach schöner Vorarbeit von Palau erzielte der frei stehende Kuffner sein sechstes Saisontor.
Ein Treffer, der das von Coaches immer wieder gerne zitierte „Momentum“ zumindest vorübergehend auf die Ingolstädter Seite zog. Die Panther machten nun mächtig Druck, erspielten sich in Überzahl durch Tim Wohlgemuth (24.) und Louis-Marc Aubry (25.) sowie bei „Fünf gegen Fünf“ durch Mirko Höfflin erstklassige Chancen und waren dadurch dem Führungstor überaus nahe. Doch dieses fiel – quasi aus dem Nichts“ auf der anderen Seite. Als die Schanzer den Puck nicht aus der eigenen Zone brachten, bediente Nationalspieler Colin Ugbekile mit einem herrlichen Pass seinen Teamkollegen Marcel Müller – 2:1 (27.).
Louis-Marc Aubry und Petrus Palmu bringen Ingolstadt in Führung
So richtig geschockt von diesem neuerlichen Rückstand wirkte der ERCI allerdings nicht. Weitzmann hatte nun alle Hände voll zu tun, um Schlimmeres zu verhindern – was ihm jedoch nicht wirklich gelang. Erst zimmerte Aubry die kleine Hartgummischeibe genau in den Winkel (38.), ehe schließlich Palmu seinen großen Auftritt hatte. Exakt 1,4 Sekunden vor der zweiten Drittelpause traf der kleine Finne in Überzahl (Lucas Dumont saß auf der Strafbank) zum 3:2. Ingolstadt hatte dieses Begegnung endgültig gedreht – und das nicht unverdient, da die Panther in den zweiten 20 Minuten das Tempo deutlich erhöhten und konsequenter agierten.
„Nach einem langsamen Start spielen wir jetzt deutlich schneller, und kommen dadurch auch unmittelbar vor dem gegnerischen Kasten vermehrt zu guten Chancen“, resümierte ERCI-Torschütze Ryan Kuffner bei MagentaSport und forderte zugleich von seinem Team, „dass wir genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben“.
Ein Vorhaben, das Kuffner und seine Panther allerdings nach Wiederbeginn nicht in die Tat umsetzen konnten. Ganz im Gegenteil. Als der 24-jährige Kanadier wegen Haltens auf die Sünderbank musste, schlugen die Haie eiskalt zu: Schuss Marcel Müller, Parade Garteig, Abpraller Mike Zalewski – 3:3 (43.). Da sich beide Goalies bis zur Schlusssirene nicht mehr überwinden ließen, musste die Entscheidung über den Zusatzpunkt in der Verlängerung fallen. Diesen sicherten sich schließlich die Hausherren, da Landon Ferraro exakt 39 Sekunden vor dem Ende der Overtime zum 4:3 traf.
ERC Ingolstadt: Garteig – Marshall, Ellis; Wagner, S. Schütz; Quaas, Jobke; Pruden – DeFazio, Pietta, Simpson; Kuffner, Aubry, Palmu; Höfflin, Wohlgemuth, Storm; Detsch, Soramies, Stachowiak. – Tore: 1:0 Matsumoto (3.), 1:1 Kuffner (22.), 2:1 Ma. Müller (27.), 2:2 Aubry (38.), 2:3 Palmu (40./PP), 3:3 Zalewski (43./PP), 4:3 Ferraro (65.).
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